diskriminieren

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ dɪskʁimiˈniːʁən ]

Silbentrennung

diskriminieren

Definition bzw. Bedeutung

  • eine Unterscheidung machen

  • jemanden benachteiligen

  • jemanden in ein unverdient schlechtes Licht setzen

Begriffsursprung

Im 16. Jahrhundert von lateinisch discrīmināre „abtrennen“ entlehnt

Konjugation

  • Präsens: diskriminiere, du diskriminierst, er/sie/es dis­kri­mi­niert
  • Präteritum: ich dis­kri­mi­nier­te
  • Konjunktiv II: ich dis­kri­mi­nier­te
  • Imperativ: diskriminiere/​diskriminier! (Einzahl), dis­kri­mi­niert! (Mehrzahl)
  • Partizip II: dis­kri­mi­niert
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für dis­kri­mi­nie­ren (Synonyme)

benachteiligen:
jemandes Chancen oder Möglichkeiten mindern
ungleich behandeln

Sinnverwandte Wörter

he­r­ab­set­zen:
(einen Wert) geringer machen
mit Geringschätzung, kränkend behandeln; die Bedeutung oder das Ansehen einer Person oder Sache schmälern
he­r­ab­wür­di­gen:
eine Person schlecht behandeln, abwerten; schlecht über eine Leistung reden
un­ter­schei­den:
anders sein als etwas oder jemand, mit dem verglichen wird
oder mit zwischen: einen Unterschied machen; feststellen, dass etwas verschieden ist
ver­leum­den:
eine unwahre (oder nicht zu beweisende) Behauptung über etwas oder eine andere Person verbreiten, die dessen oder deren Ansehen schadet
zu­rück­set­zen:
ein Fahrzeug eine kurze Strecke rückwärtsfahren
ein kleineres Geweih erhalten im Vergleich zum Vorjahr

Beispielsätze

  • Er fühlte sich diskriminiert, nachdem ihm der Konkurrent vorgezogen wurde.

  • Tom und Maria wurden aufgrund ihres Namens diskriminiert.

  • Ich wurde in meinem Heimatland diskriminiert.

  • Tom wurde wegen seines Namens diskriminiert.

  • Ich diskriminiere nicht.

  • Man darf Menschen nicht wegen ihres Geschlechtes diskriminieren.

  • In der Vergangenheit wurden viele Minderheitengruppen diskriminiert.

  • Sie tendieren dazu andere zu diskriminieren.

  • Sie haben dazu tendiert andere zu diskriminieren.

  • Es ist falsch, Menschen wegen ihrer Rasse zu diskriminieren.

  • Man darf Menschen nicht wegen ihrer Nationalität, ihres Geschlechtes oder Berufes diskriminieren.

  • Du solltest Menschen nicht aufgrund ihres Geschlechtes diskriminieren.

  • Man sollte niemanden wegen seinem Geschlecht diskriminieren.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Die Zeichnungen sollen Ausländer und Frauen diskriminieren.

  • Aber es bedeutet nicht, dass man andere diskriminieren darf, weil sie anders oder gar nicht gläubig sind.

  • Außerdem werden diese häufig diskriminiert und durch den Staat verfolgt.

  • Aha, man darf also nicht diskriminieren – mit Ausnahme aller Personen natürlich, die ‚rechts‘ zu verorten sind.

  • Damit können wir überprüfen, ob Muster vorhanden sind, die da nicht sein sollten - etwa ob bestimmte Zielgruppen diskriminiert werden.

  • America Ferrera ist schon öfter aufgrund ihrer Hautfarbe diskriminiert worden.

  • Bei mir beschweren sich Fußballfans und Rocker genauso wie Migranten, die sich diskriminiert fühlen.

  • Aber noch vor wenigen Jahrzehnten wurde die afroamerikanische Bevölkerung rechtlich diskriminiert.

  • Aktivisten werfen den Machern der Kultkomödie "Zoolander 2" vor, transsexuelle Menschen zu diskriminieren.

