mobben

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈmɔbn̩ ]

Silbentrennung

mobben

Definition bzw. Bedeutung

Eine Person in der Öffentlichkeit schikanieren, intrigieren oder terrorisieren.

Begriffsursprung

En. to mob „jemanden anpöbeln, angreifen, über jemanden herfallen“; Mob

Konjugation

  • Präsens: mobbe, du mobbst, er/sie/es mobbt
  • Präteritum: ich mobb­te
  • Konjunktiv II: ich mobb­te
  • Imperativ: mobb/​mobbe! (Einzahl), mobbt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­mobbt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für mob­ben (Synonyme)

ärgern (ugs.):
(jemanden) necken, Ärger verursachen
sich ärgern: durch etwas gestört sein
auf die Schippe nehmen (ugs.)
aufziehen (ugs.):
(durch Drehen der Krone) eine Feder aufspannen; funktionsbereit machen
an eine Stelle marschieren und sich dort aufstellen
hänseln:
jemand mit einer Mutprobe in eine geschlossene Gesellschaft aufnehmen
jemanden verspotten, sich über jemanden lustig machen
necken:
jemanden auf eine milde Art ein wenig reizen, bzw. jemanden freundschaftlich „ärgern“
piesacken (ugs.):
über einen längeren Zeitraum bewusst quälen
plagen:
Beschwerden verursachen, lästig werden
sich großen Anstrengungen unterziehen
quälen:
absichtlich Schmerzen zufügen, leiden machen
sticheln:
jemanden durch Spitzen, spitze Bemerkungen oder boshafte Anspielungen verspotten und ärgern
mit einem spitzen Instrument in etwas einstechen
traktieren:
jemandem viele erlesene Speisen und Getränke anbieten; reichlich bewirten
jemanden immer wieder mit etwas Unangenehmem stören
triezen (ugs.):
jemanden sehr ärgern oder quälen, so dass es ihm körperlich oder seelisch stark zusetzt
utzen (ugs.)
uzen (ugs.):
transitiv; umgangssprachlich: sich über jemanden lustig machen
vexieren (geh., veraltet)
abkanzeln:
mit harschen Worten, von oben herab, kritisieren
abwerten:
übertragen: etwas in seinem Ansehen, seiner Bedeutung vermindern
Wirtschaft: etwas in seinem Wert herabsetzen
diskreditieren (geh.):
in Misskredit bringen, in Verruf bringen
herabwürdigen:
eine Person schlecht behandeln, abwerten; schlecht über eine Leistung reden
in Misskredit bringen
niedermachen:
(Hilflose/Wehrlose in großer Zahl) brutal umbringen
(jemanden oder etwas) als sehr schlecht bezeichnen, erniedrigende, heftige Kritik üben
schlechtmachen:
Negatives, Unwahres oder Ähnliches über etwas/jemanden sagen (und so eine Schädigung dessen öffentlichen Ansehens/Rufes herbeiführen)
aufs Korn nehmen (ugs.)
drangsalieren:
unter Druck setzen, in Not bringen
fertigmachen (ugs.):
etwas fertigmachen: in einen fertigen Zustand bringen
jemanden fertigmachen: absichtlich stark physisch verletzen
kujonieren (geh.):
böse zusetzen, unwürdig behandeln, tyrannisieren
schikanieren (Hauptform):
eine Person (in der Öffentlichkeit) terrorisieren, gegen sie intrigieren oder sie mobben; auch: mit unnötigen Aufgaben (Schikanen) quälen
schurigeln (ugs.):
umgangssprachlich: (jemanden) grundlos, willkürlich über längere Zeit quälen
zur Sau machen (derb, fig.)
(Leute) gegeneinander aufbringen
(Leute) gegeneinander aufhetzen
(Leute) gegeneinander ausspielen
intrigieren (gegen):
eine Intrige spinnen, jemanden zum eigenen Vorteil bei anderen in Misskredit bringen
Ränke schmieden (geh., veraltet)
seine Fäden spinnen
sekkieren:
auf lästig werdende Art und Weise nachdrücklich, hartnäckig bemüht sein, jemanden zu einem bestimmten Handeln zu bewegen
jemandem (heftig) mit etwas zusetzen oder durch etwas seelische Schmerzen zufügen, jemanden innerlich stark beunruhigen
terrorisieren:
jemanden anhaltend belästigen/bedrohen
jemanden mit Gewalt überziehen/unterdrücken

Beispielsätze

  • Wenn mich meine Mitschüler weiterhin derart mobben, beschwere ich mich beim Klassenvorstand.

