ausschimpfen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈaʊ̯sˌʃɪmp͡fn̩ ]

Silbentrennung

ausschimpfen

Definition bzw. Bedeutung

Jemanden mit lauter Stimme zurechtweisen, jemandem mit lauter Stimme Vorwürfe machen.

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) zum Verb schimpfen mit dem Derivatem aus-.

Konjugation

  • Präsens: schimpfe aus, du schimpfst aus, er/sie/es schimpft aus
  • Präteritum: ich schimpf­te aus
  • Konjunktiv II: ich schimpf­te aus
  • Imperativ: schimpf aus! / schimpfe aus! (Einzahl), schimpft aus! (Mehrzahl)
  • Partizip II: aus­ge­schimpft
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für aus­schimp­fen (Synonyme)

abkanzeln:
mit harschen Worten, von oben herab, kritisieren
abqualifizieren (ugs.):
transitiv: auch zu Unrecht abwertend beurteilen
absauen (derb)
anmachen (ugs.):
(ein Gerät) einschalten
(Feuer) anzünden
anmotzen (ugs.)
anpampen (ugs.)
anpöbeln (ugs.):
mit beleidigenden Äußerungen andere Menschen belästigen
beleidigen:
auf etwas (insbesondere Sinnesorgane) dadurch einwirken, dass sie als negativ zu klassifizierenden Eindrücken ausgesetzt werden
den Tatbestand der Beleidigung verwirklichen
diffamieren (geh.):
jemanden in seinem Ansehen schädigen, ihn herabsetzen, oder ihn in Verruf bringen
entwerten:
etwas wertlos oder weniger wertvoll machen
entwürdigen:
jemandem oder etwas den innewohnenden oder beigegebenen Wert, die Wertigkeit (die Würde) nehmen
herabsetzen:
(einen Wert) geringer machen
mit Geringschätzung, kränkend behandeln; die Bedeutung oder das Ansehen einer Person oder Sache schmälern
herabwürdigen:
eine Person schlecht behandeln, abwerten; schlecht über eine Leistung reden
niedermachen:
(Hilflose/Wehrlose in großer Zahl) brutal umbringen
(jemanden oder etwas) als sehr schlecht bezeichnen, erniedrigende, heftige Kritik üben
(he)runtermachen (ugs.)
(he)runterputzen (ugs.)
schimpfen (ugs.):
(einer anderen Person) seinen Ärger kundtun
jemanden, sich oder etwas auf eine bestimmte Weise benennen
zur Sau machen (derb, fig.)
zur Schnecke machen (ugs., fig.)
zusammenstauchen (ugs.):
auf ein kleineres Außenmaß bringen
ordentlich ausschimpfen
(jemandem) die Leviten lesen (fig.)
(jemandem) ordentlich die Meinung sagen
(jemanden) in den Senkel stellen (ugs., landschaftlich)
anblasen (ugs., landschaftlich):
auf jemanden/auf etwas blasen
beginnen, auf einem Blasinstrument zu blasen; ganz leicht blasen
anfahren (ugs.):
ein Ziel beim Fahren haben, einen Ort anzielen
eine Lagerstätte erschließen
angiften (ugs.):
(jemanden) auf eine boshafte Art, mit hasserfüllten, beleidigenden Worten ansprechen
anherrschen (geh.):
jemanden anherrschen: jemanden laut (unfreundlich) tadeln
anmeckern (ugs.)
anpfeifen (ugs., landschaftlich)
anpflaumen (ugs.)
anranzen (ugs., landschaftlich):
grob, unhöflich tadeln
anschnauzen:
transitiv: mit groben Worten laut zurechtweisen
(jemanden verbal) fertigmachen:
etwas fertigmachen: in einen fertigen Zustand bringen
jemanden fertigmachen: absichtlich stark physisch verletzen
rüffeln:
mit einer kritischen Äußerung deutlich zurechtweisen
rundmachen (ugs., landschaftlich)
schelten (geh., veraltend):
anklagen
ausschimpfen, schmähen
zur Minna machen (ugs., veraltend)
zur Sau machen (ugs.)
zur Schnecke machen (fig.)
(scharf) zurechtweisen (Hauptform):
transitiv: jemandem heftige Vorwürfe machen
veraltet, transitiv: jemandem den richtigen Weg zeigen
zusammenfalten (ugs., landschaftlich):
(Hände, Flügel) flächig aneinanderlegen
(Papier, Karton, Textilien) mehrfach so knicken, umbiegen, zusammenlegen, dass sich die Fläche, das Volumen verringert
zusammenscheißen (vulg.):
kräftig ausschimpfen, mit scharfen Worten zurechtweisen
(jemandem etwas) ins Stammbuch schreiben (fig.)
(jemandem) aufs Dach steigen (ugs., fig.)
(jemandem) Bescheid stoßen (ugs.)
(jemandem) den Arsch aufreißen (derb)
(jemandem) den Kopf waschen (ugs., fig.)
(jemandem) den Marsch blasen (ugs., veraltend)
(jemandem) deutlich die Meinung sagen (ugs.)
(jemandem) die Flötentöne beibringen (ugs., fig.)
(jemandem) die Hammelbeine langziehen (ugs., fig.)
(jemandem) die Meinung geigen (ugs.)
(jemandem) die Schuhe aufpumpen (ugs., fig.)
(jemandem) eine (deutliche) Ansage machen (ugs.)
(jemandem) eine (dicke) Zigarre verpassen (möglicherweise veraltend) (ugs.)
(jemandem) eine harte Rückmeldung geben
(jemandem) einen Verweis erteilen (Amtsdeutsch)
(jemandem) eins auf den Deckel geben (ugs.)
(jemandem) zeigen, wo der Frosch die Locken hat (ugs., fig.)
(jemandem) zeigen, wo der Hammer hängt (ugs., fig.)
(jemandem) zeigen, wo es langgeht (ugs., fig.)
(jemanden) auf Linie bringen (ugs.)
(jemanden) auf Vordermann bringen (ugs., fig.)
(jemanden) frisch machen (ugs., fig.)
(jemanden) lang machen (ugs.)
(jemanden) Mores lehren (geh.)
abmahnen (fachspr., juristisch):
gehoben: jemanden vor etwas warnen und versuchen, ihn davon abzubringen
Recht: jemanden formal auffordern, ein bestimmtes Verhalten künftig zu unterlassen
admonieren (geh., veraltet)
ausschelten (veraltet):
jemanden heftig beschimpfen, kritisieren
ermahnen:
jemanden bestimmt auf ein erwünschtes Verhalten hinweisen; jemanden zur Ordnung rufen; jemanden ins Gewissen reden
(jemandem) heimleuchten:
jemanden scharf, tadelnd zurückweisen
ursprünglich, veraltend: jemanden auf dem Weg nach Hause mit einer Lampe oder einer Laterne begleiten
(jemandem) die Leviten lesen
rügen:
etwas kritisierend feststellen, beanstanden
jemanden zurechtweisen, tadeln; mit Nachdruck kritisieren
scharf kritisieren
tadeln (Hauptform):
das Verhalten einer Person bemängeln, kritisieren, etwas nicht gutheißen
verwarnen:
jemanden unter Androhung einer Strafe ermahnen, streng zurechtweisen
(sich jemanden) vorknöpfen (ugs.):
mit jemandem reden, um ihn zur Rechenschaft zu bringen
sich energisch einer Beschäftigung widmen
zur Ordnung rufen
zurechtstutzen (ugs., fig.):
etwas, was nachwachsen kann, zum Beispiel Haar oder Äste, kürzen
jemanden nachdrücklich zurechtweisen