  • Damit, so die Auffassung von Kritikern, etwa dem Juristen Jean-Philippe Feldman, werde Amazon "diskriminiert".

  • Absoluter Unsinn,und es gibt weitaus wichtigeres zu ändern als uns zu diskriminieren.

  • Da fragt man sich, weshalb der Bundesrat die eigenen Bürger diskriminiert und einen Teil der Ausländer privilegiert.

  • Am letzten Tag sahen die Schüler den Film "Schwarzfahrer", in dem ein farbiger Mann von einer älteren Dame in einem Bus diskriminiert wird.

  • Es hat also nichts damit zu tun, dass sie das Christentum diskriminieren oder den Islam bevorzugen will.

  • Denn, ja: Manche Mütter werden im Beruf diskriminiert, weil sie sich Zeit für ihre Kinder nehmen.

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf dis­kri­mi­nie­ren?

Wortaufbau

Das fünfsilbige Verb dis­kri­mi­nie­ren be­steht aus 14 Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 4 × I, 2 × E, 2 × N, 2 × R, 1 × D, 1 × K, 1 × M & 1 × S

  • Vokale: 4 × I, 2 × E
  • Konsonanten: 2 × N, 2 × R, 1 × D, 1 × K, 1 × M, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem S, zwei­ten I, drit­ten I und ers­ten E mög­lich.

Das Alphagramm von dis­kri­mi­nie­ren lautet: DEEIIIIKMNNRRS

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Düssel­dorf
  2. Ingel­heim
  3. Salz­wedel
  4. Köln
  5. Ros­tock
  6. Ingel­heim
  7. Mün­chen
  8. Ingel­heim
  9. Nürn­berg
  10. Ingel­heim
  11. Essen
  12. Ros­tock
  13. Essen
  14. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Dora
  2. Ida
  3. Samuel
  4. Kauf­mann
  5. Richard
  6. Ida
  7. Martha
  8. Ida
  9. Nord­pol
  10. Ida
  11. Emil
  12. Richard
  13. Emil
  14. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Delta
  2. India
  3. Sierra
  4. Kilo
  5. Romeo
  6. India
  7. Mike
  8. India
  9. Novem­ber
  10. India
  11. Echo
  12. Romeo
  13. Echo
  14. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  8. ▄ ▄
  9. ▄▄▄▄ ▄
  10. ▄ ▄
  11. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  12. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 19 Punkte für das Wort.

diskriminieren

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort dis­kri­mi­nie­ren kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Apart­heid­staat:
Staat, der gegenüber seiner Bevölkerung eine Politik der Apartheid betreibt, der also bestimmte Bevölkerungsgruppen wegen ihrer ethnischen Zugehörigkeit diskriminiert
Po­li­ti­cal Cor­rect­ness:
Gebot, Personen oder Personengruppen nicht zu kränken oder zu diskriminieren, beispielsweise aufgrund ihrer Hautfarbe, ihrer Religion, ihrer Staatsangehörigkeit, ihrer Zugehörigkeit zu einer (als niedrig angesehenen) sozialen Schicht, ihrer geschlechtlichen Identität oder sexuellen Neigung oder ihrer körperlichen oder geistigen Verfassung
Ras­sen­ge­setz:
Gesetz, mit dem bestimmte Bevölkerungsgruppen, die aufgrund angeblich rassischer Merkmale definiert werden, diskriminiert oder gar vernichtet werden sollen

Buchtitel

  • Liebende – diskriminiert und verurteilt Gregor Schorberger | ISBN: 978-3-17044-700-4
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: diskriminieren. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: diskriminieren. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12137612, 10708554, 8662421, 7769482, 6391039, 5499563, 2874656, 2874651, 413956, 413953, 368676 & 352582. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
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  13. tagesanzeiger.ch, 13.04.2012
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  23. f-r.de, 03.12.2002
  24. Die Welt 2001
  25. DIE WELT 2000
  26. Welt 1998
  27. Welt 1997
  28. Süddeutsche Zeitung 1996
  29. Stuttgarter Zeitung 1995