erwirtschaften

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ɛɐ̯ˈvɪʁtʃaftn̩ ]

Silbentrennung

erwirtschaften

Definition bzw. Bedeutung

Durch Handeln am Markt (Wirtschaften) ein bestimmtes Ergebnis erlangen, erreichen.

Begriffsursprung

Ableitung vom Verb wirtschaften mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) er-.

Konjugation

  • Präsens: erwirtschafte, du erwirtschaftest, er/sie/es er­wirt­schaf­tet
  • Präteritum: ich er­wirt­schaf­te­te
  • Konjunktiv II: ich er­wirt­schaf­te­te
  • Imperativ: erwirtschaft/​erwirtschafte! (Einzahl), er­wirt­schaf­tet! (Mehrzahl)
  • Partizip II: er­wirt­schaf­tet
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für er­wirt­schaf­ten (Synonyme)

bringen:
eine Sache oder eine Person von einem an einen anderen Ort bewegen
etwas Bestimmtes liefern, zustande bringen, erschaffen
einbringen:
(bei einem Gespräch, in einer Gruppe, in einem Fachgebiet) sich auf bestimmt Weise einsetzen oder beteiligen
(jemandem) einen bestimmten Nutzen, Gewinn oder Verlust verschaffen
einfahren:
die Ernte zum Lagerort bringen
ein Bauteil oder Ähnliches durch eine bestimmte Mechanik nach innen versenken
einnehmen:
beziehen
eine Befestigung erobern
erzielen:
etwas Anvisiertes (Angestrebtes) erreichen
Sport: Punkte oder Tore machen
reinkommen (Geld) (ugs.)
umsetzen:
an einen anderen Platz bringen
etwas ausführen, realisieren
(wieder) einspielen (fig.):
auf einen bestimmten Stand bringen; eine neue Version oder einen Update installieren
ein Musikinstrument durch mehrmaliges Benutzen zur vollen Klangqualität bringen
(wieder) hereinbekommen (ugs.)
(wieder) hereinholen (ugs.)

Weitere mögliche Alternativen für er­wirt­schaf­ten

machen:
beginnen
den nachfolgend umschriebenen Laut von sich geben
verdienen:
den angemessenen Gegenwert für etwas liefern, die Voraussetzungen für etwas erfüllen
Geld für eine Tätigkeit erhalten
verzeichnen:
einen Sachverhalt so darstellen, dass er nicht mehr vollständig der Wirklichkeit entspricht
etwas feststellen, wahrnehmen

Sinnverwandte Wörter

er­rin­gen:
etwas erhalten/gewinnen, indem man sich sehr darum bemüht (ringt) und Einsatz zeigt
ge­win­nen:
diesen unter beschriebenen, finanziellen oder materiellen Gewinn einbringen, erbringen
durch eigenen Aufwand, Einsatz, eigene Bemühung (und günstige Umstände) etwas Erstrebenswertes bzw. Wünschenswertes erlangen
reinholen
ver­wirk­li­chen:
sich den innewohnenden Ideen entsprechend in die Realität umsetzen
sich ungehindert den eigenen Ideen und Anlagen entsprechend entwickeln

Gegenteil von er­wirt­schaf­ten (Antonyme)

ver­lie­ren:
einen Wetteinsatz abgeben müssen, weil man nicht gewonnen hat
etwas irgendwo hinlegen und es später nicht mehr wiederfinden

Beispielsätze

  • Das Unternehmen konnte schon im ersten Jahr Gewinn erwirtschaften.

  • Wie oben gezeigt wurde, ist es möglich, mit wirklich einfachen Mitteln reichlich Profit zu erwirtschaften und Kunden zu gewinnen.

  • Es ist möglich, bei fallenden Kursen Gewinne zu erwirtschaften.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Aber die Arztpraxen allein können diese Mehrausgabe nicht erwirtschaften.

  • Aktien in diesem Artikel anzeigenIm ersten Jahresviertel hat einen Verlust je Aktie von 0,36 US-Dollar erwirtschaftet.

  • Aktuell also hat der deutsche Rekordmeister satte 50 Millionen weniger erwirtschaftet.

  • Aber es werde ja Geld des Steuerzahlers ausgegeben, das man nicht selbst erwirtschaften müsse.

  • Aber das Unternehmen erwirtschaftet nun den Löwenanteil seines Umsatzes mit Vape-Hardware und Zubehör.

  • Alleine können kleinere Flughäfen Neu-Investitionen nicht vollständig erwirtschaften.

  • Aber dies ist nicht zu vermeiden, wenn wir zugestehen, dass es ein Ziel von Wirtschaftsunternehmen sein muss, Erträge zu erwirtschaften.

  • Allerdings waren auch für das vergangene Jahr bei VW Boni gezahlt worden, obwohl der Autobauer einen Rekordverlust erwirtschaftet hatte.

  • Ausgerechnet die als solide und risikoarm eingeschätzten Anleihen stellen Anleger vor ein Dilemma: Sie erwirtschaften keine Rendite mehr.

