reinhauen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈʁaɪ̯nˌhaʊ̯ən ]

Silbentrennung

reinhauen

Definition bzw. Bedeutung

  • ein Tor erzielen

  • eine große Portion schnell essen

  • hart und schnell arbeiten

  • jemanden schlagen (vorzugsweise ins Gesicht oder in die Magengrube), in etwas hineinschlagen (beispielsweise in einen Boxsack), etwas in etwas hineinschlagen (beispielsweise eine Nagel in Holz)

  • jemanden tief beeindrucken, große Auswirkungen haben

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) zum Verb hauen mit dem Derivatem rein-.

Konjugation

  • Präsens: haue rein, du haust rein, er/sie/es haut rein
  • Präteritum: ich hau­te rein / hieb rein
  • Konjunktiv II: ich hau­te rein / hiebe rein
  • Imperativ: hau rein! / haue rein! (Einzahl), haut rein! (Mehrzahl)
  • Partizip II: rein­ge­hau­en
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für rein­hau­en (Synonyme)

(die) Beine in die Hand nehmen (ugs., fig.)
(die) Hufe schwingen (ugs., fig.)
(sich) abhasten (veraltet)
(sich) abhetzen (ugs.):
sich besonders beeilen, alle Kräfte einsetzen, um etwas noch rechtzeitig zu schaffen
Tiere antreiben, anstrengen, bis ihre Kräfte am Ende sind, bis sie völlig ermüdet sind
(sich) abjagen (veraltet):
reflexiv, umgangssprachlich: sich besonders beeilen, alle Kräfte einsetzen, um etwas noch rechtzeitig zu schaffen
transitiv, übertragen: jemandem etwas (durch Hartnäckigkeit, Können, Tricks oder Ähnliches) wegnehmen
(sich) beeilen (Hauptform):
reflexiv, (die Geschwindigkeit erhöhen), sich schneller bewegen, schneller machen
Dampf machen (ugs., fig.)
eilen:
etwas eilt: etwas ist dringlich, schnell von Nöten
etwas schnell machen oder zügig erledigen
fix machen (ugs.)
Gummi geben (ugs.)
Hackengas geben (ugs.)
hinnemachen (ugs.)
(sich) ranhalten (ugs.)
schnell machen (ugs.)
(sich) sputen (ugs.):
sich beeilen
(sich) tummeln (österr.):
reflexiv: sich (in großer Zahl) lebhaft bewegen, ausgelassen herumtollen
sich beeilen
(sich) überschlagen (ugs.):
blitzartig in eine höhere Tonlage wechseln
durch Drehung um die eigene Achse Ober- und Unterseite vertauschen
voranmachen (ugs., ruhrdt.)
(schwer) am Wirken sein (ugs., regional)
(sich) (mächtig) ins Geschirr legen
(sich) (mächtig) ins Zeug legen
(sich) in die Sielen legen (veraltet)
ackern (ugs.):
das Feld bestellen
sich mit etwas sehr abmühen
ackern wie 'ne Hafendirne (ugs.)
ackern wie ein Hafenkuli (ugs.)
arbeiten wie ein Pferd
bis zur Erschöpfung arbeiten
hackeln (ugs., österr.):
(schwere körperliche) Arbeit verrichten
hart arbeiten (Hauptform)
keulen (ugs., regional, ruhrdt.):
regional, besonders ruhrdeutsch, intransitiv: hart arbeiten
transitiv: vorsorglich massenhaft Nutztiere schlachten, um die Verbreitung von Tierseuchen zu verhindern
malochen (ugs.):
intransitiv; besonders mittelwestdeutsch, salopp: körperlich hart, schwer arbeiten
nicht kleckern, sondern klotzen (ugs.)
plockern (ugs., regional)
rabotten (regional, teilw. veraltet) (ugs.)
rackern:
sich sehr mit etwas abmühen
ranklotzen (ugs.):
das (sexuelle) Interesse des Gegenübers zu wecken suchen; jemanden anmachen
mit viel Einsatz arbeiten
reinklotzen (ugs.)
roboten (ugs.):
Frondienste leisten
für die Gemeinde unbezahlte Arbeit leisten
rödeln (ugs.):
eifrig, angestrengt arbeiten
etwas mit Draht befestigen, zusammenschnüren Reitel, Packstock, Balken? vgl. Referenzen
schaffe, schaffe, Häusle baue (ugs., Spruch, schwäbisch)
schuften (ugs.):
hart/schwer arbeiten
schwer arbeiten
schwer zugange sein (ugs., ruhrdt.)
sich krummlegen (ugs., fig.)
viel arbeiten
werkeln (ugs.):
(wiederholt) an etwas arbeiten
hobbymäßig/laienhaft/versuchsweise an etwas arbeiten
werken:
mit den Händen arbeiten, handwerklich tätig sein, praktische Arbeit verrichten
wullachen (ugs., ruhrdt.)
wullacken (ugs., ruhrdt.):
regional: hart arbeiten
(die) Geschwindigkeit erhöhen (Hauptform)
(die) Schlagzahl erhöhen (ugs.)
(eine) Schippe zulegen (ugs.)
(eine) Schüppe Kohlen drauflegen (ugs., ruhrdt.)
(einen) Schlag zulegen (ugs.)
(einen) Schritt zulegen
(einen) Zahn zulegen (ugs.)
(mehr) Tempo machen (ugs.)
(Tempo) anziehen (ugs.):
ansteigen, einen größeren Betrag annehmen
den Zug erhöhen, etwas straff machen
auf die Tube drücken (ugs., veraltend)
aufs Tempo drücken (ugs.)
beschleunigen (aktiv):
dafür sorgen, dass etwas früher geschieht, schneller vonstattengeht
die Geschwindigkeit erhöhen, schneller werden lassen
Gas geben (ugs.)
Kette geben (ugs.)
schneller machen (ugs.)
volle Kraft voraus fahren
(sich) gütlich tun (an) (geh.)
(sich) erquicken (geh.):
gehoben: neu beleben, laben
(sich) laben (an):
reflexiv, gehoben: sich mit etwas stärken, sich an etwas gütlich tun
transitiv, gehoben: jemanden erfrischen, jemandem neue Stärke geben
(sich) stärken (an):
die Wirksamkeit erhöhen; etwas wirkungsvoller machen
mit Wäschestärke behandeln, steif machen
(ordentlich) zulangen (ugs.):
herüberreichen, jemandem etwas geben
in genügend großem Umfang vorhanden sein
(einer Speise / einem Getränk) zusprechen (geh.):
ein Genussmittel schätzen
offiziell entscheiden, dass jemand etwas bekommen soll
(jemanden) benebeln:
so beeinflussen (zum Beispiel durch Alkohol), dass eine Person nicht mehr richtig klar denken kann
berauschen:
einen die Sinne verwirrenden Zustand (Rausch) schaffen/erlangen
sich nicht satt sehen können und mehr von etwas haben wollen, weil es starke positive Gefühle schafft
(jemanden) beschwipsen:
Alkohol trinken, bis erste Anzeichen einer Beeinträchtigung (Schwips) zu bemerken sind
betrunken machen (aufgrund des Alkoholgehalts) (Hauptform)
knallen (ugs.):
Ärger geben
brennen, wenn die Sonne stark scheint
(sich) massiv auswirken (auf)
(eine) starke Wirkung haben
stark wirken

