horten

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈhɔʁtn̩ ]

Silbentrennung

horten

Begriffsursprung

Konversion des Substantivs Hort zum Verbstamm (plus Flexem).

Konjugation

  • Präsens: horte, du hortest, er/sie/es hortet
  • Präteritum: ich hor­te­te
  • Konjunktiv II: ich hor­te­te
  • Imperativ: hort/​horte! (Einzahl), hortet! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­hor­tet
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für hor­ten (Synonyme)

(etwas) in großer Menge ansammeln
(etwas) bevorraten (Jargon):
ein Gut oder Produkt für den späteren Verbrauch (Vorrat) lagern
einen Ort, sich oder jemand anderen mit Gütern für den späteren Verbrauch (Vorräten) ausstatten/versorgen
bunkern (ugs.):
an Bord nehmen
etwas über längere Zeit (an einem heimlichen Ort) aufbewahren; oft weil ein Mangel herrscht oder man befürchtet, dass sich einer entwickelt oder weil es sich um etwas handelt, das man eigentlich nicht haben sollte
(sich) eindecken (mit):
den Dachstuhl eines Gebäudes mit Dachpfannen, Dachziegeln oder anderen Materialien versehen
etwas sichernd oder schützend mit etwas bedecken oder zudecken
gelagert haben (ugs.)
hamstern (ugs.):
auf Vorrat beschaffen; über den eigenen Bedarf hinaus anhäufen
historisch: Lebensmittel tauschen, sich in Notzeiten (während und nach Kriegen) bei Bauern durch Tausch nicht lebensnotwendiger Gegenstände nötige Lebensmittel beschaffen
Vorräte anlegen (Hauptform)

Sinnverwandte Wörter

ak­ku­mu­lie­ren:
von einer Sache mehr und mehr zusammenbekommen, zusammentragen
an­häu­fen:
etwas in großen Mengen sammeln
sich ansammeln
an­sam­meln:
Gegenstände zusammentragen und gehäuft lagern
sich anhäufen, quantitativ anwachsen
bil­dungs­sprach­lich:
dem Vokabular der gebildeten Schicht angehörend, gewisse Kenntnisse voraussetzend
ein­kel­lern:
Verbrauchsgüter, oftmals Nahrungsmittel, an einem kühlen, frostfreien, dunklen Ort (Keller) (zum Verbrauch in der Winterzeit) lagern
ein­la­gern:
an einen Ort schaffen, wo etwas aufbewahrt wird
sich einen Ort, ein Nest, ein Lager schaffen, wo etwas (geschützt) verbleibt
raf­fen:
(Inhalte, Text) zusammenfassen, (auf das Wesentliche) kürzen, in kürzere Form bringen
einen Zusammenhang erkennen
spei­chern:
Daten auf Datenträger schreiben
einen Vorrat von etwas anlegen, damit man etwas zur Verfügung hat
zu­sam­men­tra­gen:
Dinge oder Information an einem Ort sammeln

Gegenteil von hor­ten (Antonyme)

aus­ge­ben:
etwas (offiziell) bekanntgeben
etwas (zum Beispiel Geld) in den Umlauf geben
ver­lie­ren:
einen Wetteinsatz abgeben müssen, weil man nicht gewonnen hat
etwas irgendwo hinlegen und es später nicht mehr wiederfinden

Beispielsätze

  • Ständig hortet sie durch das Kaufen teure Kleidung.

  • Ich beabsichtige Informationen zu horten.

  • Ideen zu sammeln und zu horten hat noch zu keiner Veränderung geführt.

  • Ein Geizhals hortet Geld nicht, weil er klug ist, sondern weil er habgierig ist.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Der Mann hatte neben Waffen und Sprengsätzen auch radioaktives Material gehortet.

  • Die Deutschen horten Gold.

  • Den Zins und die Tatsache, dass der Zins als Nicht-Hortungsprämie aus der Möglichkeit, Geld zu horten, erwächst, problematisierte er nicht.

  • Aber sie sollen nicht übermäßig Geld horten, denn es ist das Geld der Beitragszahler.

  • Auch weil so viele Menschen die Ein- und Zwei-Cent-Stücke horten, sind sie die mit Abstand häufigsten Münzen im Euro-Raum.

  • Baugründe sollen so nicht mehr gehortet werden können.

