losbrechen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈloːsˌbʁɛçn̩ ]

Silbentrennung

losbrechen

Definition bzw. Bedeutung

  • etwas gewaltsam abbrechen

  • plötzlich und intensiv beginnen

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) des Verbs brechen mit dem Adjektiv los.

Konjugation

  • Präsens: breche los, du brichst los, er/sie/es bricht los
  • Präteritum: ich brach los
  • Konjunktiv II: ich bräche los
  • Imperativ: brich los! (Einzahl), brecht los! (Mehrzahl)
  • Partizip II: los­ge­bro­chen
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für los­bre­chen (Synonyme)

aufbranden (Jubel, Beifall) (geh.)
ausbrechen:
auch übertragen: sich aus Mauern, Gittern, Gefängnis, Konventionen oder Ähnlichem befreien
aus dem Magen hochwürgen
entbrennen (Streit):
mit Wucht und Energie beginnen (häufig über Gespräche, Gefechte oder Ähnliches)
sehr starke (positive, aber auch negative) Gefühle, Leidenschaft für etwas entwickeln
(sich) entladen:
etwas, das beladen ist, zum Beispiel ein Fahrzeug, von der Last/Ladung befreien
freisetzen
(sich) entzünden (auch übertragen: Streit .. an):
anfangen zu brennen; Feuer fangen
durch etwas hervorgerufen werden, entstehen
herausbrechen
herausschießen
heraussprudeln
hervorbrechen:
durch ein Hindernis brechend plötzlich erscheinen
Gefühlen]]}} plötzlich hervorkommen, auftreten
hervorkommen:
aus dem Schutz von etwas nach vorne/außen treten und sichtbar werden
hervorschießen
(sich) lösen:
eine Aufgabe, ein Problem bewältigen
eine Fahrkarte, ein Ticket kaufen
sprießen:
neu entstehen
zu wachsen beginnen, keimen; austreiben
abbrechen:
aufhören, verstummen
durch Krafteinwirkung abgetrennt werden
abbröckeln:
allmählich heruntergehen: die Preise sinken, gehen in den Keller; die Börsenkurse verfallen
etwas löst sich brockenartig, brockenförmig ab, bricht stückchenweise auseinander
abfallen:
mehr oder weniger steil nach unten verlaufen, ein Gefälle aufweisen
Segeln: mit einem hoch am Wind segelnden Boot vom Wind abdrehen
abgehen:
aktiv sein, aus sich herausgehen
bedauern, darunter leiden, dass jemand oder etwas nicht anwesend oder vorhanden ist
(sich) ablösen:
eine Aufgabe für jemanden übernehmen, jemanden ersetzen
etwas von etwas trennen, entfernen
abplatzen
abreißen:
(Kontakt, Verbindung und Ähnliches) (vorzeitig) beendet werden
durchtrennt werden (beispielsweise ein Seil, Tau, Kabel)
absplittern:
als kleines, spitzes Teilstück von etwas abfallen, abgebrochen werden
ein kleines, spitzes Teilstück (Splitter) von etwas abbrechen, abreißen
abspringen:
etwas (kurzfristig) absagen
sich von etwas (ab-)lösen
(sich) abtrennen:
eine Sache von einer anderen Sache absondern
(sich) losreißen:
sich plötzlich und mit Kraft von etwas lösen
sich von etwas lösen, was ihn/sie fasziniert
anbrechen:
beginnen
anfangen:
intransitiv, örtlich: beginnen, seinen Ausgangspunkt haben
intransitiv, zeitlich: beginnen, seinen Ausgangszeitpunkt haben
angehen:
anfangen zu leuchten
anpacken, etwas umzusetzen, etwas in Angriff nehmen
anheben (geh.):
(mit etwas) beginnen
auf eine höhere Stufe bringen
anlaufen (längere Abläufe):
anschwellen
beginnen, einsetzen, Schritte unternehmen
beginnen:
etwas in Gang setzen, etwas starten, etwas anfangen
sich in Bewegung setzen, starten, anfangen
einsetzen:
ein Mittel oder ein Werkzeug bereitstellen oder verwenden
ein Teil passend zu einem Ganzen hinzufügen (zum Beispiel Pflanzen auf einem Areal eingraben; Fische in ein Gewässer, Wild in ein Revier einbringen)
in Gang kommen (ugs.)
losgehen (ugs.):
beginnen
detonieren, abfeuern
starten (mit):
einen Motor zum Laufen bringen
einen Vorgang beginnen

