befremden

Verb (Tunwort)

 ➠ siehe auch: Be­frem­den (Substantiv)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ bəˈfʁɛmdn̩ ]

Silbentrennung

befremden

Definition bzw. Bedeutung

In unangenehmer, fremdartiger Weise berühren oder verwundern.

Begriffsursprung

Das seit dem 15. Jahrhundert belegte Verb ist eine Zusammensetzung von fremden (veraltete Ableitung zu fremd, mittelhochdeutsch vremden ‚fremd machen‘) und dem Präfix be-.

Konjugation

  • Präsens: befremde, du befremdest, er/sie/es be­frem­det
  • Präteritum: ich be­frem­de­te
  • Konjunktiv II: ich be­frem­de­te
  • Imperativ: befremde! (Einzahl), be­frem­det! (Mehrzahl)
  • Partizip II: be­frem­det
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für be­frem­den (Synonyme)

abalienieren (geh.):
entäußern, veräußern
entfremden
eigenartig:
mit einer eigenen Art und Weise, besonders in seiner Art, vom Standard/Durchschnitt abweichend
entfremden:
aktiv beitragen, dass eine Person einer anderen nicht mehr so nahe ist wie zuvor
sich langsam aber sicher nicht mehr so nahe sein wie zuvor
merkwürdig:
auffallend, des Merkens würdig, bedeutsam
durch Abweichung vom Üblichen auffallend; Staunen, Verwunderung oder aber leises Misstrauen bewirkend
seltsam anmuten
verfremden:
etwas so verändern, so manipulieren, dass etwas überraschendes Neues aus dem Bekannten entsteht

Beispielsätze

  • Das unhöfliche Verhalten der Menschen befremdet ihn.

  • Sein Verhalten befremdete seine Freunde.

  • Sein anmaßendes Auftreten befremdet mich schon sehr.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Sie gaben sich vollständig apolitisch und weit eher musste ihr übertriebenes Staatsdienergefühl befremden.

  • Und die die Enkel und Enkelinnen eher verwundern darf als befremden muss.

  • Und Begeisterung kann befremden.

  • Das befremdete die Wahlkämpfer, die sich um eine ausdrücklich positive Haltung zu Flüchtlingen bemühten.

  • Niekischs Widerstandsideologie mag heute befremden, hier schreibt ein Antidemokrat, der „unbedingte“ Parteinahme fordert.

  • Immer wieder kommt es vor, dass man auf Neuigkeiten stößt, die einen zunächst sehr befremden.

  • Eine Frage, die Richer selbst gehörig befremdete, wie er später sagte.

  • Die großen englischen und französischen Romane faszinieren und befremden ihn.

  • Noch mehr als die Beobachter schien das unverhoffte Wiedersehen in Asien den neuen Nationaltrainer Kameruns zu befremden.

  • Auch das gefährliche "Bruder-Duell" gegen Ralf oder die Ferrari-Stallregie mögen befremden.

  • Der starr objektive Ton von Orgel oder Cembalo befremdete ihn.

  • Ausgewiesene Kenner englischen Hauruck-Fußballs wird die Diagnose befremden.

  • Dérys Fabelwelt aus Vögeln und Reptilien mag den heutigen Leser manchmal befremden, da sich ihm nicht alle Anspielungen erschließen werden.

  • Anderes muß den heutigen Rezipienten allerdings befremden.

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf be­frem­den?

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb be­frem­den be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × E, 1 × B, 1 × D, 1 × F, 1 × M, 1 × N & 1 × R

  • Vokale: 3 × E
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × D, 1 × F, 1 × M, 1 × N, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten E und M mög­lich.

Das Alphagramm von be­frem­den lautet: BDEEEFMNR

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ber­lin
  2. Essen
  3. Frank­furt
  4. Ros­tock
  5. Essen
  6. Mün­chen
  7. Düssel­dorf
  8. Essen
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Berta
  2. Emil
  3. Fried­rich
  4. Richard
  5. Emil
  6. Martha
  7. Dora
  8. Emil
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Bravo
  2. Echo
  3. Fox­trot
  4. Romeo
  5. Echo
  6. Mike
  7. Delta
  8. Echo
  9. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 16 Punkte für das Wort.

befremden

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort be­frem­den kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: befremden. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: befremden. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 3892771 & 1343384. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. Dudenverlag
  2. faz.net, 21.11.2023
  3. fr.de, 07.12.2020
  4. feedproxy.google.com, 22.03.2017
  5. letemps.ch, 28.06.2016
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  8. fr-aktuell.de, 14.04.2005
  9. sueddeutsche.de, 12.04.2003
  10. sz, 03.12.2001
  11. Rhein-Neckar Zeitung, 19.08.2001
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  13. Berliner Zeitung 1996
  14. Die Zeit 1996