Selbstlosigkeit

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈzɛlpstˌloːzɪçkaɪ̯t ]

Silbentrennung

Einzahl:Selbstlosigkeit
Mehrzahl:Selbstlosigkeiten

Definition bzw. Bedeutung

Einstellung, das Wohlergehen anderer über das eigene zu stellen; großherzige Haltung.

Begriffsursprung

Ableitung des Adjektivs selbstlos zum Substantiv mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -igkeit.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Selbstlosigkeitdie Selbstlosigkeiten
Genitivdie Selbstlosigkeitder Selbstlosigkeiten
Dativder Selbstlosigkeitden Selbstlosigkeiten
Akkusativdie Selbstlosigkeitdie Selbstlosigkeiten

Anderes Wort für Selbst­lo­sig­keit (Synonyme)

Altruismus:
gehoben: Selbstlosigkeit, Menschenliebe, Uneigennützigkeit
Hilfsbereitschaft:
Einstellung, jemanden/andere unterstützen zu wollen
Opferbereitschaft:
Bereitschaft, ein Opfer/Opfer zu bringen
Selbstaufopferung:
Bereitschaft, sich ohne Rücksicht auf eigene Bedürfnisse einer bestimmten Aufgabe gänzlich hinzugeben
Selbstverleugnung:
Akt oder Haltung, zugunsten anderer auf die Wahrung der eigenen Interessen zu verzichten
Uneigennützigkeit:
Eigenschaft, uneigennützig zu sein

Beispielsätze

  • Selbstlosigkeit heißt andere in Frieden lassen und sich nicht in ihr Tun einmischen.

  • Ich bewundere ihre Selbstlosigkeit.

  • Ich achte seine Selbstlosigkeit.

  • Ich respektiere ihre Selbstlosigkeit.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Selbstsucht oder Selbstlosigkeit – was liegt uns Menschen näher?

  • Von Selbstlosigkeit fehlt bei all dem jede Spur.

  • Aus Selbstlosigkeit agieren diese schon lange nicht mehr.

  • Beltrame habe „außerordentlichen Mut und Selbstlosigkeit bewiesen“.

  • Dem nicht genug: Gensheimer reißt das DHB-Team durch seine Selbstlosigkeit mit.

  • Kritiker ziehen allerdings nicht nur die Selbstlosigkeit der Maßnahme in Zweifel.

  • Wenn Sie ehrlich mit sich wären, dann würden auch Sie erkennen: Selbstlosigkeit im Handeln gibt es nicht!

  • Natürlich gibt es diese Idealbilder in der Gesellschaft in Bezug auf Selbstlosigkeit und reiner Mutterliebe.

  • Ihre Selbstlosigkeit und Fürsorge für Matt kamen ihr aber am Ende teuer zu stehen.

  • Auch wenn das vielleicht nicht das passende Wort sei, aber entzückt hätte ihn die Loyalität und Selbstlosigkeit der Soldaten.

  • Denk daran, nichts ist schwerer zu erwerben als die Selbstlosigkeit.

  • Die Medien berichten über all das und sind ob so viel Selbstlosigkeit begeistert.

  • Angesichts dieser Selbstlosigkeit ist es kind of tragic, dass der Vorstoß von Kees, sinnigerweise gebürtiger Bayreuther, nicht verfängt.

  • So weit "Die Sterntaler" der Brüder Grimm, ein Märchen über Gott vertrauende Selbstlosigkeit und Nächstenliebe.

  • Selbstlosigkeit demonstriert Neff auch gegenüber Fedor Lagutin, baschkirischer Mathematiker und Gastdozent an der örtlichen Hochschule.

  • In schweren Tagen habe dieser ein Maß an Loyalität, Selbstlosigkeit und Entschlossenheit gezeigt.

  • Sie ist eine Karikatur der Selbstlosigkeit, ihre fürsorgliche Vereinnahmung Jeannes nimmt immer verdächtigere Züge an.

  • Phänomene der Selbstlosigkeit sind unüblich im Geschäftsleben, besonders ungewöhnlich sind sie in der raffgierigen Sportwelt.

  • Sein ehemaliger Kontrahent von den Boston Celtics, Bill Russell, lobte seine Selbstlosigkeit auf dem Court und seine Disziplin.

