demoralisieren

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ demoʁaliˈziːʁən ]

Silbentrennung

demoralisieren

Definition bzw. Bedeutung

Jemandes Moral (Stimmung, Kampfgeist) zerstören, jemandem den Mut nehmen.

Begriffsursprung

Von gleichbedeutend französisch démoraliser

Konjugation

  • Präsens: demoralisiere, du demoralisierst, er/sie/es de­mo­ra­li­siert
  • Präteritum: ich de­mo­ra­li­sier­te
  • Konjunktiv II: ich de­mo­ra­li­sier­te
  • Imperativ: demoralisiere/​demoralisier! (Einzahl), de­mo­ra­li­siert! (Mehrzahl)
  • Partizip II: de­mo­ra­li­siert
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für de­mo­ra­li­sie­ren (Synonyme)

abschrecken:
Angst oder Zweifel erzeugen und jemanden damit fernhalten
etwas Heißes kurz mit kaltem Wasser abspülen
decouragieren (geh.)
demotivieren:
jemanden dazu bringen, dass er seinen Antrieb, seine Motivation zu etwas ganz oder teilweise verliert
Linguistik: die bedeutungsmäßige Durchschaubarkeit einer sprachlichen Konstruktion, besonders die eines Wortes, verlieren
den Schneid abkaufen (ugs.)
den Schneid nehmen (ugs.)
(den) Wind aus den Segeln nehmen
desavouieren (geh.):
leugnen, widersprechen, nicht anerkennen
vor allen anderen bloßstellen, herabwürdigen, im Stich lassen, brüskieren
einschüchtern:
Furcht bei jemandem auslösen; jemanden unsicher machen
entmutigen (Hauptform):
den Mut nehmen
erniedrigen:
etwas umgestalten, so dass es niedriger wird
jemanden (moralisch) abstufen, abwerten
(jemanden) fertigmachen:
etwas fertigmachen: in einen fertigen Zustand bringen
jemanden fertigmachen: absichtlich stark physisch verletzen
ins Bockshorn jagen (ugs.)

Beispielsätze

Er hat sehr fleißig gearbeitet. Dass er kein Lob bekam, demoralisierte ihn.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Das Endergebnis ist eine atomisierte Gesellschaft von unbeteiligten Individuen, die sich demoralisiert und sozial machtlos fühlen.

  • Die Soldaten waren demoralisiert, betrunken, übermüdet und hungrig.

  • Das neue Regime, desorientiert und demoralisiert, weil das alte gerade von Moskau im Stich gelassen worden war, warf einfach das Handtuch.

  • Ja, weil verlorene Kämpfe demoralisieren und erneute Anläufe erschweren.

  • Das ständige Warten lähmt und zerstört, es demoralisiert und führt zu Alkoholkonsum, Drogen und Medikamentenmissbrauch.

  • Die 2. Mannschaft war durch viele Niederlagen etwas demoralisiert.

  • Migranten seien eine Bereicherung, würden aber durch den Staat demoralisiert.

  • Sein Außenministerium beispielsweise sei “total demoralisiert“.

  • Für den mutmaßlichen Hackerangriff machte er die US-Geheimdienste verantwortlich, die versuchten, „die Taliban zu demoralisieren“.

  • Und Nole hat er in den ersten beiden Sätzen demoralisiert.

  • Der am Ende demoralisierte Afrikameister hatte in der Vorrunde noch das vorzeitige WM-Aus der deutschen Mannschaft besiegelt.

  • Das ermunterte Nachahmer im ganzen Land und demoralisierte die Mächtigen.

  • Der Blick nach vorne muss die Genossen nicht demoralisieren.

  • Historische Berichte zeigen, dass Großbritannien damals durchaus demoralisiert und in Panik war.

  • Lucios Eigentor (62.) aber demoralisierte den Titelverteidiger.

  • Nach dem vierten Gegentor wechselte Pagé den Stammkeeper Olaf Kölzig aus, um ihn nicht zu demoralisieren.

  • Schleswig-Holstein ist passiert, was uns wirklich demoralisiert hat, auch der ganze Vorgang danach.

  • "Wir sind sehr demoralisiert", sagt ein Mitarbeiter seiner Nahost-Abteilung.

  • Die Polizei ist demoralisiert und zu schlecht ausgerüstet, um die Urheber solcher Verbrechen zur Rechenschaft zu ziehen.

  • Nach einer Militärdiktatur und zehn Jahren unter Carlos Menem waren die Argentinier völlig demoralisiert.

Übersetzungen

Was reimt sich auf de­mo­ra­li­sie­ren?

Wortaufbau

Das sechssilbige Verb de­mo­ra­li­sie­ren be­steht aus 14 Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × E, 2 × I, 2 × R, 1 × A, 1 × D, 1 × L, 1 × M, 1 × N, 1 × O & 1 × S

  • Vokale: 3 × E, 2 × I, 1 × A, 1 × O
  • Konsonanten: 2 × R, 1 × D, 1 × L, 1 × M, 1 × N, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten E, O, A, ers­ten I und zwei­ten E mög­lich.

Das Alphagramm von de­mo­ra­li­sie­ren lautet: ADEEEIILMNORRS

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Düssel­dorf
  2. Essen
  3. Mün­chen
  4. Offen­bach
  5. Ros­tock
  6. Aachen
  7. Leip­zig
  8. Ingel­heim
  9. Salz­wedel
  10. Ingel­heim
  11. Essen
  12. Ros­tock
  13. Essen
  14. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Dora
  2. Emil
  3. Martha
  4. Otto
  5. Richard
  6. Anton
  7. Lud­wig
  8. Ida
  9. Samuel
  10. Ida
  11. Emil
  12. Richard
  13. Emil
  14. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Delta
  2. Echo
  3. Mike
  4. Oscar
  5. Romeo
  6. Alfa
  7. Lima
  8. India
  9. Sierra
  10. India
  11. Echo
  12. Romeo
  13. Echo
  14. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  7. ▄ ▄
  8. ▄ ▄ ▄
  9. ▄ ▄
  10. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  11. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 18 Punkte für das Wort.

demoralisieren

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort de­mo­ra­li­sie­ren kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: demoralisieren. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: demoralisieren. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 1. Auflage. Edition Kramer im Rhenania-Buchversand, Koblenz 2010, ISBN 978-3-941960-03-9 (Lizenzausgabe des Akademie Verlag, Berlin)
  2. de.euronews.com, 07.12.2023
  3. spiegel.de, 02.05.2020
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  7. schwarzwaelder-bote.de, 16.05.2017
  8. bernerzeitung.ch, 15.09.2015
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  14. tagesspiegel.de, 18.10.2008
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  21. Die Zeit (05/2002)
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  23. DIE WELT 2001
  24. Die Welt 2001
  25. Die Zeit (37/2000)
  26. DIE WELT 2000
  27. Berliner Zeitung 1997
  28. Süddeutsche Zeitung 1996