Treppenwitz

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈtʁɛpn̩ˌvɪt͡s]

Silbentrennung

Treppenwitz (Mehrzahl:Treppenwitze)

Definition bzw. Bedeutung

  • ironisch: Begebenheit, die in ihrer Wirkung an einen schlechten Scherz gemahnt

  • Nachgedanke, der einem erst dann kommt, wenn man bereits aufgebrochen ist (sich also zum Beispiel auf der Treppe befindet) und es zu spät ist.

Begriffsursprung

Seit Mitte des 19. Jahrhunderts gebräuchliche Lehnübersetzung des französischen Ausdrucks esprit d’escalier

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Treppenwitzdie Treppenwitze
Genitivdes Treppenwitzesder Treppenwitze
Dativdem Treppenwitzden Treppenwitzen
Akkusativden Treppenwitzdie Treppenwitze

Anderes Wort für Trep­pen­witz (Synonyme)

(wohl ein) schlechter Scherz
Ironie des Schicksals

Beispielsätze

  • Ich hätte in der Prüfung viel besser sein können, wenn mir die besten Ideen nicht erst als Treppenwitze gekommen wären.

  • Das ist ein Treppenwitz der Geschichte.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Sebastian Sommers Inszenierung von „Romulus der Große“ im Kleinen Haus des Staatstheaters Wiesbaden nimmt den Treppenwitz ganz wörtlich.

  • Kubicki über Aus der Klimaziele„Es ist wirklich ein Treppenwitz der Geschichte

  • Der Spielstand wurde aus Wolfsburger Sicht immer mehr zu einer Art Treppenwitz dieses Spiels.

  • Ein Treppenwitz, sich auf Freiheit zu berufen

  • Es sei ein "Treppenwitz der Geschichte", dass Orban mit einem Stipendium von Soros in Oxford studiert habe "und jetzt dagegen agiert".

  • Der aktuelle Treppenwitz zu dieser Entwicklung ist, dass sie das kleinere Übel darstellt.

  • Das ist ein Treppenwitz", kommentiert Frank Buschmann.

  • Der Treppenwitz vom Bahnhof Zoo Seit 2012 ist der Aufgang vom U-Bahnhof nicht zu benutzen, weil..

  • Dass die Gesetze ein schlechter Treppenwitz sind, steht auf einem anderen Blatt.

  • Sein Exekutivkomitee aber behält die Handlungshoheit, und das ist ein Treppenwitz der Sportgeschichte.

  • Hugo Müller, Landeschef der Gewerkschaft der Polizei, spricht im Fall von Walter H. von einem „Treppenwitz der Zeitgeschichte“.

  • Merkt eigentlich keiner, was das für ein Treppenwitz ist, aus einem Ammenmärchen eine universitätswürdige Wissenschaft zu machen?

  • Ich halte das schlichtweg für einen Treppenwitz.

  • Er nannte das Angebot einen "sächsischen Treppenwitz".

  • Die Vertragsverlängerung sei ein "Treppenwitz", erklärte der verkehrspolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Horst Friedrich.

  • Einen Treppenwitz nannte Schulz sie noch 1998.

  • Vielleicht war das der Witz, ein Treppenwitz freilich.

  • Ihre Regierungsbeteiligung in Bonn hat etwas von einem historischen Treppenwitz, sie ist eine verspätete Pointe.

  • Er sorgte für den geschmacklosesten Treppenwitz des Jahres.

  • Ein Wechsel von einer Münchner Straßenseite zur anderen, locker vom Hocker, wäre ein Treppenwitz der Theatergeschichte.

  • Die Gewerkschafterin hält das "Notopfer" für einen "Treppenwitz".

  • Der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende und Sozialexperte Rudolf Dreßler bezeichnete Blüms Aufforderung allerdings als "Treppenwitz".

  • Also ein Versehen, eine Art von Treppenwitz.

  • Und so findet der vielleicht beste Treppenwitz der olympischen Historie seine Pointe.

  • Die zahlende Kundschaft empfand den Spruch als Treppenwitz.

  • Der eine ist ein Treppenwitz.

  • Das mutet Archivar Fritz heute wie ein Treppenwitz der Geschichte an.

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv Trep­pen­witz be­steht aus elf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × P, 2 × T, 1 × I, 1 × N, 1 × R, 1 × W & 1 × Z

  • Vokale: 2 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 2 × P, 2 × T, 1 × N, 1 × R, 1 × W, 1 × Z

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten P und N mög­lich. Im Plu­ral Trep­pen­wit­ze zu­dem nach dem ers­ten T.

Das Alphagramm von Trep­pen­witz lautet: EEINPPRTTWZ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Tü­bin­gen
  2. Ros­tock
  3. Essen
  4. Pots­dam
  5. Pots­dam
  6. Essen
  7. Nürn­berg
  8. Wupper­tal
  9. Ingel­heim
  10. Tü­bin­gen
  11. Zwickau

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Theo­dor
  2. Richard
  3. Emil
  4. Paula
  5. Paula
  6. Emil
  7. Nord­pol
  8. Wil­helm
  9. Ida
  10. Theo­dor
  11. Zacharias

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Tango
  2. Romeo
  3. Echo
  4. Papa
  5. Papa
  6. Echo
  7. Novem­ber
  8. Whis­key
  9. India
  10. Tango
  11. Zulu

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  7. ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄
  9. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 21 Punkte für das Wort Trep­pen­witz (Sin­gu­lar) bzw. 22 Punkte für Trep­pen­wit­ze (Plural).

Treppenwitz

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Trep­pen­witz kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Treppenwitz. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Treppenwitz. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 1457134. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Christoph Gutknecht: Von Treppenwitz bis Sauregurkenzeit. Die verrücktesten Wörter im Deutschen. Verlag C.H. Beck oHG, München 2008, ISBN 978-3-406-56833-6, DNB 98653403X
  2. faz.net, 18.02.2020
  3. welt.de, 09.01.2018
  4. volksfreund.de, 24.02.2017
  5. swr.de, 13.03.2017
  6. kurier.at, 29.04.2017
  7. fm4.orf.at, 17.07.2015
  8. pcgames.de, 25.01.2014
  9. tagesspiegel.feedsportal.com, 24.01.2014
  10. focus.de, 22.11.2013
  11. woz.ch, 11.01.2012
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  13. derstandard.at, 06.12.2011
  14. boerse-online.de, 20.05.2010
  15. kn-online.de, 13.05.2006
  16. Rhein-Neckar Zeitung, 20.05.2003
  17. FREITAG 2000
  18. Junge Welt 2000
  19. Berliner Zeitung 1999
  20. Junge Freiheit 1999
  21. Tagesspiegel 1999
  22. BILD 1997
  23. Berliner Zeitung 1997
  24. Süddeutsche Zeitung 1996
  25. Berliner Zeitung 1996
  26. Süddeutsche Zeitung 1995
  27. Berliner Zeitung 1995
  28. Stuttgarter Zeitung 1995