  • Sie wurde von ihren Klassenkameraden gemobbt.

  • Er wurde von seinen Klassenkameraden gemobbt.

  • Tom ging dazwischen, als sein Freund gemobbt wurde.

  • Tom wurde gemobbt.

  • Tom wurde verprügelt, als er einem seiner Freunde, als er gemobbt wurde, zu Hilfe kam.

  • Tom mobbt Minderheiten im Internet.

  • Tom mobbt Minderheiten.

  • In der Schule wurde Tom oft gemobbt.

  • Nachdem sie jahrelang von ihren Mitarbeitern gemobbt wurde, verkraftete sie den Stress nicht mehr und verließ die Firma.

  • Vorgesetzte tragen oft eine Mitschuld, wenn Mitarbeiter gemobbt werden.

  • Er wurde in der Schule andauernd gemobbt.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Ich erinnere nur daran, wie Herr Klein aus der Firma gemobbt wurde!

  • Die Vorfälle, in denen man sich gemobbt fühlt, sollte man genau dokumentieren: "Ein Mobbing-Tagebuch kann hier zielführend sein."

  • Dabei war ich Zufallsopfer, weil ich einer Mitschülerin, die gemobbt wurde, geholfen habe.

  • Anna ist zwar hochbegabt, doch hat sie sensomotorische Defizite und wird deshalb gemobbt.

  • Bald nötigt er alle Beteiligten, ihren „Schmerz“ zu nutzen: „Sing darüber, wie es sich anfühlt, seit der ersten Klasse gemobbt zu werden.“

  • An Schulen werden Kinder jüdischen Glaubens gemobbt.

  • Anton – im Film Justin - wird wegen eines Brandmals gemobbt und versteckt sein Gesicht unter einer Maske.

  • Er habe «das Programm in seiner Zeit als Vorsitzender selbst umgesetzt und mich gemobbt», sagte sie der «Süddeutschen Zeitung».

  • Auch wir wollen nicht, dass Kinder gemobbt werden in unserer Schule.

  • Auf den Schulhöfen wurden Jugendliche gemobbt, geschnitten und ausgegrenzt, wenn sie sich der FDJ verweigerten.

  • Diese kam zum Ergebnis, dass Kinder, die ihre Geschwister schikanierten, mit größerer Wahrscheinlichkeit auch Gleichaltrige mobben.

  • Seine Rechtfertigung: Er habe beweisen wollen, dass er gemobbt wird.

  • Inwiefern wird Frau Sarrazin gemobbt?

  • Er ist zu ängstlich, wird gemobbt, kann sich nicht wehren.

  • Bereits vor elf Monaten hatte er vor der 5. Zivilkammer rund 50 Fälle vorgetragen, in denen er gemobbt worden sei.

Übersetzungen

Was reimt sich auf mob­ben?

Anagramme

Wortaufbau

Das zweisilbige Verb mob­ben be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × B, 1 × E, 1 × M, 1 × N & 1 × O

  • Vokale: 1 × E, 1 × O
  • Konsonanten: 2 × B, 1 × M, 1 × N

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten B mög­lich.

Das Alphagramm von mob­ben lautet: BBEMNO

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Mün­chen
  2. Offen­bach
  3. Ber­lin
  4. Ber­lin
  5. Essen
  6. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Martha
  2. Otto
  3. Berta
  4. Berta
  5. Emil
  6. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Mike
  2. Oscar
  3. Bravo
  4. Bravo
  5. Echo
  6. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 13 Punkte für das Wort.

mobben

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort mob­ben ent­spricht dem Sprach­niveau C2 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Häufige Rechtschreibfehler

  • gemoppt (Partizip II: ge­mobbt)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: mobben. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: mobben. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 8786836, 8786834, 8448291, 6614840, 5335893, 5064127, 5064122, 4849234, 2179176, 1415758 & 931293. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7
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  3. dnn.de, 04.05.2022
  4. derwesten.de, 12.01.2021
  5. fnweb.de, 05.06.2020
  6. faz.net, 25.10.2019
  7. morgenpost.de, 18.04.2018
  8. bild.de, 20.10.2017
  9. bo.de, 29.09.2016
  10. bernerzeitung.ch, 29.10.2015
  11. rp-online.de, 07.11.2014
  12. feedsportal.com, 18.06.2013
  13. blick.ch, 30.09.2012
  14. rssfeed.sueddeutsche.de, 26.01.2011
  15. stz-online.de, 07.05.2010
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  20. sueddeutsche.de, 10.12.2005
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  25. DIE WELT 2000
  26. Welt 1999
  27. Welt 1997
  28. BILD 1996