beklauen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ bəˈklaʊ̯ən ]

Silbentrennung

beklauen

Definition bzw. Bedeutung

jemandem (heimlich) etwas wegnehmen

Begriffsursprung

Ableitung vom Verb klauen mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) be-.

Konjugation

  • Präsens: beklaue, du beklaust, er/sie/es be­klaut
  • Präteritum: ich be­klau­te
  • Konjunktiv II: ich be­klau­te
  • Imperativ: beklau/​beklaue! (Einzahl), be­klaut! (Mehrzahl)
  • Partizip II: be­klaut
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für be­klau­en (Synonyme)

(jemanden) erleichtern um
(jemandem etwas) abknöpfen (ugs.):
ein Kleidungsstück durch Lösen der Knöpfe abnehmen
jemandem etwas wegnehmen
(jemandem etwas) abnehmen:
eine Aufgabe oder einen Gegenstand von jemand anderem übernehmen
kleiner oder weniger werden
abziehen (ugs.):
die Spülung einer Toilette betätigen
ein Messer, Klinge: durch Reibung schärfen
ausplündern:
jemandem oder etwas (einer Stadt, einem Gebiet) alles (Wertvolle) gewaltsam wegnehmen
ausrauben:
jemandem alles wegnehmen; etwas vollständig (von Wertvollem) leeren
berauben:
jemandem etwas, gegebenenfalls auch unter Androhung von Gewalt, wegnehmen
lose Gesteinsstücke, -schalen oder Kohlebrocken aus der Firste, den Stößen oder der Ortsbrust herunterreißen
bestehlen:
jemandem (heimlich) etwas wegnehmen
beuteln (landschaftlich):
Falten werfen
jemandem sein Geld abnehmen
überfallen:
einen Raub durchführen
überraschend angreifen
(jemandem etwas) wegnehmen:
etwas von dem Ort entfernen, an dem es liegt/steht
für sich beanspruchen

Sinnverwandte Wörter

an­eig­nen:
etwas an sich nehmen, das einem nicht gehört
etwas durch Lernen, Üben erwerben
aus­räu­bern:
jemandem sein Eigentum nehmen, indem man ihm seine Wertsachen nimmt oder indem man in seinem Heim alles Wertvolle stiehlt
be­die­nen:
auf eine ausgespielte Farbkarte eine Karte der entsprechenden Farbe oder auf eine Trumpfkarte einen Trumpf zugeben (müssen)
den Gang von etwas steuern und überwachen
ent­wen­den:
sich etwas unrechtmäßig aneignen
er­beu­ten:
etwas widerrechtlich in seinen Besitz nehmen; Beute machen
er­leich­tern:
bei jemandem psychischen Druck verringern oder beseitigen
etwas einfacher oder bequemer machen
leer­räu­men:
von dem befreien, was sich auf oder in etwas befindet; auch über Wertgegenstände oder Guthaben: entwenden, wegnehmen
plün­dern:
(etwas, zum Beispiel die Speisekammer, das eigene Sparschwein) leer machen, (nahezu) alles entnehmen
(jemandem) widerrechtlich alles Wertvolle/Nützliche gewaltsam wegnehmen
rau­ben:
sich etwas unrechtmäßig aneignen
steh­len:
etwas aus dem Besitz eines anderen ohne dessen Einverständnis wegnehmen; einen Diebstahl begehen
unbemerkt weggehen
ver­un­treu­en:
fremdes Geld (seltener auch Waren), auf die eine Person rechtmäßig Zugriff hat, für einen anderen Zweck als erlaubte Zwecke einsetzen (ganz besonders, wenn der andere Zweck die persönliche Bereicherung ist)

Gegenteil von be­klau­en (Antonyme)

ge­ben:
da sein; vorhanden sein
jemandem etwas reichen bzw. in die Nähe oder Hände legen

Beispielsätze

  • Vielleicht gab es Streit um die Bezahlung, oder sie hat versucht, ihn zu beklauen.

  • Es ist schwer, einen Dieb zu beklauen.

  • Komm, wir beklauen den Supermarkt.

  • Man hat mich beklaut.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Tierwirtin Rosali Albrecht wurde beim Herdenumtrieb dreist beklaut.

  • Wer allerdings seinen Noch-Ehepartner beklaut, kann den Anspruch auf Trennungsunterhalt verlieren.

