Verneigung

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [fɛɐ̯ˈnaɪ̯ɡʊŋ]

Silbentrennung

Verneigung (Mehrzahl:Verneigungen)

Definition bzw. Bedeutung

Handlung, den Oberkörper vor jemandem oder etwas zu beugen.

Begriffsursprung

  • Ableitung zum Stamm des Verbs verneigen mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -ung

  • Das Wort ist seit Anfang des 19. Jahrhunderts belegt.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Verneigungdie Verneigungen
Genitivdie Verneigungder Verneigungen
Dativder Verneigungden Verneigungen
Akkusativdie Verneigungdie Verneigungen

Anderes Wort für Ver­nei­gung (Synonyme)

Diener:
abhängig Arbeitender, der für seinen Herren bestimmte häusliche Pflichten erfüllt, Hausangestellter
Person, die sich sehr für etwas einsetzt
Ehrenbezeigung (geh.)
Knicks:
kurze Kniebeuge eines Mädchens oder (bei Hofe) einer Dame als (veraltende) Respektbezeugung und (seltener) Grußform
Kratzfuß (veraltet):
umständliche Verneigung mit bestimmten Arm- und Beinbewegungen (mit kratzendem/scharrendem Geräusch eines Fußes)
Reverenz (geh.):
Bezeugung des Respekts, der Verehrung
Verbeugung:
der Vorgang des Verbeugens

Beispielsätze

  • Mit einer Verneigung erkläre ich diese Leute zu meinen Gewinnern des Tages.

  • Auf visueller Ebene besticht der norwegische Oscar-Beitrag als meisterhafte Verneigung vor dem Kino der Achtzigerjahre.

  • "Black Panther" sei eine Verneigung vor der Black Diaspora, porträtiere Schwarze als Königsgeschlecht.

  • Vier Jahre später erschien sein Spielfilmdebüt «Dark Star», Parodie von und zugleich Verneigung vor Kubricks «2001».

  • Es war wie eine Verneigung vor Mythos und Panorama.

  • Die Geste ist eine Verneigung vor dem verstorbenen Schauspieler Robin Williams.

  • Wenn man steht, ist die symbolische Verneigung einfach tiefer.

  • Robert Kugler, der die Gewinner vorstellte, betonte, hier gehe es nicht um Trophäen, sondern um die Verneigung vor dem erlegten Tier.

  • Wenn man von Dominik Grafs Berlin-Epos sagt, es reiche fast an Sveistrups Geniestreich heran, so kommt das einer Verneigung gleich.

  • Es steht in der Tradition von Ludwig Thomas' Lausbubengeschichten und wer ihn kennt, wird die eine oder andere Verneigung vor ihm spüren.

  • Und plötzlich brauste donnernder Applaus auf, eine Verneigung für die außergewöhnliche Darbietung.

  • Eine Cruise ist die ultimative Verneigung der amerikanischen Auto-Nation vor dem Automobil.

  • Eine Verneigung vor dem Song als zeitlosem Kunstwerk.

  • Fünfzig Jahre Bundesverfassungsgericht - das ist vielen Kommentatoren eine Verneigung wert.

  • Es ist eher eine Verneigung vor Birgit Breuel und der Treuhand, es ist ein Werk der Abwicklung geworden.

  • Kaurismäkis Dank an die Filmgeschichte ist Verneigung, nicht Reflexion.

  • Theater zu spielen bedeutet für Inge Keller zuerst Dienst an der Sprache, Verneigung vor dem Genie der großen Stückeschreiber.

  • Bis zum 9. Mai soll das riesige Areal am "poklonnaja gora" - dem Hügel der Verneigung - in hellem Glanze erstrahlen.

Was reimt sich auf Ver­nei­gung?

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv Ver­nei­gung be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × G, 2 × N, 1 × I, 1 × R, 1 × U & 1 × V

  • Vokale: 2 × E, 1 × I, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × G, 2 × N, 1 × R, 1 × V

Eine Worttrennung ist nach dem R und I mög­lich. Im Plu­ral Ver­nei­gun­gen zu­dem nach dem zwei­ten N.

Das Alphagramm von Ver­nei­gung lautet: EEGGINNRUV

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Völk­lingen
  2. Essen
  3. Ros­tock
  4. Nürn­berg
  5. Essen
  6. Ingel­heim
  7. Gos­lar
  8. Unna
  9. Nürn­berg
  10. Gos­lar

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Vik­tor
  2. Emil
  3. Richard
  4. Nord­pol
  5. Emil
  6. Ida
  7. Gus­tav
  8. Ulrich
  9. Nord­pol
  10. Gus­tav

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Vic­tor
  2. Echo
  3. Romeo
  4. Novem­ber
  5. Echo
  6. India
  7. Golf
  8. Uni­form
  9. Novem­ber
  10. Golf

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  7. ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 17 Punkte für das Wort Ver­nei­gung (Sin­gu­lar) bzw. 19 Punkte für Ver­nei­gun­gen (Plural).

Verneigung

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Ver­nei­gung kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Verneigung. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Verneigung. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. DWDS – Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache
  2. spiegel.de, 07.12.2019
  3. queer.de, 17.03.2018
  4. sueddeutsche.de, 11.03.2018
  5. nzz.ch, 16.01.2018
  6. aargauerzeitung.ch, 14.01.2017
  7. focus.de, 19.10.2015
  8. gotha.tlz.de, 25.11.2013
  9. pnp.de, 29.03.2010
  10. faz.net, 27.04.2010
  11. stern.de, 19.05.2006
  12. berlinonline.de, 07.05.2005
  13. fr-aktuell.de, 25.10.2004
  14. sueddeutsche.de, 09.04.2002
  15. Die Zeit (40/2001)
  16. Die Zeit (31/2000)
  17. Welt 1999
  18. Tagesspiegel 1998
  19. TAZ 1995