Weitere mögliche Alternativen für rein­hau­en

anpacken:
ein Thema auf eine bestimmte Art und Weise angehen
ein Thema in Angriff nehmen
die Hufe schwingen
die Spucke wegbleiben
klotzen:
etwas mit erheblichem Aufwand, mit erheblicher Anstrengung durchführen
mit Hilfe der Klotzmaschine textile Gewebe färben und imprägnieren
prügeln:
auf jemanden, etwas mit oder ohne Hilfsmittel wiederholt einschlagen
mit Händen und Füßen gegeneinander kämpfen
reinmachen
reinschlagen
sich den Bauch/Wanst vollschlagen
sich fretten
sich ins Zeug legen
sich vollfressen
verdreschen:
jemanden oder ein Tier verprügeln, heftig schlagen
versenken:
(ins Tor) treffen
(Schiffe) untergehen lassen

Sinnverwandte Wörter

an­grei­fen:
eine These zu falsifizieren oder eine Meinung zu widerlegen suchen
jemanden oder etwas anfassen/berühren
fut­tern:
reichlich Nahrung zu sich nehmen
häm­mern:
ein stetiges, klopfendes Geräusch verursachen
etwas mit dem Hammer bearbeiten
herfallen
mamp­fen:
mit vollen Backen kauen, schmausen
reintreiben
schlin­gen:
schnell essen und ohne viel zu kauen, herunterschlucken
sich oder etwas sehr fest um etwas anderes wickeln
spach­teln:
eher hastig und größere Mengen essen
eine zähflüssige Masse mit einem geeigneten Werkzeug (Spachtel) auf einen Untergrund aufbringen

Beispielsätze

  • Soll ich dir erst eine reinhauen, ehe ich dir dein Geld abknöpfe?, drohte der Schläger.

