Opfergruppe

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈɔp͡fɐˌɡʁʊpə]

Silbentrennung

Opfergruppe (Mehrzahl:Opfergruppen)

Definition bzw. Bedeutung

Gemeinschaft von Menschen, deren verbindende Gemeinsamkeit (beispielsweise gleiche Abstammung, Religion, Nationalität, sexuelle/politische Orientierung etc.) sie zu einer Gruppe macht, die ein meist erhebliches Unrecht (beispielsweise Ermordung, Inhaftierung) erleiden mussten.

Begriffsursprung

Determinativkompositum aus den Substantiven Opfer und Gruppe.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Opfergruppedie Opfergruppen
Genitivdie Opfergruppeder Opfergruppen
Dativder Opfergruppeden Opfergruppen
Akkusativdie Opfergruppedie Opfergruppen

Gegenteil von Op­fer­grup­pe (Antonyme)

Tä­ter­grup­pe:
mehrere Personen, die gemeinsam eine Straftat begehen/begangen haben

Beispielsätze

Sinti und Roma sind eine in Deutschland fast vergessene Opfergruppe.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Homo- und bisexuelle Männer wurden dabei ausgelassen, obwohl auch sie eine offiziell aufgeführte Opfergruppe der NS-Diktatur waren.

  • Zuvor hatten Opfergruppen Santos aufgefordert, um Vergebung zu bitten.

  • Doch wie sieht es mit der Opfergruppe lesbischer Frauen aus?

  • Nun zu versuchen, diese beiden Opfergruppen auch noch gegeneinander auszuspielen, schlägt dem Fass wirklich den Boden aus.

  • Homosexuelle wurden lange Zeit nicht als Opfergruppe anerkannt und als diese zudem nur selten thematisiert.

  • Auch von evangelikalen Christen sowie einzelnen Opfergruppen, denen die Sonderjustiz zu milde war, gab es Kritik.

  • Es gab eine Opfergruppe, die nicht nur ermordert, sondern vorher auch noch zwangssterilisiert wurde: Es waren die Sinti und Roma.

  • Berlin - Mehr als 60 Jahre nach Kriegsende könnte einer letzten Opfergruppen der Nazi-Justiz Gerechtigkeit widerfahren.

  • Bärbel Höhn von den Grünen hatte eine neue Opfergruppe ausgemacht, die Raucher, und forderte deren gesetzlichen Schutz.

  • Damit stellen ukrainische Frauen in Deutschland neben Polinnen und Weißrussinnen die größte Opfergruppe im Menschenhandel.

  • Der FDP-Abgeordnete Klaus Haupt nannte es hingegen "unwürdig", beide Opfergruppen "gegeneinander auszuspielen".

  • Werde die Zahl der Opfergruppen ausgeweitet, geschehe dies zu Lasten der bisher definierten Entschädigungsberechtigten.

  • Die Neue Wache sei für das Gedenken an alle Opfergruppen da.

  • Und eine solche nationale Institution muß die Sicht auf alle Opfergruppen öffnen.

  • Die Vorsitzende des Bundestags-Kulturausschusses, Elke Leonhard (SPD), ist dagegen, allen Opfergruppen der Nazis Denkmäler zu bauen.

  • Er sehe hier die Gefahr der Hierarchisierung von Opfergruppen, mahnte der Regierungschef.

  • Sprecher Volker Beck betonte zugleich, daß Mahnmale für alle Opfergruppen des NS-Regimes notwendig seien.

  • Das rechte Umfeld der Täter scheint erwiesen, aber die Zusammengeprügelten gehörten nicht zur bevorzugten Opfergruppe.

Häufige Wortkombinationen

  • in Kombination: Denkmal für eine Opfergruppe, Entschädigung für eine Opfergruppe, Erinnerung an eine Opfergruppe, Gedenken an eine Opfergruppe, Mahnmal für eine Opfergruppe
  • mit Adjektiv: einzelne Opfergruppe, nichtjüdische Opfergruppe, osteuropäische Opfergruppe, potenzielle Opfergruppe, vergessene Opfergruppe, verschiedene Opfergruppen
  • mit Verb: einer Opfergruppe gedenken, etwas einer Opfergruppe widmen

Untergeordnete Begriffe

  • NS-Opfergruppe

Übersetzungen

Wortaufbau

Das viersilbige Substantiv Op­fer­grup­pe be­steht aus elf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × P, 2 × E, 2 × R, 1 × F, 1 × G, 1 × O & 1 × U

  • Vokale: 2 × E, 1 × O, 1 × U
  • Konsonanten: 3 × P, 2 × R, 1 × F, 1 × G

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten P, ers­ten R und zwei­ten P mög­lich. Im Plu­ral Op­fer­grup­pen an glei­cher Stelle.

Das Alphagramm von Op­fer­grup­pe lautet: EEFGOPPPRRU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Offen­bach
  2. Pots­dam
  3. Frank­furt
  4. Essen
  5. Ros­tock
  6. Gos­lar
  7. Ros­tock
  8. Unna
  9. Pots­dam
  10. Pots­dam
  11. Essen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Otto
  2. Paula
  3. Fried­rich
  4. Emil
  5. Richard
  6. Gus­tav
  7. Richard
  8. Ulrich
  9. Paula
  10. Paula
  11. Emil

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Oscar
  2. Papa
  3. Fox­trot
  4. Echo
  5. Romeo
  6. Golf
  7. Romeo
  8. Uni­form
  9. Papa
  10. Papa
  11. Echo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  8. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  9. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 25 Punkte für das Wort Op­fer­grup­pe (Sin­gu­lar) bzw. 26 Punkte für Op­fer­grup­pen (Plural).

Opfergruppe

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Op­fer­grup­pe kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Opfergruppe. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. queer.de, 17.07.2022
  2. snanews.de, 12.06.2021
  3. bild.de, 25.09.2019
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  12. Die Welt 2001
  13. DIE WELT 2000
  14. Junge Welt 1999
  15. Tagesspiegel 1999
  16. Welt 1999
  17. Berliner Zeitung 1997
  18. TAZ 1996