  • Alles um sie herum muss absterben, damit sie’s einsammeln und horten kann.

  • Dem 39-Jährigen wird vorgeworfen, mehr als ein Jahr lang illegale Tabakwaren gehortet und an Zwischenhändeler weitergegeben zu haben.

  • Aus diesem Grunde ist es NICHT möglich, das wir alle 1/4 unseres Bargeldes 'horten'.

  • Möglichst alle Spermien will sie horten, schließlich soll der Vorrat in der Spermathek der Herrin für den Rest des Lebens halten.

  • Aber wer will schon Dosengemse horten?

  • "Wir horten die uns zustehenden Frequenzen nicht," so Schmid.

  • Ich gehe noch weiter: Früher oder später werden wir nicht mehr die Möglichkeit haben, großartige Kunstwerke zu horten.

  • Nun steckt Greenpeace in einer Sinnkrise: Die Umweltschützer horten Millionenbeträge, aber die Ideen gehen ihnen aus.

  • Entsprechend werden in Ramallah, Nablus und Hebron Reis, Mehl und Öl gehortet.

  • Hussein hatte außerdem 1,8 Tonnen schwach angereichertes Uran sowie mehrere Tonnen natürliches und abgereichertes Uran gehortet.

  • Bei Penny horten sie jetzt den Kaffee an der Kasse, weil der sonst geklaut wird.

  • Die anziehende Inflation veranlaßt Händler und Konsumenten dazu, heißbegehrte Waren zu bunkern, zu horten und zu schmuggeln.

  • Dennoch bleibt ein gewisser Reiz des Ungewissen: viele Französinnen und Franzosen wollen die Knöllchen sicherheitshalber erst einmal horten.

Häufige Wortkombinationen

  • adverbial: etwas daheim horten, etwas heimlich horten, etwas illegal horten
  • mit Präposition und Substantiv: auf Konten horten, auf Vorrat horten, aus Angst, im Ausland horten, im Keller horten, in Erwartung von … horten, in der Garage horten, in Kammern horten, in Mengen horten, in Museen horten, in Tresoren horten, in der Wohnung horten
  • mit Substantiv: Devisen horten, seine Ersparnisse horten, Geld horten, Gold horten, Kunstschätze horten, Lebensmittel horten, Münzen horten, Schwarzgeld horten, ein Vermögen horten, Vorräte horten, Waffen horten

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf hor­ten?

Anagramme

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm hor­ten be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × E, 1 × H, 1 × N, 1 × O, 1 × R & 1 × T

  • Vokale: 1 × E, 1 × O
  • Konsonanten: 1 × H, 1 × N, 1 × R, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem R mög­lich.

Das Alphagramm von hor­ten lautet: EHNORT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Verb fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ham­burg
  2. Offen­bach
  3. Ros­tock
  4. Tü­bin­gen
  5. Essen
  6. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Hein­reich
  2. Otto
  3. Richard
  4. Theo­dor
  5. Emil
  6. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Hotel
  2. Oscar
  3. Romeo
  4. Tango
  5. Echo
  6. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 8 Punkte für das Wort.

horten

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort hor­ten kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Sam­mel­zwang:
innerer Druck, bestimmte Dinge aufzubewahren/zu horten
schef­feln:
wertvolle Dinge in großen Mengen in seinen Besitz bringen und horten
zu­sam­men­raf­fen:
(rücksichtslos Geld) ansammeln und horten
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: horten. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: horten. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 7778271, 6133063, 5917421 & 770. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. brf.be, 24.10.2021
  2. goldseiten.de, 09.04.2020
  3. muslim-markt.de, 19.11.2019
  4. svz.de, 20.04.2018
  5. tagesspiegel.de, 30.05.2017
  6. derstandard.at, 22.12.2016
  7. faz.net, 27.11.2013
  8. news.orf.at, 28.08.2012
  9. spiegel.de, 26.07.2011
  10. spiegel.de, 19.03.2010
  11. taz.de, 21.02.2009
  12. digitalfernsehen.de, 05.12.2008
  13. sueddeutsche.de, 14.10.2006
  14. spiegel.de, 17.12.2005
  15. f-r.de, 14.03.2003
  16. Die Zeit (38/2002)
  17. Berliner Zeitung 2000
  18. Welt 1998
  19. Süddeutsche Zeitung 1995