  • Ich muss jetzt 1.500 Euro für die Reparatur des Autos ausgeben. Das haut voll rein.

  • Und dann fasste ich mir ein Herz und habe den Ball aus 20 Metern reingehauen.

  • Wenn wir jetzt richtig reinhauen, dann sind wir heute mittag fertig und können nach Hause gehen.

  • Hau rein, sagte mein Vater und reichte mir einen großen Teller Suppe rüber.

  • Um die Mauer heute fertigzustellen, müssen wir ganz schön reinhauen!

  • Warum hast du ihm nicht einfach eine reingehauen?

  • Ich habe mächtig reingehauen.

  • Ich will ihm eine reinhauen.

  • Mal sehen, wie viele Tore wir denen reinhauen können.

  • Du solltest ihm unbedingt eine reinhauen, erst recht, wenn er sich über Pazifisten wie dich lustig macht.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Andererseits bin ich sicher, dass sich die Jungs auch gegen Norwegen noch mal voll reinhauen.

  • Ein Luzerner habe ihm gesagt, er hätte auf der Tribüne schon reinhauen können.

  • Er soll sich auch wohlfühlen und darf auch mal was reinhauen.

  • Dieser Speech muss so richtig reinhauen, Solothurn ist es wert.

  • Die standen sehr defensiv und vorne hatten sie einen, der die Ecken reingehauen hat.

  • Sie schreibt mir die Pointen, die ich ihr dann reinhauen darf

  • Obwohl alle alles reinhauen.

  • Welchem Politiker würdest du gern mal eine reinhauen?

  • Natürlich gibt es den Biker der sich wie die Axt im Walde benimmt, dem gehört auch eine reingehauen, da nix kapiert!

  • Tom wird sich voll reinhauen und bekommt unsere hundertprozentige Unterstützung“, betont Gisdol.

  • Ausland „Ihm eine reinhauen“?

  • Die Italiener haben sich, soweit ich gesehen habe, richtig reingehauen bei dieser EM.

  • Ich werde mich im Training reinhauen, und dann glaube ich schon, dass ich dabei bin, wenn es nach Ingolstadt geht.

  • Schuster-Fußball, das ist volle Pulle, alles reinhauen.

  • Irgendwie befürchte aber dass dieser echt reinhauen wird!

Häufige Wortkombinationen

  • jemanden eine reinhauen
  • mit Adjektiv: ordentlich reinhauen
  • mit Adjektiv: voll reinhauen
  • mit Substantiv: den Elfer/​Elfmeter/​Freistoß/​Freiwurf/​Rückraumwurf/​Siebenmeter reinhauen
  • mit Substantiv: im Spiel/training reinhauen

Übersetzungen

Was reimt sich auf rein­hau­en?

Anagramme

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb rein­hau­en be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × N, 1 × A, 1 × H, 1 × I, 1 × R & 1 × U

  • Vokale: 2 × E, 1 × A, 1 × I, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × H, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten N und U mög­lich.

Das Alphagramm von rein­hau­en lautet: AEEHINNRU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ros­tock
  2. Essen
  3. Ingel­heim
  4. Nürn­berg
  5. Ham­burg
  6. Aachen
  7. Unna
  8. Essen
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Richard
  2. Emil
  3. Ida
  4. Nord­pol
  5. Hein­reich
  6. Anton
  7. Ulrich
  8. Emil
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Romeo
  2. Echo
  3. India
  4. Novem­ber
  5. Hotel
  6. Alfa
  7. Uni­form
  8. Echo
  9. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  7. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 10 Punkte für das Wort.

reinhauen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort rein­hau­en kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: reinhauen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: reinhauen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11241734, 8933323, 6138953, 1700709 & 503233. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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  16. blick.ch, 20.04.2012
  17. mzee.com, 19.12.2010
  18. aachener-zeitung.de, 26.04.2009
  19. die-topnews.de, 14.03.2009
  20. tagesspiegel.de, 20.06.2008
  21. spiegel.de, 14.07.2008
  22. stimme.de, 15.04.2007
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