bestehlen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ bəˈʃteːlən ]

Silbentrennung

bestehlen

Definition bzw. Bedeutung

jemandem (heimlich) etwas wegnehmen

Begriffsursprung

Ableitung vom Verb stehlen mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) be-.

Konjugation

  • Präsens: bestehle, du bestiehlst, er/sie/es bestiehlt
  • Präteritum: ich be­stahl
  • Konjunktiv II: ich bestähle/​bestöhle
  • Imperativ: bestiehl/​bestehle! (Einzahl), bestehlt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: be­stoh­len
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für be­steh­len (Synonyme)

(jemanden) erleichtern um
(jemandem etwas) abknöpfen (ugs.):
ein Kleidungsstück durch Lösen der Knöpfe abnehmen
jemandem etwas wegnehmen
(jemandem etwas) abnehmen:
eine Aufgabe oder einen Gegenstand von jemand anderem übernehmen
kleiner oder weniger werden
abziehen (ugs.):
die Spülung einer Toilette betätigen
ein Messer, Klinge: durch Reibung schärfen
ausplündern:
jemandem oder etwas (einer Stadt, einem Gebiet) alles (Wertvolle) gewaltsam wegnehmen
ausrauben:
jemandem alles wegnehmen; etwas vollständig (von Wertvollem) leeren
beklauen (ugs.):
jemandem (heimlich) etwas wegnehmen
berauben:
jemandem etwas, gegebenenfalls auch unter Androhung von Gewalt, wegnehmen
lose Gesteinsstücke, -schalen oder Kohlebrocken aus der Firste, den Stößen oder der Ortsbrust herunterreißen
beuteln (landschaftlich):
Falten werfen
jemandem sein Geld abnehmen
überfallen:
einen Raub durchführen
überraschend angreifen
(jemandem etwas) wegnehmen:
etwas von dem Ort entfernen, an dem es liegt/steht
für sich beanspruchen

Sinnverwandte Wörter

an­eig­nen:
etwas an sich nehmen, das einem nicht gehört
etwas durch Lernen, Üben erwerben
aus­räu­bern:
jemandem sein Eigentum nehmen, indem man ihm seine Wertsachen nimmt oder indem man in seinem Heim alles Wertvolle stiehlt
be­die­nen:
auf eine ausgespielte Farbkarte eine Karte der entsprechenden Farbe oder auf eine Trumpfkarte einen Trumpf zugeben (müssen)
den Gang von etwas steuern und überwachen
ent­wen­den:
sich etwas unrechtmäßig aneignen
er­beu­ten:
etwas widerrechtlich in seinen Besitz nehmen; Beute machen
er­leich­tern:
bei jemandem psychischen Druck verringern oder beseitigen
etwas einfacher oder bequemer machen
fled­dern:
(scherzhaft) Sachen oder Gegenstände hernehmen, die unbeaufsichtigt draußen herumstehen.
Leichen oder Menschen ausplündern, die nicht verteidigungsfähig sind.
leer­räu­men:
von dem befreien, was sich auf oder in etwas befindet; auch über Wertgegenstände oder Guthaben: entwenden, wegnehmen
plün­dern:
(etwas, zum Beispiel die Speisekammer, das eigene Sparschwein) leer machen, (nahezu) alles entnehmen
(jemandem) widerrechtlich alles Wertvolle/Nützliche gewaltsam wegnehmen
rau­ben:
sich etwas unrechtmäßig aneignen
steh­len:
etwas aus dem Besitz eines anderen ohne dessen Einverständnis wegnehmen; einen Diebstahl begehen
unbemerkt weggehen
ver­un­treu­en:
fremdes Geld (seltener auch Waren), auf die eine Person rechtmäßig Zugriff hat, für einen anderen Zweck als erlaubte Zwecke einsetzen (ganz besonders, wenn der andere Zweck die persönliche Bereicherung ist)

Gegenteil von be­steh­len (Antonyme)

ge­ben:
da sein; vorhanden sein
jemandem etwas reichen bzw. in die Nähe oder Hände legen

Beispielsätze

  • Sie haben ihre Freunde bestohlen.

  • Die haben ihre Freunde bestohlen.

  • Tom bestiehlt uns.

  • Er hat seine Freunde bestohlen.

  • Wer hat uns bestohlen?

  • Tom hat seine Freunde bestohlen.

  • Tom hat uns schon einmal bestohlen.

  • Seit wann bestiehlst du mich schon?

  • Auf Bahnhöfen werden Touristen tagein, tagaus von Taschendieben bestohlen.

  • Wer einen Dieb bestiehlt, erfährt hundert Jahre Vergebung.

  • Du hast dich bestehlen lassen.

  • Man hat uns bestohlen!

  • Es ist kein Verbrechen, einen Dieb zu bestehlen.

  • Tom wurde bestohlen.

  • Tom bestahl die Reichen und tat wohl den Armen.

  • Toms Sohn hat sich zum dritten Mal bestehlen lassen.