  • Ein Gekränkter, der seine Ideale von Team- und Kampfgeist, von Aufopferung, Disziplin und Selbstlosigkeit verraten sieht?

  • Der Westen strebe lediglich nach Geld und Genüssen und opfere dafür Werte wie Aufrichtigkeit und Selbstlosigkeit.

  • Aus purer Selbstlosigkeit und Nächstenliebe stellt ein "Homo oeconomicus" nämlich keine Lehrlinge ein.

  • Diese Selbstlosigkeit hat Japans wirtschaftlichen Erfolg begünstigt.

Übersetzungen

  • Englisch: selflessness
  • Französisch:
    • abnégation (weiblich)
    • désintéressement (männlich)
  • Isländisch:
    • fórnfýsi (weiblich)
    • óeigingirni (weiblich)
    • ósérhlífni (weiblich)
    • ósérplægni (weiblich)
  • Norwegisch: uselviskhet (männlich)

Wortaufbau

Das viersilbige Substantiv Selbst­lo­sig­keit be­steht aus 15 Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × S, 2 × E, 2 × I, 2 × L, 2 × T, 1 × B, 1 × G, 1 × K & 1 × O

  • Vokale: 2 × E, 2 × I, 1 × O
  • Konsonanten: 3 × S, 2 × L, 2 × T, 1 × B, 1 × G, 1 × K

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten T, O und G mög­lich. Im Plu­ral Selbst­lo­sig­kei­ten zu­dem nach dem zwei­ten I.

Das Alphagramm von Selbst­lo­sig­keit lautet: BEEGIIKLLOSSSTT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Essen
  3. Leip­zig
  4. Ber­lin
  5. Salz­wedel
  6. Tü­bin­gen
  7. Leip­zig
  8. Offen­bach
  9. Salz­wedel
  10. Ingel­heim
  11. Gos­lar
  12. Köln
  13. Essen
  14. Ingel­heim
  15. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Emil
  3. Lud­wig
  4. Berta
  5. Samuel
  6. Theo­dor
  7. Lud­wig
  8. Otto
  9. Samuel
  10. Ida
  11. Gus­tav
  12. Kauf­mann
  13. Emil
  14. Ida
  15. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. Echo
  3. Lima
  4. Bravo
  5. Sierra
  6. Tango
  7. Lima
  8. Oscar
  9. Sierra
  10. India
  11. Golf
  12. Kilo
  13. Echo
  14. India
  15. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  8. ▄ ▄ ▄
  9. ▄ ▄
  10. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  11. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  12. ▄ ▄
  13. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 24 Punkte für das Wort Selbst­lo­sig­keit (Sin­gu­lar) bzw. 26 Punkte für Selbst­lo­sig­kei­ten (Plural).

Selbstlosigkeit

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Selbst­lo­sig­keit kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Buchtitel

  • Christus-Erkenntnis und Selbstlosigkeit Rudolf Steiner | ISBN: 978-3-85636-332-1
  • Die Kultur der Selbstlosigkeit Peter Selg | ISBN: 978-3-72351-419-1
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Selbstlosigkeit. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Selbstlosigkeit. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12328937, 10266862, 8123406 & 3088360. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. queer.de, 15.11.2023
  2. nachdenkseiten.de, 15.07.2020
  3. blick.ch, 12.08.2018
  4. krone.at, 24.03.2018
  5. focus.de, 15.01.2017
  6. kleinezeitung.at, 03.04.2016
  7. zeit.de, 26.10.2015
  8. blog.tagesanzeiger.ch, 09.09.2014
  9. feedproxy.google.com, 07.03.2013
  10. tagesspiegel.de, 30.04.2009
  11. welt.de, 27.11.2006
  12. spiegel.de, 19.01.2005
  13. welt.de, 21.07.2004
  14. abendblatt.de, 30.04.2004
  15. lvz.de, 03.07.2003
  16. sueddeutsche.de, 04.11.2002
  17. bz, 04.01.2001
  18. sz, 20.09.2001
  19. Welt 1999
  20. Berliner Zeitung 1998
  21. Welt 1997
  22. Rheinischer Merkur 1997
  23. Süddeutsche Zeitung 1996