Beispielsätze

  • Die Mutter schmipfte ihre Kinder wegen des kaputten Spiegels aus.

  • Anstatt sie auszuschimpfen, hättest du ihr auch helfen können.

  • Sie wurde fürs Zuspätkommen ausgeschimpft.

  • Ich wurde von meiner Lehrerin ausgeschimpft.

  • Hat dich die Lehrerin ausgeschimpft?

  • Meine Eltern haben mich wegen meiner schlechten Note in der Klassenarbeit ausgeschimpft.

  • Tom wird von allen ausgeschimpft.

  • Ich bin durchs Examen gefallen, und meine Eltern haben mich ausgeschimpft.

  • Tom wurde von seiner Mutter ausgeschimpft.

  • Nicht ausgeschimpft ist genug gelobt.

  • Er wurde von seiner Mutter ausgeschimpft.

  • Den Anblick des kleinen, tränenüberströmten Jungen, der von seiner Mutter auf der Straße ausgeschimpft wurde, empfand sie als beklemmend.

  • Du wirst bestimmt von Mama ausgeschimpft.

  • Bis wann wirst du uns ausschimpfen?

  • Er ist von seinem Vater nie ausgeschimpft worden.

  • Sein Vater hat ihn nie ausgeschimpft.

  • Meine Mutter hat mich, wegen meiner Faulheit, ausgeschimpft.

  • Ich wurde von meiner Mutter ausgeschimpft, weil ich faul war.

  • Hat dich der Lehrer ausgeschimpft?

  • Ich werde ausgeschimpft, wenn ich zu spät komme!

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Ich musste mich wg. moralisierender Argumentation ausschimpfen lassen, Sie aber bedienen eine Wegwerf-Ethik.

  • Auch die "Ausreißer" bekamen vom Publikum ihren verdienten Applaus und wurden nicht einmal von den enttäuschten Besitzern ausgeschimpft.

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb aus­schimp­fen be­steht aus zwölf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × S, 1 × A, 1 × C, 1 × E, 1 × F, 1 × H, 1 × I, 1 × M, 1 × N, 1 × P & 1 × U

  • Vokale: 1 × A, 1 × E, 1 × I, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × S, 1 × C, 1 × F, 1 × H, 1 × M, 1 × N, 1 × P

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten S und P mög­lich.

Das Alphagramm von aus­schimp­fen lautet: ACEFHIMNPSSU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Unna
  3. Salz­wedel
  4. Salz­wedel
  5. Chem­nitz
  6. Ham­burg
  7. Ingel­heim
  8. Mün­chen
  9. Pots­dam
  10. Frank­furt
  11. Essen
  12. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Ulrich
  3. Samuel
  4. Samuel
  5. Cäsar
  6. Hein­reich
  7. Ida
  8. Martha
  9. Paula
  10. Fried­rich
  11. Emil
  12. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Uni­form
  3. Sierra
  4. Sierra
  5. Char­lie
  6. Hotel
  7. India
  8. Mike
  9. Papa
  10. Fox­trot
  11. Echo
  12. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄ ▄ ▄
  7. ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  9. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  10. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  11. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 24 Punkte für das Wort.

ausschimpfen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort aus­schimp­fen kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

ab­stau­ben:
jemanden ausschimpfen
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: ausschimpfen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: ausschimpfen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11540245, 10033222, 10033209, 8887951, 8236081, 7922147, 7635555, 7483387, 5698087, 5337994, 4645692, 4216047, 4119060, 4119058, 3247811, 3243651, 2363460 & 2162876. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. freitag.de, 22.02.2022
  2. gelnhaeuser-tageblatt.de, 12.05.2009