adeln

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈaːdl̩n ]

Silbentrennung

adeln

Definition bzw. Bedeutung

  • in den Adelsstand erheben

  • transitiv: etwas oder jemanden veredeln bzw. wertvoller, würdevoller machen

Begriffsursprung

Mittelhochdeutsch adelen „auszeichnen“, althochdeutsch stattdessen intadelen „entarten“

Konjugation

  • Präsens: adele/​adle, du adelst, er/sie/es adelt
  • Präteritum: ich adel­te
  • Konjunktiv II: ich adel­te
  • Imperativ: adele! (Einzahl), adelt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­adelt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für adeln (Synonyme)

aufwerten:
etwas in Ansehen, Image heraufsetzen
etwas in seinem Wert (erneut) heraufsetzen
auszeichnen:
etwas (Waren, Artikeln) mit einem Preisetikett versehen
etwas zum Satz fertig machen, indem typografische Zusatzinformationen gemacht werden
erheben:
Anspruch auf ein Recht geltend machen
arrogant, überheblich sein; sich als etwas Besseres fühlen
heben:
auf größere Höhe bringen
etwas halten, etwas festhalten
höhere Weihen erteilen
upgraden (engl.):
Informationstechnologie: mit einem Upgrade versehen, verbessern
neudeutsch allgemein für: erhöhen, hochstufen, verbessern
verbessern:
besser machen; die Qualität steigern
korrigieren; berichtigen; nach Fehlern suchen und diese entfernen
veredeln:
eine Pflanze durch das Aufsetzen eines Pfropfes einer Edelsorte verändern/verbessern
etwas qualitativ verbessern, wertvoller (edler) machen, als es ehemals war
verfeinern:
an Qualität gewinnen
etwas in seiner Qualität anheben, zum Beispiel, indem es besser auf das Ziel oder ein Optimum abgestimmt wird

Redensarten & Redewendungen

  • Arbeit adelt

Beispielsätze

  • Dieses Verhalten adelt ihn.

  • Sie wurde gestern geadelt!

  • Wo man Treue zu einem Laster degradiert, adelt man Verrat zu einer Tugend.

  • Die Tugend adelt mehr als das Geblüt.

  • Diese Philosophie hat mein Herz geadelt und die Perspektive meines Lebens verschönert.

  • Der Gedanke ist es, der das Wort adelt.

  • Arbeit adelt.

  • Und kann die gute Sache schlimme Mittel adeln?

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • In Japan wird gesprungene Keramik mit goldenem Kleber zusammengefügt; die derart reparierten Bruchstellen adeln das Geschirr gewissermaßen.

  • Als sie etwa 1999 zur Dame geadelt werden sollte, lehnte sie ab.

  • Doch Jonas, für seine Verdienste um das britische Musikleben von der Queen geadelt, blieb nicht nur der Bayerischen Staatsoper verbunden.

  • Diesmal sozusagen „geadelt“: als Abschlussveranstaltung der jüdisch-israelischen Kulturtage.

  • Schwule Männer seien „durch den Zeitgeist quasi geadelt worden“, schreibt Gloria von Thurn und Taxis in ihrer aktuellen Kolumne.

  • Es wäre eine Schande solche radikalen Idioten auch noch mit einem Visum zu adeln.

  • Den hat er starkgemacht und zum "Capitano" geadelt – auf Kosten anderer.

  • "Bleeding Edge" wurde von der Zeitgeschichte zu einem Artefakt geadelt, in dem Realität und Fiktion ineinander fließen.

  • "Mit so einem Stürmer braucht jede Mannschaft wenig Torchancen", wurde der Senegalese zuletzt sogar von FCA-Coach Markus Weinzierl geadelt.

  • Auch die Societe Generale sieht in dem Versorger einen Kauf und hat sie mit der Aufnahme in die Premium-List geadelt.

  • Und nebenbei: Warum "adeln" staatliche Stellen diese Chaoten, indem sie ihnen den Titel "Terroristen" verleihen?

  • Für seine Verdienste wurde er 1990 von Königin Elizabeth II. geadelt.

  • Den ordinären Schnappschuss hat er geadelt und in seinen fotografischen Bildern zum "entscheidenden Augenblick" stilisiert.

  • Die Hassliebe gehört zur Band: Vor einem Jahr war Mick sehr stolz, dass er geadelt wurde von der Queen.

  • Inzwischen hat Gastro-Guru Wolfram Siebeck Eiermann im Fachblatt Der Feinschmecker zum "Koch des Jahres" geadelt.

  • Tiere müssen ihr Dasein fristen, Pflanzen wesen und verwesen ohne Willen, nur der Mensch ist geadelt, mit Einverständnis hier zu sein.

  • Alice Schwarzer hat sie schon als "kleine Schwester" geadelt.

  • Die DDR war schnell bereit, ihre Musiker aus nichtigen Anlässen zu maßregeln oder durch Verbote zu adeln.

  • Das Banale zu adeln, ist auch das Bestreben der "Tupperparty".

  • Am Ende des Turniers war Vogts als gewiefter Taktiker geadelt worden.

  • Vor seinem Abschied hat der charismatische Priester seinen Nachfolger als "Zwillingsbruder" geadelt.

Häufige Wortkombinationen

  • etwas adelt jemanden
  • jemand adelt jemanden, jemand wird geadelt

Wortbildungen

  • adelnd
  • Adelstand
  • Adelung
  • geadelt

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Anagramme

Wortaufbau

Das Isogramm adeln be­steht aus fünf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × A, 1 × D, 1 × E, 1 × L & 1 × N

  • Vokale: 1 × A, 1 × E
  • Konsonanten: 1 × D, 1 × L, 1 × N

Das Alphagramm von adeln lautet: ADELN

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Verb fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Düssel­dorf
  3. Essen
  4. Leip­zig
  5. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Dora
  3. Emil
  4. Lud­wig
  5. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Delta
  3. Echo
  4. Lima
  5. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 6 Punkte für das Wort.

adeln

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort adeln ent­spricht dem Sprach­niveau C2 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: adeln. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: adeln. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10536974, 3545846, 3333678, 2291139, 1918924 & 1775772. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. DWDS – Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache
  2. nd-aktuell.de, 27.12.2023
  3. kurier.at, 30.01.2022
  4. tagesspiegel.de, 23.04.2020
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  10. kicker.de, 08.11.2012
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  16. sueddeutsche.de, 08.04.2002
  17. Die Welt 2001
  18. DIE WELT 2000
  19. Welt 1998
  20. Berliner Zeitung 1997
  21. Berliner Zeitung 1996
  22. Berliner Zeitung 1995