fortziehen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈfɔʁtˌt͡siːən ]

Silbentrennung

fortziehen

Definition bzw. Bedeutung

  • jemanden von dort, wo er steht wegziehen, am Arm fassend wegführen

  • vom Wohnort weg an einen anderen Ort umziehen, seinen Haushalt verlegen

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) zum Verb ziehen mit dem Derivatem fort-.

Konjugation

  • Präsens: ziehe fort, du ziehst fort, er/sie/es zieht fort
  • Präteritum: ich zog fort
  • Konjunktiv II: ich zöge fort
  • Imperativ: zieh fort! (Einzahl), zieht fort! (Mehrzahl)
  • Partizip II: fort­ge­zo­gen
  • Hilfsverben: haben, sein

Anderes Wort für fort­zie­hen (Synonyme)

(einer Sache / einem Ort) auf Wiedersehen sagen (fig.)
(einer Sache / einem Ort) Goodbye sagen (fig.)
(einer Sache) den Rücken kehren (fig.)
(seine) Zelte abbrechen (fig.)
alle Zelte hinter sich abbrechen (fig.)
alles hinter sich lassen
die (alte) Heimat verlassen
fortgehen:
ohne Unterbrechung verlaufen
sich von einer Stelle entfernen
sich abwenden (geh.)
sich lösen
sich lossagen (von) (auch figurativ)
(einen Ort) verlassen:
eine Person verlassen: die Beziehung beenden; jemanden alleine lassen
einen Ort verlassen: weggehen, sich entfernen
weggehen:
ausgehen, ein Lokal oder eine Diskothek aufsuchen
sich entfernen; einen Ort verlassen
wegziehen:
intransitiv den Wohnsitz wechseln
transitiv etwas von seinem Ort fortbewegen (in einer ziehenden Bewegung)
ziehen (nach):
(Konsequenzen, Schlüsse und so weiter) bilden und entsprechend handeln
beide Hilfsverben: eine Spielfigur bewegen

Sinnverwandte Wörter

beiseiteziehen
ver­zie­hen:
aus der Form geraten
bewirken, dass etwas aus der Form kommt

Gegenteil von fort­zie­hen (Antonyme)

he­r­an­zie­hen:
etwas (ein Objekt) / jemand zieht zum Ort des Sprechers; etwas (ein Subjekt) kommt näher oder zieht an einen Ort
etwas als Material, Beweis, Vorlage oder ähnlich verwenden oder berücksichtigen
her­zie­hen:
mit dem Hilfsverb haben: eine Sache durch ziehen zu sich oder hinter sich her bewegen
mit dem Hilfsverb sein oder haben: schlecht über eine Person reden

Beispielsätze

  • Sie sind schon Anfang der 70iger aus Hamburg fortgezogen.

  • Als sie die Demonstranten sah, hatte sie das Kind sofort vom Fenster fortgezogen.

  • Es hat Rania schon in jungen Jahren vom heimischen Herd fortgezogen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Nach aktuellen Schätzungen kamen zwischen 1,42 und 1,45 Millionen Personen mehr nach Deutschland als ins Ausland fortgezogen sind.

  • Wer damals nicht fortziehen musste, hofft, jetzt auch den Kohleausstieg zu überstehen.

  • Romek sagte weiter, er sei vor einigen Monaten aus der Wohnung in der Innenstadt von Birmingham fortgezogen.

  • Gleichzeitig sind im ersten Halbjahr 2012 rund 318 000 Personen aus Deutschland fortgezogen (+ 6 %).

  • Hier wird das Wasser nur 15 Meter steigen, niemand muss fortziehen.

  • Mehrere Schlepper hatten das 243 Meter lange Wrack noch ein Stück von der ökologisch äußerst sensiblen Küste fortgezogen.

  • "Hier geht vieles den Bach runter", sagt eine 47-jährige Angestellte, die in Stade arbeitet, aber kürzlich aus der Stadt fortgezogen ist.

  • Rund 7 500 Menschen sind seit der Wende aus Crimmitschau fortgezogen.

  • Die Bewohner können fortgezogen sein.

  • Sie würde gerne fortziehen mit ihrer Familie, "aber wir haben kein Geld für einen Umzug.

Häufige Wortkombinationen

  • aus der Gegend/Stadt fortziehen
  • vom Fenster fortziehen

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb fort­zie­hen be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × F, 1 × H, 1 × I, 1 × N, 1 × O, 1 × R, 1 × T & 1 × Z

  • Vokale: 2 × E, 1 × I, 1 × O
  • Konsonanten: 1 × F, 1 × H, 1 × N, 1 × R, 1 × T, 1 × Z

Eine Worttrennung ist nach dem T und ers­ten E mög­lich.

Das Alphagramm von fort­zie­hen lautet: EEFHINORTZ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Frank­furt
  2. Offen­bach
  3. Ros­tock
  4. Tü­bin­gen
  5. Zwickau
  6. Ingel­heim
  7. Essen
  8. Ham­burg
  9. Essen
  10. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Fried­rich
  2. Otto
  3. Richard
  4. Theo­dor
  5. Zacharias
  6. Ida
  7. Emil
  8. Hein­reich
  9. Emil
  10. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Fox­trot
  2. Oscar
  3. Romeo
  4. Tango
  5. Zulu
  6. India
  7. Echo
  8. Hotel
  9. Echo
  10. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄
  7. ▄ ▄ ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 17 Punkte für das Wort.

fortziehen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort fort­zie­hen kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

tre­cken:
sich in einem Treck fortbewegen, zusammen mit anderen (in einem Wagenzug) mit Hab und Gut aus der Heimat fortziehen
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: fortziehen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: fortziehen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. jungefreiheit.de, 19.01.2023
  2. kino-zeit.de, 13.10.2023
  3. onetz.de, 23.03.2017
  4. presseportal.de, 15.11.2012
  5. tagesspiegel.de, 07.04.2002
  6. ln-online.de, 20.11.2002
  7. DIE WELT 2000
  8. Berliner Zeitung 1999
  9. Tagesspiegel 1998
  10. Welt 1997