  • Doch ein dunkelhäutiger Junge beklaut nicht ungeschoren einen Rom, der zudem noch Zirkusdirektor ist.

  • AfD-Politiker Alexander Gauland ist bei einem Badeausflug beklaut worden.

  • Die beiden sollten in seinem Auftrag Adelsleute beklauen, aber sie dilettieren in dem Geschäft, weswegen sie Falstaff misslaunig anherrscht.

  • Massenvergewaltigung in Freiburg (D)Wurde das Opfer (18) auch noch beklaut?

  • Das nutzte ein Unbekannter aus und beklaute die Frau.

  • Ein sprachbehinderter Mann wurde vor Jahren von zwei fremden Frauen beklaut, die ihm Sex gegen Geld angeboten hatten.

  • Junge Diebin, komplett in schwarz, beklaut Angestellte - hast du die Frau gesehen?

  • Denn wenn alle dicht an dicht stehen, merkt keiner, wenn er beklaut wird.

  • Sie fühlt sich beklaut und prüft nun ihre Rechte.

  • Da wird man beklaut, da sind viele Junkies und Alkoholabhängige.

  • Zusammen fünf Mal Blut gespendet, sechs Mal beklaut, einmal überfallen am kenianischen Strand zum Indischen Ozean.

  • Warum hat sie den Agenten nicht selber beklaut, während sie sich in seinem Hotelzimmer aufhielt und er schlief?

  • Jetzt beklauen offenbar auch Mitglieder der Wirtschaftspartei den Staat.

  • Ich finde es schlimm, dass ein solcher Verein, der sich um uns kümmert, beklaut wird.

  • Sie beklauen Trauernde, die ihr Auto vor dem Friedhof abgestellt haben!

  • Dortmunds Roman Weidenfeller wurde nach dem Ruhrderby beklaut.

  • Er hat ja auch seine Haushälterin entlassen, weil sie ihn angeblich beklaut hat, gibt der Taxifahrer noch zu Protokoll.

  • Puccini hat zwar in "Manon" Material aus seiner "Messa di gloria" verwendet, aber er hat sich immerzu quasi selbst beklaut.

Häufige Wortkombinationen

  • jemand beklaut jemanden; jemand wird beklaut

Übergeordnete Begriffe

Was reimt sich auf be­klau­en?

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb be­klau­en be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × A, 1 × B, 1 × K, 1 × L, 1 × N & 1 × U

  • Vokale: 2 × E, 1 × A, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × K, 1 × L, 1 × N

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten E und U mög­lich.

Das Alphagramm von be­klau­en lautet: ABEEKLNU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ber­lin
  2. Essen
  3. Köln
  4. Leip­zig
  5. Aachen
  6. Unna
  7. Essen
  8. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Berta
  2. Emil
  3. Kauf­mann
  4. Lud­wig
  5. Anton
  6. Ulrich
  7. Emil
  8. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Bravo
  2. Echo
  3. Kilo
  4. Lima
  5. Alfa
  6. Uni­form
  7. Echo
  8. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 14 Punkte für das Wort.

beklauen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort be­klau­en kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: beklauen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: beklauen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 4548931, 2400418 & 1697458. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. thueringer-allgemeine.de, 01.11.2023
  2. n-tv.de, 26.08.2022
  3. nzz.ch, 28.11.2019
  4. focus.de, 05.06.2018
  5. neues-deutschland.de, 30.03.2018
  6. blick.ch, 04.11.2018
  7. donau3fm.de, 26.06.2017
  8. tagesanzeiger.ch, 11.06.2017
  9. vol.at, 14.02.2017
  10. ruhrnachrichten.de, 10.11.2016
  11. sz.de, 03.09.2014
  12. fr-online.de, 01.11.2013
  13. l-iz.de, 03.02.2013
  14. thunertagblatt.ch, 11.05.2012
  15. bernerzeitung.ch, 08.11.2011
  16. feedsportal.com, 04.02.2010
  17. fraenkischer-tag.de, 11.06.2007
  18. ngz-online.de, 06.02.2006
  19. Die Zeit (28/2003)
  20. sz, 18.01.2002
  21. Berliner Zeitung 2000
  22. BILD 1999
  23. Berliner Zeitung 1998
  24. Tagesspiegel 1998
  25. TAZ 1997