bezwecken

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ bəˈt͡svɛkn̩ ]

Silbentrennung

bezwecken

Definition bzw. Bedeutung

Ein Ziel, einen Sinn (Zweck) verfolgen; etwas erreichen wollen.

Begriffsursprung

  • Ableitung vom Verb zwecken mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) be-

  • Zunächst mit der Bedeutung beim Schustern: mit Zwecken beschlagen, dann auf den Zweck zielen, den Nagel in der Scheibe, dadurch zur Bedeutung: 'im Auge haben'

Konjugation

  • Präsens: bezwecke, du bezweckst, er/sie/es be­zweckt
  • Präteritum: ich be­zweck­te
  • Konjunktiv II: ich be­zweck­te
  • Imperativ: bezweck/​bezwecke! (Einzahl), be­zweckt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: be­zweckt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für be­zwe­cken (Synonyme)

(etwas) im Schilde führen (negativ)
(etwas) in den Blick nehmen
(sich etwas) auf die Fahnen geschrieben haben (fig.)
(sich etwas) fest vornehmen
(sich etwas) in den Kopf setzen
(sich etwas) zum Programm gemacht haben
(sich etwas) zum Ziel setzen
abstellen (auf) (geh.):
(sich) auf etwas oder jemanden beziehen, danach ausrichten
Fahrzeug: parken
abzielen (auf):
es auf etwas absehen, etwas als Ziel ins Visier nehmen
anpeilen:
etwas zum Ziel nehmen, als Ziel verfolgen
mittels Funk, Kompass oder Ähnliches Lage und Entfernung von etwas ermitteln
anstreben:
etwas zum Ziel haben, nach etwas streben
anvisieren:
mit einer Waffe zielen; der Versuch, etwas zu treffen und dieses Ziel vorher ins Visier nehmen / den Blick auf das Ziel richten
übertragen: ein Ziel setzen
(auf etwas) aus sein
darauf aus sein (zu + Infinitiv)
erstreben:
nach etwas streben, etwas zu erreichen suchen
es abgesehen haben auf
es anlegen auf
hinter etwas her sein (ugs.)
im Sinn(e) haben
(sich) konzentrieren (auf):
Chemie: ein Konzentrat herstellen
seine Aufmerksamkeit auf eine Sache lenken
ringen um
sinnen (auf) (geh., veraltend):
die Absicht haben, etwas Bestimmtes zu tun.
etwas vorhaben
streben nach
trachten (nach) (geh., veraltend):
etwas Bestimmtes zu erreichen versuchen
vorhaben:
die Absicht haben, etwas zu tun
etwas Schützendes umhaben
willens sein (geh.)
(erreichen) wollen (Hauptform):
drückt Distanz/Zweifel an einer wiedergegebenen Aussage aus
entschieden haben und deswegen vorhaben bzw. den Vorsatz haben, etwas zu tun, um etwas zu erlangen oder zu erreichen

Sinnverwandte Wörter

auf etwas hinauswollen
be­ab­sich­ti­gen:
die Absicht haben, etwas zu tun
ein Ziel verfolgen
ein Ziel vor Augen haben
in­ten­die­ren:
etwas vorhaben
zu erreichen suchen
zum Ziel haben

Beispielsätze

  • Und weiter und was bezweckst du damit?

  • Ja, genau das ist es doch, was sie mit ihrem Verhalten bezweckt!

  • Was bezweckt Tom damit?

  • Alle Baukunst bezweckt eine Einwirkung auf den Geist, nicht nur einen Schutz für den Körper.

  • Ich bin mir nicht sicher, was Tom mit seinem Verhalten bezweckt.

  • Was bezweckst du damit?

  • Es kommt darauf an, was du damit bezweckst.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Der Zuschuss bezweckt die Senkung der Gebühren für Wasserversorgung, Abwasser oder Abfall in den Gemeinden im Jahr 2024.

  • Im Hinblick darauf, dass der Erholungsurlaub bezweckt, sich zu erholen, setzt dies eine Verpflichtung zur Tätigkeit voraus.

  • Es dürfte zu hinterfragen sein, was denn mit einer europäischen Armee bezweckt werden soll?

