begehrlich

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ bəˈɡeːɐ̯lɪç ]

Silbentrennung

begehrlich

Definition bzw. Bedeutung

Nach Besitz, Genuss, Freude verlangend, begehrend.

Steigerung (Komparation)

  1. begehrlich (Positiv)
  2. begehrlicher (Komparativ)
  3. am begehrlichsten (Superlativ)

Anderes Wort für be­gehr­lich (Synonyme)

(einen) Gieper haben (auf) (ugs.)
(einen) Jieper haben (auf) (ugs., norddeutsch)
(jemandem) (das) Wasser im Mund zusammenlaufen (beim Gedanken an) (ugs.)
(jemandem) steht der Sinn (nach)
(sehr) verlangen nach (Hauptform)
aus sein (auf)
begehren:
an einen anderen Ort zu gehen oder zu kommen wünschen
betteln
begierig:
von intensiven Wünschen erfüllt sein, begehren nach
brennen (auf):
(Locken) mit einer Brennschere formen
brennbar sein
dürsten (nach) (geh., fig., poetisch):
Durst haben
nach etwas verlangen, etwas haben wollen
erpicht (auf) (geh., veraltend):
meist prädikativ: von etwas angezogen werdend, etwas zum Ziel habend, etwas besitzen wollend
(etwas) ersehnen (geh.):
sich sehr wünschen, dass eine bestimmte Situation eintrifft, etwas Bestimmtes Wirklichkeit wird
fiebern nach
geil (auf) (ugs.):
fett, (zu) stark gedüngt
ganz hervorragend
(jemanden) gelüsten (nach) (geh.):
großes Verlangen nach etwas haben, Lust auf etwas verspüren
giepern (nach) (ugs., regional)
gieren (nach):
nach etwas heftig verlangen
heiß (auf) (ugs.):
in aufregender/entscheidender Phase befindlich
paarungsbereit (bei Tieren, keine Steigerung)
(sehr) her (sein hinter) (ugs.):
räumlich: Bewegung in Richtung des Sprechenden von einem entfernteren Ort aus
verstärkend in Verbindung mit Adverbien
herbeisehnen
herbeiwünschen
hinter etwas her (sein) wie der Teufel hinter der armen Seele (sprichwörtlich)
hungern (nach) (fig.):
anhaltend an Hunger leiden, über längere Zeit hinweg nicht genügend Nahrung zu sich nehmen
heftig nach etwas verlangen, sich nach etwas sehnen
jiepern (nach) (ugs., regional)
kaum erwarten können
lange Zähne kriegen (ugs., selten)
lechzen (nach) (geh.):
heftig nach etwas verlangen, das dringend benötigt wird
Lust haben (auf)
nicht warten können (auf)
schmachten (nach):
eine irgendwie geartete Entbehrung erleiden (insbesondere hungern und/oder dürsten)
seinen Hunger und Durst bei jemandem stillen, ohne etwas zu bezahlen
(sich) sehnen (nach):
den starken Wunsch haben, dass jemand oder etwas da ist
sehnlichst begehren
sehnlichst vermissen
sich alle zehn Finger lecken (nach) (ugs., fig.)
sich die Finger lecken (nach) (ugs., fig.)
sich verzehren (nach) (geh.)
spitz sein (auf) (ugs.)
spitzen (auf):
erhoffen, ungeduldig erwarten, lauern
etwas heimlich, versteckt, durch eine kleine Öffnung beobachten
süchtig (nach):
an einer Sucht leidend, von etwas abhängig sein
großes, übersteigertes Verlangen nach etwas habend, versessen auf etwas sein
unbedingt haben wollen
vergehen (nach):
(rasch) zu Ende kommen
etwas Unmoralisches tun
(inständig) verlangen (nach):
an einen Gegenstand so herankommen, das man ihn greifen kann; erreichen
etwas notwendig machen, erfordern
verrückt (auf) (ugs.):
auffallend und unkonventionell
geistig verwirrt
verschmachten (nach) (geh.):
gehoben: in Sehnsucht nach etwas oder jemandem zugrunde gehen
gehoben: verhungern und/oder verdursten, an einer Entbehrung zugrunde gehen
versessen (auf):
etwas mit ganzem Herzen anstrebend, etwas unbedingt haben wollend
vor Lust (auf etwas) vergehen
vor Verlangen (nach etwas) vergehen
(ganz) wild (auf) (ugs.):
als Gesellschaft oder Kultur unterentwickelt; nicht zivilisiert oder gesittet
gegen das Gesetz, gegen die Ordnung verstoßend; ohne Kontrolle geschehend

Beispielsätze

Der Tisch war gedeckt mit begehrlichen und exotischen Köstlichkeiten.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Das begehrliche Auge der Herzogin jedenfalls fällt auf den braven Soldaten Fritz.

