Urteilskraft

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈuːɐ̯ˌtaɪ̯lsˌkʁaft ]

Silbentrennung

Einzahl:Urteilskraft
Mehrzahl:Urteilskräfte

Definition bzw. Bedeutung

Fähigkeit, etwas zu beurteilen

Begriffsursprung

  • Das Wort ist seit dem 17. Jahrhundert belegt.

  • Determinativkompositum aus den Substantiven Urteil und Kraft sowie dem Fugenelement -s

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Urteilskraftdie Urteilskräfte
Genitivdie Urteilskraftder Urteilskräfte
Dativder Urteilskraftden Urteilskräften
Akkusativdie Urteilskraftdie Urteilskräfte

Anderes Wort für Ur­teils­kraft (Synonyme)

Judiz
Judizium
Urteilsfähigkeit
Urteilsvermögen:
Eigenschaft, Sachverhalte gegeneinander abwägen zu können und sich ein bewertendes Bild zu machen

Beispielsätze

  • Jeder Mensch besitzt gerade soviel Eitelkeit, wie ihm an Verstand und Urteilskraft fehlt.

  • Nimm die Erfahrung und die Urteilskraft der Menschen über fünfzig heraus aus der Welt, und es wird nicht genug übrigbleiben, um ihren Bestand zu sichern.

  • Wir können uns auf Toms Urteilskraft verlassen.

  • Nimm die Erfahrung und die Urteilskraft der Menschen über fünfzig heraus aus der Welt und es wird nicht genug übrig bleiben, um ihren Bestand zu sichern.

  • Es ist ein grosses Unglück, dass Menschen weder genug Geist haben, um zu reden, noch genug Urteilskraft, um zu schweigen.

  • Der Mangel an Urteilskraft ist eigentlich das, was man Dummheit nennt, und einem solchen Gebrechen ist gar nicht abzuhelfen.

  • Nimm die Erfahrung und die Urteilskraft der Menschen über 50 heraus aus der Welt, und es wird nicht genug übrigbleiben, um ihren Bestand zu sichern.

  • Mit dem Alter nimmt die Urteilskraft zu und das Genie ab.

  • Ein Mann ohne Urteilskraft mag bis zur Spitze aufsteigen, aber er wird sich dort nicht sehr lange halten.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Denn einer der Firmenvorsitzenden hat Zweifel an Alices Urteilskraft geäußert.

  • Es erfordert die Urteilskraft der Bürgerschaft und derjenigen, die Politik zum Beruf gemacht haben.

  • Menschen mit Lernkompetenz haben aber eine strukturierte Herangehensweise und können solche Fragestellungen mit ihrer Urteilskraft lösen.

  • Es soll hier natürlich nicht darum gehen, die Urteilskraft des Politikers Kubicki infrage zu stellen.

  • Ihre Urteilskraft, trübt Sie nicht.

  • Was uns zeigt: Wenn die Gefühle die Urteilskraft trüben, kommt nicht immer das heraus, was man bewirken will.

  • Seine Urteilskraft und sein Rat werden uns fehlen.

  • Dem Minister fehle die für sein Amt notwendige politische Urteilskraft.

  • Bisher war Alice allein mit diesem Job beauftragt, doch nun hat einer der Vorsitzenden der Firma Zweifel an Alices Urteilskraft geäußert.

  • Sie müssen sich die Realitäten und Maßstäbe einer Industrie erst aneignen und Urteilskraft erwerben – besonders für Spitzenpositionen.

  • Ansonsten könnte man auch der Urteilskraft der eigenen Leser vertrauen, denen man ja in der SZ-Propaganda nahelegt, anspruchsvoll zu sein.

  • Sein Verständnis und seine Urteilskraft sind normal?, heißt es in denUntersuchungsakten.

  • Was hat der Gegensatz Klugheit-Dummheit mit der Urteilskraft zu tun?

  • Auch um unsere Glaubwürdigkeit geht es, um die eigene Urteilskraft und den Mut zur Distanz.

  • Wir sollten auf die Urteilskraft mündiger Bürger vertrauen, die die Ausstellung besuchen werden.

  • Statt der Kritik und des Gebrauchs der Urteilskraft kann er die Kontrolle richtiger Reflexe betreiben.