  • Das ist das Gegenteil von dem, was die Fridays-for-Future-Bewegung bezweckt.

  • Mit der Erhöhung des Budgets bezweckt der Präsident aber noch etwas anderes.

  • Aber das ist ausdrücklich bezweckt, um die Aufmerksamkeit der Autofahrer zu erhöhen.

  • Damals schien der Konzern noch etwas planlos zu sein, was genau er mit der Uhr eigentlich bezwecken wolle.

  • Niemand solle den Tätern jetzt helfen, dies zu erreichen, was sie bezwecken wollten: Die Burunder spalten, Massaker zu provozieren.

  • Die Frage stellt sich was bezweckt tatsächlich der derzeit an der Spitze stehende Oligarch?

  • Ishihara bezweckt damit, “zur nationalen Politik zurückzukehren”, so einschlägige Medienberichte.

  • Was wollen sie damit bezwecken?

  • Es führt zu „reaktantem Verhalten“, wie die Fachleute das nennen, zu Deutsch: zum Gegenteil dessen, was man bezweckt.

  • Dort aber könne es schnell das genaue Gegenteil dessen erreichen, was es bezweckt: nämlich den Raubbau anfachen, statt ihn einzudämmen.

  • Das Bachelor-Studium bewirkt in Deutschland häufig das Gegenteil dessen, was mit dessen Einführung bezweckt war.

  • Was die Hauptstädter mit dieser Beteiligung bezwecken würden, sei noch unklar.

  • Was bezweckt Israel mit dieser Strategie?

  • Analysten sind sich uneins darüber, was Multimilliardär Friedman (Privatvermögen: 5,8 Mrd. Dollar) mit seiner Konfliktstrategie bezweckt.

  • Aber sein Projekt sollte mehr bezwecken.

  • Was bezwecken sie damit?

  • Was der jüngste Militärschlag gegen Bagdad bezweckt hat, dürfte aus einer Meldung der Wirtschaftspresse deutlich werden.

Häufige Wortkombinationen

  • jemand bezweckt etwas mit etwas

Übersetzungen

Was reimt sich auf be­zwe­cken?

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb be­zwe­cken be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × E, 1 × B, 1 × C, 1 × K, 1 × N, 1 × W & 1 × Z

  • Vokale: 3 × E
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × C, 1 × K, 1 × N, 1 × W, 1 × Z

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten E und zwei­ten E mög­lich.

Das Alphagramm von be­zwe­cken lautet: BCEEEKNWZ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ber­lin
  2. Essen
  3. Zwickau
  4. Wupper­tal
  5. Essen
  6. Chem­nitz
  7. Köln
  8. Essen
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Berta
  2. Emil
  3. Zacharias
  4. Wil­helm
  5. Emil
  6. Cäsar
  7. Kauf­mann
  8. Emil
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Bravo
  2. Echo
  3. Zulu
  4. Whis­key
  5. Echo
  6. Char­lie
  7. Kilo
  8. Echo
  9. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 21 Punkte für das Wort.

bezwecken

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort be­zwe­cken kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Do­ku­soap:
Genre von Radio- und Fernsehsendungen, bei denen eine Mischung aus Dokumentation und Unterhaltung bezweckt ist
Po­le­mik:
öffentlicher, meist scharfer Meinungsstreit im Rahmen politischer, literarischer, gesellschaftlicher, religiöser oder wissenschaftlicher Diskussionen, der neben der sachlichen Widerlegung zugleich auch die moralische Demaskierung des Diskussionsgegners bezweckt
Wil­lens­er­klä­rung:
juristisch: Äußerung des Willens in Hinsicht auf ein Rechtsgeschäft (im Allgemeinen verbunden mit Rechtsfolgen), das heißt die Person beabsichtigt mit der Äußerung des Willens rechtlich etwas zu erreichen bzw. zu bezwecken oder zu bewirken
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: bezwecken. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: bezwecken. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 6906966, 2794740, 2246347, 2168449 & 1982169. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch
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  24. Rheinischer Merkur 1997
  25. Süddeutsche Zeitung 1996
  26. Süddeutsche Zeitung 1995