Weitere mögliche Alternativen für los­bre­chen

abknicken:
abbrechen (von dünnen Objekten)
wegbrechen:
abbrechen
sich verringern, dramatisch zurückgehen, wegfallen

Beispielsätze

  • Er hat einen Eiszapfen von der Dachrinne losgebrochen.

  • Alle Vorzeichen deuteten daraufhin, dass bald ein schweres Unwetter losbrechen würde.

  • Bald wird ein Orkan losbrechen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Die belarussischen Machthaber müssen sich darauf einstellen, dass in jedem Hinterhof ein Sturm losbrechen kann.

  • Als im Hamburger Schanzenviertel die Flammen losbrechen, hören die mächtigsten Frauen und Männer der Welt gerade die „Ode an die Freude“.

  • Damit keine Lawinen losbrechen, dürfen die Lücken auf keinen Fall zu gross geraten.

  • Das soll sich ändern: Die Popkomm und eine Initiative des Bundes wollen in Berlin gemeinsam einen Imagewandel losbrechen.

  • Der Sturm auf Nadschaf kann jeden Augenblick losbrechen.

  • Die Mullahs werden dann in der Lage sein, die Apokalypse bei jedem direkten und indirekten Nachbarn losbrechen zu lassen.

  • Erreicht das Wasser den Boden, löst sich die Haftung mit dem Untergrund und eine Lawine kann losbrechen.

  • Kein Wunder, wenn in Berlin ein "Faust"-Fieber losbrechen würde.

  • Eisschelfe und Eisberge, die von der Antarktis losbrechen, erhöhen zwar noch nicht den Meeresspiegel.

  • Als beispielsweise Severin ein plötzliches Hingerissensein mit inbrünstigem Kuss besiegelt, lässt Leppin lautes Getöse losbrechen.

  • Die Gewalt eskaliere von Tag zu Tag, schon morgen könnte der Völkermord losbrechen.

Häufige Wortkombinationen

  • ein Beifallssturm, Begeisterungssturm, Gewitter, Orkan, Jubelsturm, Proteststurm brach los

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb los­bre­chen be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × B, 1 × C, 1 × H, 1 × L, 1 × N, 1 × O, 1 × R & 1 × S

  • Vokale: 2 × E, 1 × O
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × C, 1 × H, 1 × L, 1 × N, 1 × R, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem S und ers­ten E mög­lich.

Das Alphagramm von los­bre­chen lautet: BCEEHLNORS

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Leip­zig
  2. Offen­bach
  3. Salz­wedel
  4. Ber­lin
  5. Ros­tock
  6. Essen
  7. Chem­nitz
  8. Ham­burg
  9. Essen
  10. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Lud­wig
  2. Otto
  3. Samuel
  4. Berta
  5. Richard
  6. Emil
  7. Cäsar
  8. Hein­reich
  9. Emil
  10. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Lima
  2. Oscar
  3. Sierra
  4. Bravo
  5. Romeo
  6. Echo
  7. Char­lie
  8. Hotel
  9. Echo
  10. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄ ▄ ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 18 Punkte für das Wort.

losbrechen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort los­bre­chen kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

wet­ter­leuch­ten:
aufblitzen, aufflackern, aufflammen, aufleuchten, auflodern; plötzlich auftauchen, einsetzen, losbrechen
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: losbrechen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: losbrechen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 3053434 & 2214438. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. faz.net, 20.12.2020
  2. tagesspiegel.de, 28.12.2018
  3. nzz.ch, 27.09.2014
  4. dw-world.de, 19.09.2007
  5. spiegel.de, 17.08.2004
  6. welt.de, 29.07.2003
  7. Tagesspiegel 2000
  8. DIE WELT 2000
  9. Spektrum der Wissenschaft 1999
  10. Berliner Zeitung 1999
  11. Die Zeit 1996