auftun

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈaʊ̯fˌtuːn ]

Silbentrennung

auftun

Definition bzw. Bedeutung

  • (nach längerem Suchen etwas Seltenes/Skurriles an ungewöhnlichem Ort) finden

  • ein Geschäft eröffnen

  • eine Kopfbedeckung aufsetzen

  • Essen auf den Teller bringen

  • etwas (zum Beispiel eine Tür) öffnen/aufmachen

  • sich ergeben

  • sich von selbst öffnen

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) zum Verb tun mit dem Derivatem auf-.

Konjugation

  • Präsens: tue auf, du tust auf, er/sie/es tut auf
  • Präteritum: ich tat auf
  • Konjunktiv II: ich täte auf
  • Imperativ: tu auf! / tue auf! (Einzahl), tut auf! (Mehrzahl)
  • Partizip II: auf­ge­tan
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für auf­tun (Synonyme)

(jemandem) die Tür öffnen
anziehen:
ansteigen, einen größeren Betrag annehmen
den Zug erhöhen, etwas straff machen
(jemandem) aufschließen:
amtssprachlich: an die öffentliche Versorgung anschließen
Bergbau: für den Abbau erschließen
aufsetzen (Hut, Mütze) (Hauptform):
auf ein bestehendes Bauwerk etwas bauen, beispielsweise ein Stockwerk
den Oberkörper in eine senkrechte Stellung bringen

Sinnverwandte Wörter

an­bie­ten:
einen Vorschlag machen
etwas zum Essen, Trinken oder Genuss vorsetzen, bereitstellen
auf­ma­chen:
die Tür öffnen, durch die jemand hindurch möchte
etwas öffnen
auf­sper­ren:
ein Schloss mit einem Schlüssel öffnen, (der Allgemeinheit) zugänglich machen
etwas weit öffnen, aufreißen
auf­trei­ben:
aus einer ruhenden oder liegenden Position zum Aufstehen und Bewegen bringen
mit treibenden Schlägen auf seinen Platz bringen
aus­gra­ben:
eine Vertiefung durch Graben herstellen
Knollengemüse ernten, besonders Kartoffeln
aus­tun:
(lang und breit und mit eigener Meinung) über etwas berichten
(zum Beispiel Licht, Feuer) löschen
dar­bie­ten:
etwas vorführen, präsentieren
etwas zum Essen, Trinken oder Genuss vorsetzen, anbieten
ent­de­cken:
jemanden oder etwas erstmals finden, herausfinden
sich jemandem gegenüber offenbaren
er­ge­ben:
keinen Widerstand mehr leisten
sich zu etwas fügen, sich zutragen, geschehen, sich treffen
er­öff­nen:
bekannt machen, besonders im Sinne einer überraschenden Neuigkeit
etwas beginnen
er­schlie­ßen:
auffinden und nutzbar machen, zum Beispiel Gelände durch Infrastrukturmaßnahmen
durch bestimmte Schlussfolgerungen ermitteln, Ressourcen durch Informationsgewinn nutzbar machen
fin­den:
gehoben, reflexiv, mit in und Akkusativ: sich mit etwas abfinden, sich fügen
intransitiv, mit in und Akkusativ, nach oder zu: kommen, gelangen
öff­nen:
etwas aufmachen; offen machen
sich (etwas) öffnen: einer Sache nicht mehr widerstrebend gegenüberstehen
ser­vie­ren:
einem Mitspieler den Ball zuspielen
einen Aufschlag spielen
über­stül­pen:
auf jemanden/etwas daraufsetzen
jemandem etwas rücksichtslos oder gewaltsam aufzwingen
vor­le­gen:
etwas bekanntmachen
etwas jemand anderem zur Prüfung geben

Gegenteil von auf­tun (Antonyme)

schlie­ßen:
den Verkauf in einem Geschäft temporär einstellen (indem man das Geschäft zumacht)
ein Geschäft aufgeben; für immer zumachen

Beispielsätze

  • Soll ich dir noch eine Kelle Kartoffelsuppe auftun?