  • Dieses eingefleischte Misstrauen begann laut Craig Adenauers Urteilskraft und die Kohärenz seiner Außenpolitik zu schwächen.

  • Und deshalb ist der Fall Heitmann auch ein Fall Biedenkopf - denn er zeigt an, dass auch die Urteilskraft von "König Kurt" nachlassen kann.

  • Wenn die Regierung gebildet sein wird, dann ist ein Appell des Kanzlers an Urteilskraft und Moral der Nation fällig.

  • Darauf sagt der Zugführer: Ich bewundere deinen Mut, nicht aber deine Urteilskraft.

  • Lady Diana hat die ohnehin schon schwach ausgeprägte Urteilskraft etwa von RTL noch weiter irritiert.

  • Die Entstehung von Urteilskraft ist eng verknüpft mit dem sicheren Gespür, ob uns eine Sache Genuß oder Unbehagen bereitet.

  • Doch hat des Lektors Urteilskraft nicht nur das zukünftige Publikum für den Schriftsteller zu repräsentieren.

Übergeordnete Begriffe

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv Ur­teils­kraft be­steht aus zwölf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × R, 2 × T, 1 × A, 1 × E, 1 × F, 1 × I, 1 × K, 1 × L, 1 × S & 1 × U

  • Vokale: 1 × A, 1 × E, 1 × I, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × R, 2 × T, 1 × F, 1 × K, 1 × L, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten R und S mög­lich. Im Plu­ral Ur­teils­kräf­te zu­dem nach dem F.

Das Alphagramm von Ur­teils­kraft lautet: AEFIKLRRSTTU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Unna
  2. Ros­tock
  3. Tü­bin­gen
  4. Essen
  5. Ingel­heim
  6. Leip­zig
  7. Salz­wedel
  8. Köln
  9. Ros­tock
  10. Aachen
  11. Frank­furt
  12. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Ulrich
  2. Richard
  3. Theo­dor
  4. Emil
  5. Ida
  6. Lud­wig
  7. Samuel
  8. Kauf­mann
  9. Richard
  10. Anton
  11. Fried­rich
  12. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Uni­form
  2. Romeo
  3. Tango
  4. Echo
  5. India
  6. Lima
  7. Sierra
  8. Kilo
  9. Romeo
  10. Alfa
  11. Fox­trot
  12. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  8. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  9. ▄ ▄▄▄▄
  10. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  11. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 19 Punkte für das Wort Ur­teils­kraft (Sin­gu­lar) bzw. 25 Punkte für Ur­teils­kräf­te (Plural).

Urteilskraft

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Ur­teils­kraft kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Ge­hirn­wä­sche:
durch starken physischen und psychischen Druck erzwungene Änderung der Urteilskraft und eigener (politischer, weltanschaulicher) Einstellungen

Buchtitel

  • Kritik der Urteilskraft Immanuel Kant | ISBN: 978-3-61868-037-6
  • Symptomatologie der reflektierenden Urteilskraft Bruno Haas | ISBN: 978-3-78733-996-9
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Urteilskraft. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Urteilskraft. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12305280, 8879512, 7803727, 4884733, 2553033, 2504532, 2434361, 2290862 & 1443763. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. DWDS – Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache
  2. jungewelt.de, 24.02.2020
  3. welt.de, 18.05.2020
  4. augsburger-allgemeine.de, 18.11.2020
  5. fr.de, 06.09.2019
  6. blogs.faz.net, 29.07.2019
  7. spiegel.de, 05.04.2018
  8. zeit.de, 10.11.2015
  9. focus.de, 29.01.2012
  10. presseportal.de, 31.10.2011
  11. welt.de, 07.02.2011
  12. hbxtracking.sueddeutsche.de, 14.11.2008
  13. sueddeutsche.de, 19.04.2007
  14. fr-aktuell.de, 10.02.2006
  15. welt.de, 15.12.2005
  16. sueddeutsche.de, 13.09.2003
  17. sueddeutsche.de, 15.06.2002
  18. bz, 20.08.2001
  19. Die Zeit (38/2000)
  20. Die Zeit (41/1998)
  21. Berliner Zeitung 1997
  22. Süddeutsche Zeitung 1995