Unwille

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈʊnˌvɪlə ]

Silbentrennung

Unwille

Definition bzw. Bedeutung

Einstellung/Gefühl eines starken Missfallens gegen jemanden oder etwas.

Begriffsursprung

Mittelhochdeutsch unwille, althochdeutsch unwill(id)o

Alternative Schreibweise

  • Unwillen

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Unwille
Genitivdes Unwillens
Dativdem Unwillen
Akkusativden Unwillen

Anderes Wort für Un­wil­le (Synonyme)

Trotz:
eigensinniges, störrisches Beharren auf der eigenen Position
Unlust:
kein Plural: leichte Abneigung gegenüber etwas/jemanden
kein Plural: nicht vorhandene Lust, Motivation
Widerwille:
Einstellung/Gefühl einer starken Abneigung gegen jemanden oder etwas

Sinnverwandte Wörter

Ab­leh­nung:
negative Reaktion auf eine Sache oder eine Person; Zurückweisung oder Abneigung gegen etwas
Miss­fal­len:
Ablehnung oder Unzufriedenheit über etwas
Un­be­ha­gen:
Ein unbestimmtes Gefühl des Sich-Nicht-Wohlfühlens (körperlich oder seelisch)
Ungehaltenheit
Unwilligkeit
Ver­druss:
(andauernder) Ärger

Beispielsätze

  • Was man mit Unwillen tut, das wird sauer.

  • Maria war nicht die erste, die hier Unwillen zur Tat bekundete.

  • Die größte Schwierigkeit bei allen ist der Unwille.

  • Toms Unwillen zu helfen überraschte Maria.

  • Freundlich abschlagen ist besser als mit Unwillen geben.

  • Die Verfügungen der Regierung erregten den Unwillen der Arbeiterschaft.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Es wurde sehr laut… Sein Unwille gegenüber der gezeigten Leistung war zu hören.

  • Auch beweist er hier den Unwillen, jungen Menschen zuzugestehen, ihren eigenen Weg zu finden und zu wissen, was für sie selbst richtig ist.

  • Denn in der Umsetzung hatten sich viele Probleme durch den Unwillen der Geschäftsführung ergeben.

  • Beim Lesen müsse sie gegen ihren Unwillen ankämpfen, sich richtig überwinden, zum Buch zu greifen.

  • Der Unwille zur Distanz auf diesen drei Ebenen (Erzählung, Visualität, Dreharbeiten) entspricht dem Charakter des Films insgesamt.

  • Nicht aus Bosheit oder Unwillen, nur aus Unwissenheit.

  • Auch bei den übrigen Betroffenen wächst Finanzkreisen zufolge der Unwillen.

  • Ignoranz, Gier, Inkompetenz, Unwillen und Korruption verbünden sich zu einer Allianz der Schizophrenie.

  • Bei der Bankführung hat Letzteres für gröberen Unwillen gesorgt.

  • Auch Südkorea demonstriert durch eine Aktion seinen Unwillen über Pekings Flugzone.

  • Diese royale Position spiegelt seinen Unwillen, aussenstehende Geldgeber angemessen mit Mitbestimmungsrechten zu versehen.

  • Hilfe im Haushalt braucht sie, sehr zu ihrem Unwillen, erst seit Kurzem.

  • Integrationswille oder Unwille würde ich nicht reininterpretieren.

  • Bei einigen Unternehmen registrierten die Grünen einen ausgeprägten Unwillen, die Karten offen zu legen.

  • Eine bedeutungslose Übergangsregierung, organisatorische Mängel, Unfähigkeit und Unwillen hatten den Urnengang immer wieder verzögert.

  • Er könne sich kaum noch erinnern, sagt der drogensüchtige Sozialhilfeempfänger, und grinst - zum Unwillen des Schwurgerichts.

  • Diesen aggressiven Unwillen, über eine Problemlösung nachzudenken, habe ich nicht erwartet.

  • Seine Schwäche liegt im Unwillen zur Differenzierung.

  • Unmittelbar vor unserem Saal, das trug natürlich zusätzlich zum Unwillen des Verbands bei.

  • Denn sie setzt voraus, dass der Unwille zur Bildung die Naturform eines Schülers sei.

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv Un­wil­le be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × L, 1 × E, 1 × I, 1 × N, 1 × U & 1 × W

  • Vokale: 1 × E, 1 × I, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × L, 1 × N, 1 × W

Eine Worttrennung ist nach dem N und ers­ten L mög­lich.

Das Alphagramm von Un­wil­le lautet: EILLNUW

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Unna
  2. Nürn­berg
  3. Wupper­tal
  4. Ingel­heim
  5. Leip­zig
  6. Leip­zig
  7. Essen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Ulrich
  2. Nord­pol
  3. Wil­helm
  4. Ida
  5. Lud­wig
  6. Lud­wig
  7. Emil

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Uni­form
  2. Novem­ber
  3. Whis­key
  4. India
  5. Lima
  6. Lima
  7. Echo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 11 Punkte für das Wort.

Unwille

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Un­wil­le kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

druck­sen:
aus einem offensichtlich zu merkenden Gefühl der Peinlichkeit oder des Unwillens heraus einen Sachverhalt nicht klar aussprechen, sondern (zunächst) zu viele oder auch zu wenige oder unpassende Worte wählen
fünsch:
durch Ärger oder Unwillen erregt
Gei­zig­keit:
heftiger Unwille, etwas abzugeben (zum Beispiel Geld)
Grant:
(länger andauernde) schlechte Laune, ärgerlicher Unwille
In­di­g­na­ti­on:
Gefühl der Entrüstung, des Unwillen
los­fah­ren:
auf etwas mit Ärger, Unwillen, Zorn reagieren
un­ge­hal­ten:
seinem Unwillen nachgebend; wütend
Un­wir­sche:
oberdeutsch, untergegangen: Unwille; Zorn; Hohn; Grimm; unwirsche Ungeduld
Un­wirsch­heit:
veraltend, schriftsprachlich Unwille, Unfreundlichkeit, Verdruss, Mürrischkeit, unwirsche Ungeduld, Ungezogenheit, Übellaunigkeit
Un­wirsch­keit:
veraltet, zumeist Bibelsprache Unwille, Unfreundlichkeit, Verdruss, Mürrischkeit, unwirsche Ungeduld, Übellaunigkeit
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Unwille. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Unwille. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 8866769, 7330100, 4395674, 3428824, 3112643 & 1300093. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 7. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2011, ISBN 978-3-411-05507-4
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  6. jungewelt.de, 26.08.2019
  7. landeszeitung.de, 14.05.2018
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  10. derstandard.at, 14.02.2015
  11. sz.de, 28.11.2013
  12. tagesanzeiger.ch, 27.07.2012
  13. kleinezeitung.at, 18.09.2011
  14. digitalfernsehen.de, 05.02.2010
  15. fr-online.de, 08.06.2008
  16. n24.de, 08.02.2006
  17. welt.de, 12.07.2005
  18. welt.de, 26.06.2004
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  26. Berliner Zeitung 1998
  27. Berliner Zeitung 1997
  28. Die Zeit 1996
  29. Die Zeit 1995