  • Wohin wenden sich alleinerziehende Mütter, wenn sie von ihren Gören geschlagen, bestohlen oder erniedrigt werden?

  • Er erkannte schnell, dass er bestohlen worden war.

  • Er wurde im Gedränge bestohlen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Am selben Tag hat ein 27-jähriger auch am Karlsruher Hauptbahnhof versucht einen Reisenden zu bestehlen.

  • Am Samstagvormittag ist in der Bahnhofsunterführung in Lyss ein Jugendlicher bedroht und bestohlen worden.

  • Denn wer möchte schon selbst bestohlen, belogen oder sogar getötet werden?

  • Ein 13-Jähriger ist in Homburg am Montagabend, 18. Mai, gegen 18 Uhr auf offener Straße bestohlen worden.

  • Am Freitag wurde ein Pensionist im von einer Unbekannten bestohlen.

  • Aber er wurde im nächsten Ort sofort verhaftet, weil er die Königstochter angeblich bestohlen habe.

  • Beide Frauen seien nicht verletzt und nicht bestohlen worden.

  • Gegen 18.30 Uhr hatten sie einen Rentner bestohlen.

  • Drei Trickdiebe haben am Freitagnachmittag eine 91-Jährige bestohlen.

  • Auch die Flexcoin-Bank, die ihren Sitz in Alberta in Kanada hat, ist bestohlen worden.

  • Ein 45-jähriger Mann aus Münzbach wurde am Freitagnachmittag in Linz von zwei Männern niedergeschlagen und bestohlen.

  • Während die arglose Frau ihm ein Vesper herrichtete, wurde sie unbemerkt bestohlen.

  • Am Dienstagmorgen wurde in einem Reihenhaus in Paunsdorf eine schlafende Familie bestohlen.

  • Ein Dieb hat heute Vormittag in Dillingen eine Rentnerin bestohlen.

  • Darin beklagt er sich bei dem Kurfürsten, dass sein Diener hingerichtet wurde, weil der angeblich zwei Äbte bestohlen hat.

Häufige Wortkombinationen

  • um etwas bestohlen werden

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf be­steh­len?

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb be­steh­len be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × E, 1 × B, 1 × H, 1 × L, 1 × N, 1 × S & 1 × T

  • Vokale: 3 × E
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × H, 1 × L, 1 × N, 1 × S, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten E und H mög­lich.

Das Alphagramm von be­steh­len lautet: BEEEHLNST

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ber­lin
  2. Essen
  3. Salz­wedel
  4. Tü­bin­gen
  5. Essen
  6. Ham­burg
  7. Leip­zig
  8. Essen
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Berta
  2. Emil
  3. Samuel
  4. Theo­dor
  5. Emil
  6. Hein­reich
  7. Lud­wig
  8. Emil
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Bravo
  2. Echo
  3. Sierra
  4. Tango
  5. Echo
  6. Hotel
  7. Lima
  8. Echo
  9. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 13 Punkte für das Wort.

bestehlen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort be­steh­len kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

aus­neh­men:
jemanden übervorteilen oder bestehlen
dib­bern:
intransitiv, umgangssprachlich: jemanden in eine Unterhaltung verwickeln, um seine Aufmerksamkeit abzulenken, sodass man diesen bestehlen kann
Klep­to­pho­bie:
krankhafte Angst, selber zu stehlen oder von anderen bestohlen zu werden
Raub­mord:
Verbrechen, bei dem das Opfer ermordet und bestohlen wird
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: bestehlen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: bestehlen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12396110, 12395889, 10006396, 8788003, 8599047, 7428033, 6673547, 6218258, 5777137, 5077585, 3935017, 3496827, 3127757, 3029085, 2770239, 2176541, 1081024, 582251 & 368620. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. ka-news.de, 07.12.2023
  2. bielertagblatt.ch, 18.01.2022
  3. wp.de, 17.10.2021
  4. saarbruecker-zeitung.de, 19.05.2020
  5. kleinezeitung.at, 19.10.2019
  6. focus.de, 01.11.2018
  7. stern.de, 04.09.2017
  8. basellandschaftlichezeitung.ch, 15.08.2016
  9. wetterauer-zeitung.de, 26.08.2015
  10. nzz.ch, 05.03.2014
  11. nachrichten.at, 24.08.2013
  12. schwaebische.de, 17.09.2012
  13. nachrichten.lvz-online.de, 30.09.2011
  14. augsburger-allgemeine.de, 08.07.2010
  15. fuldaerzeitung.de, 22.07.2009
  16. polizeipresse.de, 09.12.2008
  17. fr-aktuell.de, 07.03.2006
  18. fr-aktuell.de, 21.03.2005
  19. berlinonline.de, 28.02.2004
  20. Die Zeit (03/2003)
  21. Die Zeit (34/2002)
  22. sz, 14.11.2001
  23. Berliner Zeitung 1998
  24. TAZ 1997
  25. Süddeutsche Zeitung 1996
  26. Die Zeit 1995