  • Der Geschäftsführer belästigte Çakici mit begehrlichen Botschaften, per Handy oder E-Mails.

  • Bislang war das Bezahlangebot der Kabelfirmen indes bescheiden und wohl wenig begehrlich.

  • Doch Geld macht begehrlich.

  • Diese Größenordnung macht begehrlich.

  • Als sie sich in verheißungsvollen Posen nähert und begehrlich die Arme ausstreckt, greift der Pantoffelheld zu - und grapscht ins Leere.

  • Es ist kein Geheimnis, daß Diogenes immer wieder begehrliche Blicke von Konzernen auf sich zog.

  • Er entkleidet den nun entrückt-willigen Separatisten und streicht begehrlich über die nackte Haut.

  • Namibia schaut begehrlich auf das Okavango-Delta im Nordwesten des Nachbarstaates Botsuana.

  • Aus FDP-Kreisen wird dabei schon begehrlich auf Waigels Reserven verwiesen.

  • Aber noch immer richten sich begehrliche Blicke auf den Steinbruch, der sich inzwischen zur ökologischen Oase entwickelt hat.

  • Die Flugzeugbauer Boeing und Airbus haben dennoch ein begehrliches Auge auf den Absatzmarkt Indien geworfen.

  • Noch gibt es darüber keine Entscheidung, jedoch haben Interessenten bereits begehrliche Blicke auf das Unternehmen geworfen.

  • Es tönt klagend, wenn er sich wieder einmal in eine ausweglose Lage gebracht hat, und begehrlich, wenn er mit allen Gliedern um sie wirbt.

  • Die begehrlichen Blicke nach Afrika erscheinen als symbolische Inbesitznahme des Kontinents.

  • Deshalb hat vor allem Hollywoods Filmbranche ein begehrliches Auge auf die neue Technik geworfen.

Übersetzungen

Was reimt sich auf be­gehr­lich?

Wortaufbau

Das dreisilbige Adjektiv be­gehr­lich be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × H, 1 × B, 1 × C, 1 × G, 1 × I, 1 × L & 1 × R

  • Vokale: 2 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 2 × H, 1 × B, 1 × C, 1 × G, 1 × L, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten E und R mög­lich.

Das Alphagramm von be­gehr­lich lautet: BCEEGHHILR

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ber­lin
  2. Essen
  3. Gos­lar
  4. Essen
  5. Ham­burg
  6. Ros­tock
  7. Leip­zig
  8. Ingel­heim
  9. Chem­nitz
  10. Ham­burg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Berta
  2. Emil
  3. Gus­tav
  4. Emil
  5. Hein­reich
  6. Richard
  7. Lud­wig
  8. Ida
  9. Cäsar
  10. Hein­reich

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Bravo
  2. Echo
  3. Golf
  4. Echo
  5. Hotel
  6. Romeo
  7. Lima
  8. India
  9. Char­lie
  10. Hotel

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄ ▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 19 Punkte für das Wort.

begehrlich

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort be­gehr­lich kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Lüs­tern­heit:
Zustand, lüstern/sexuell begehrlich zu sein
raf­fen:
heftig und begehrlich ergreifen
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: begehrlich. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: begehrlich. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. nordsee-zeitung.de, 08.06.2009
  2. spiegel.de, 16.01.2008
  3. welt.de, 05.04.2006
  4. sueddeutsche.de, 27.03.2002
  5. bz, 04.08.2001
  6. DIE WELT 2001
  7. Welt 1999
  8. Berliner Zeitung 1999
  9. Welt 1998
  10. Welt 1997
  11. Stuttgarter Zeitung 1996
  12. Berliner Zeitung 1996
  13. Stuttgarter Zeitung 1995
  14. Süddeutsche Zeitung 1995
  15. Berliner Zeitung 1995