  • Anders gesagt drückt das KGV aus, wie viele Jahre es dauern würde, bis das Unternehmen den Wert seiner Aktie als Gewinn erwirtschaftet hat.

  • Also meldet man sich einfach nicht beim Amt, sondern versucht, sich sich seinen Lebensunterhalt mit Aushilfsjobs zu erwirtschaften.

  • Der Pharma- und Diagnostikkonzern Roche hat in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres 33,69 Mrd. Fr. Umsatz erwirtschaftet.

  • 2010 erwirtschaftete die Gazprombank einen Überschuss von 66,3 Milliarden Rubel.

  • 2009 erwirtschaftete sie einen Rekordgewinn von 447,8 Mio. Fr. vor Steuern.

  • Das erwirtschaftete Eigenkapital konnte gegenüber dem Vorjahr um 2,2 Millionen Euro (4,9 Prozent) gesteigert werden.

  • Der EBIT sank in den ersten sechs Monaten auf 262 (311) Mio CHF, 171 (193) Mio CHF davon wurden im zweiten Quartal erwirtschaftet.

  • Im vergangenen Jahr habe die vhs sogar einen geringen Überschuss erwirtschaftet.

  • Dementsprechend erwirtschaften die Manager nach einem glanzlosen Jahr 2005 wieder gutes Geld für ihre Investoren.

  • Deutschlands zweitgrößter Rückversicherer erwirtschaftet rund die Hälfte der Bruttobeitragseinnahmen der Talanx.

  • Dabei erwirtschaftet das Zentrum 70 Prozent seiner Kosten selbst.

Häufige Wortkombinationen

  • einen Überschuss, Gewinn erwirtschaften

Übersetzungen

Wortaufbau

Das viersilbige Verb er­wirt­schaf­ten be­steht aus 14 Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × R, 2 × T, 1 × A, 1 × C, 1 × F, 1 × H, 1 × I, 1 × N, 1 × S & 1 × W

  • Vokale: 2 × E, 1 × A, 1 × I
  • Konsonanten: 2 × R, 2 × T, 1 × C, 1 × F, 1 × H, 1 × N, 1 × S, 1 × W

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten R, ers­ten T und F mög­lich.

Das Alphagramm von er­wirt­schaf­ten lautet: ACEEFHINRRSTTW

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Essen
  2. Ros­tock
  3. Wupper­tal
  4. Ingel­heim
  5. Ros­tock
  6. Tü­bin­gen
  7. Salz­wedel
  8. Chem­nitz
  9. Ham­burg
  10. Aachen
  11. Frank­furt
  12. Tü­bin­gen
  13. Essen
  14. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Emil
  2. Richard
  3. Wil­helm
  4. Ida
  5. Richard
  6. Theo­dor
  7. Samuel
  8. Cäsar
  9. Hein­reich
  10. Anton
  11. Fried­rich
  12. Theo­dor
  13. Emil
  14. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Echo
  2. Romeo
  3. Whis­key
  4. India
  5. Romeo
  6. Tango
  7. Sierra
  8. Char­lie
  9. Hotel
  10. Alfa
  11. Fox­trot
  12. Tango
  13. Echo
  14. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄ ▄ ▄ ▄
  9. ▄ ▄▄▄▄
  10. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  11. ▄▄▄▄
  12. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 23 Punkte für das Wort.

erwirtschaften

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort er­wirt­schaf­ten kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

aus­schüt­ten:
erwirtschaftete Gewinne aus einer Organisation an berechtigte Personen oder Organisationen verteilen
Ei­gen­ka­pi­tal:
Wirtschaft: das einem Unternehmen zur Verfügung stehende Kapital, welches nicht von Dritten geliehen, sondern von den Gesellschaftern/Anteilseignern zur Verfügung gestellt und/oder durch Gewinn erwirtschaftet wird
Ge­winn­schwel­le:
Betriebswirtschaft: die Stückzahl, bei der die Kosten zur Herstellung und der Erlös aus dem Verkauf eines Produktes gleich sind, so dass weder ein Gewinn noch ein Verlust erwirtschaftet wird
Gold­gru­be:
Geschäft/Unternehmen, das hohe Profite erwirtschaftet
Haus­halts­brut­to­ein­kom­men:
diejenigen Bezüge, Einnahmen, oder Entgelte die die Personen einer wirtschaftlichen Gemeinschaft erwirtschaften, einnehmen, beziehen oder verdienen - bevor davon Steuern und Abgaben abgezogen wurden
Haus­halts­ein­kom­men:
diejenigen Bezüge, Einnahmen oder Entgelte, die die Personen einer wirtschaftlichen Gemeinschaft erwirtschaften, einnehmen, beziehen oder verdienen
Hun­ger­flücht­ling:
Flüchtling, der seine Heimat verlässt, da er sein Auskommen nicht erwirtschaften kann
The­sau­rie­rung:
Vorgang, bei dem erwirtschaftete Gewinne nicht ausgeschüttet oder ausgegeben werden, sondern in der Organisation verbleiben
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: erwirtschaften. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: erwirtschaften. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 1834722 & 6172. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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