  • Beim Essen soll man den Mund nicht zum Reden auftun.

  • Mit dem Abschluss in der Tasche taten sich ihr ganz neue Möglichkeiten auf.

  • Wo hast du den denn aufgetan, der ist ja unglaublich kitschig.

  • Ich habe einen neuen Italiener aufgetan.

  • Klopfe an, so wird dir aufgetan.

  • Du würdest erschrecken, erführest du, welche Abgründe sich in meinem Innern auftun.

  • Wer anklopft, dem wird aufgetan.

  • Kann sich in einer ausweglosen Lage unerwartet ein rettender Ausgang auftun?

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Bei ihren Liedern hat sich nicht nur deren Seele aufgetan, sondern auch meine.

  • Die DB entschuldigte sich für die falsche Information und hat in dann noch einen Dienstleister aufgetan.

  • Ebenso die Bildungslücken, die sich schon jetzt auftun.

  • Hinzu kommen die Abgründe, die sich hier auftun und die einem im Jahr von US-Präsidentschaftswahlen Angst und Schrecken einjagen.

  • Auch die heutige Vielzahl seiner Lieferanten hat er sich mit einiger Mühe aufgetan.

  • Durch die zunehmende Achtsamkeit, die sich daraus entwickelt, werden sich Ideen auftun, Ressourcen zu sparen.

  • Da waren riesen Räume, die sich aufgetan haben.

  • Ja sogar verfassungsrechtliche Fragen könnten sich noch auftun, wenn weitergestritten wird.

  • Lücken, wie sie sich noch zu Beginn in der Zeit der Pfostenschüssen aufgetan hatten, blieben jetzt geschlossen.

  • Rückwärtsgewandte Politik In den letzten Monaten haben sich jedoch immer mehr Risse in Deutschlands schöner Fassade aufgetan.

  • Sie würden es nicht schaffen, die Kluft zu überwinden, die sich zwischen ihnen und ihren Angehörigen aufgetan habe.

  • Zuletzt war erneut unsicher, ob die Eigner der Bank den Zeitplan einhalten werden, da sich ein neues Finanzloch aufgetan hatte.

  • Das Mäusekind war erst mal entsetzt, dass man ihr einen ganzen gebratenen Fisch aufgetan hatte!

  • Wenn sich Lücken auftun, beispielsweise ein Schweißerpass aktualisiert werden muss, wird die Weiterbildung ebenfalls gefördert.

  • Dass die Lage der Sozialkassen keineswegs so rosig ist, wie Scholz suggeriert, zeigt sich an den Finanzlöchern, die sich überall auftun.

  • Allerdings würden sich für Festnetzanbieter neue Möglichkeiten auftun.

  • Toktoktok" - wo die Freiburger Souljazz-Formation anklopft, wird ihr aufgetan.

  • Nirgendwo sonst dürfte sich der Graben zwischen Verfassungsrecht und Verfassungswirklichkeit weiter aufgetan haben als hier.

  • Internethändler in den USA haben ein neues Geschäftsfeld aufgetan: Sie versteigern Zeichnungen, Fotos und Fingerabdrücke von Mördern.

  • Wenn er doch den Mund auftun und schreien wollte!

Häufige Wortkombinationen

  • einen Hut auftun

Wortaufbau

Das zweisilbige Verb auf­tun be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × U, 1 × A, 1 × F, 1 × N & 1 × T

  • Vokale: 2 × U, 1 × A
  • Konsonanten: 1 × F, 1 × N, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem F mög­lich.

Das Alphagramm von auf­tun lautet: AFNTUU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Unna
  3. Frank­furt
  4. Tü­bin­gen
  5. Unna
  6. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Ulrich
  3. Fried­rich
  4. Theo­dor
  5. Ulrich
  6. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Uni­form
  3. Fox­trot
  4. Tango
  5. Uni­form
  6. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 9 Punkte für das Wort.

auftun

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort auf­tun kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: auftun. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: auftun. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 3454890, 2910240, 2831139 & 2196064. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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