Notdurft

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈnoːtˌdʊʁft ]

Silbentrennung

Notdurft

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Mittelhochdeutsch nōtdurft, althochdeutsch nōtthurft „Notwendigkeit, Not, (natürliches) Bedürfnis, Bedarf an notwendigen Dingen (zum Lebensunterhalt)“, belegt seit dem 8. Jahrhundert

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Notdurft
Genitivdie Notdurft
Dativder Notdurft
Akkusativdie Notdurft

Anderes Wort für Not­durft (Synonyme)

Pinkelbedürfnis (ugs.)
Pinkeldrang (ugs.)
Pinkelzwang (ugs.)

Sinnverwandte Wörter

Be­dürf­nis:
allgemein: der Wunsch oder das Verlangen nach etwas
die Notdurft

Beispielsätze

  • Das Verrichten der Notdurft in der Öffentlichkeit ist verboten.

  • Kaum vorzustellen, wie vielen Menschen auf der Welt die Notdurft fehlt.

  • Man darf nicht auf dem Seitenstreifen anhalten, um seine Notdurft zu verrichten.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Aus dem Häuschen ertönt dann die Stimme von einem, der gerade seine Notdurft verrichtet: "Ich bin doch kein Zauberer."

  • Aus Notdurft wurde der Beat schneller und die Pauke erklang vom Boden.

  • Dahinter verrichtete zudem ein Wohnwagenbewohner seine Notdurft.

  • Das Land Niederösterreich fördere u. a. ein Alphabet aus Exkrementen oder ein Projekt für öffentliche Notdurft.

  • Ihre Notdurft verrichten sie meist auf den Trottoirs; San Francisco unterhält inzwischen eine «Poop Patrol».

  • Leider ist es ihr nicht möglich, ihre Notdurft zu verrichten, ihr Darm spielt eingeschnappte Leberwurst: "Nee, sorry, ich kann nicht kacken.

  • Der NVA-Mann: „Ich stoppte mit dem Auto am Waldrand, musste meine Notdurft verrichten.

  • Nicht nur für die Gäste ist das unangenehm, sondern auch für diejenigen, die ihre Notdurft verrichten müssen.

  • Als die Pferde ihre Notdurft verrichteten, sprang eine dritte Person von der Kutsche herunter und wollte die Pferdeäpfel aufsammeln.

  • Mehrere Täter hätten ihm, während er an einer Hauswand seine Notdurft verrichtete, die Geldbörse und sein Mobiltelefon geraubt.

  • Auch sei der neue Radweg ein Flop: Nirgendwo würden die armen Radler ein Dixie-Klo zur Verrichtung ihrer Notdurft auffinden.

  • Die Notdurft gilt allerdings nicht als Notfall, betont Harrer.

  • Diese Notlösung für die Notdurft ist in fast allen Slums der Welt bekannt, mal als »fliegende Toilette«, mal als »Hubschrauberklo«.

  • Angesichts Notdurft und seelischer Nöte beginnt sich die schreckliche Familie urplötzlich zu solidarisieren.

  • Deshalb kann es auch nicht stimmen, dass sie ihre Notdurft auf den Zimmern erledigen mussten.

  • Vermutlich war auch die Toilette verstopft, denn ganz offensichtlich verrichtete die Frau ihre Notdurft in einen Kübel.

  • Die Arbeiter trollten sich auf dem Firmengelände, sie verrichteten ihre Notdurft lieber draußen.

  • Und weil die Toilettenfrage nicht recht gelöst ist, wird die Notdurft auch an oder in Nachbars Garten verrichtet.

  • Brooks sagt das auf deutsch und lacht schallend über dieses Wortspiel aus Notdurft.

  • Über den Köpfen der Eminenzen verrichteten die Wachen ihre Notdurft.

Häufige Wortkombinationen

  • die/seine Notdurft verrichten

Wortbildungen

Übersetzungen

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv Not­durft be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × T, 1 × D, 1 × F, 1 × N, 1 × O, 1 × R & 1 × U

  • Vokale: 1 × O, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × T, 1 × D, 1 × F, 1 × N, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten T mög­lich.

Das Alphagramm von Not­durft lautet: DFNORTTU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Nürn­berg
  2. Offen­bach
  3. Tü­bin­gen
  4. Düssel­dorf
  5. Unna
  6. Ros­tock
  7. Frank­furt
  8. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Nord­pol
  2. Otto
  3. Theo­dor
  4. Dora
  5. Ulrich
  6. Richard
  7. Fried­rich
  8. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Novem­ber
  2. Oscar
  3. Tango
  4. Delta
  5. Uni­form
  6. Romeo
  7. Fox­trot
  8. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 12 Punkte für das Wort.

Notdurft

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Not­durft kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Ab­ort:
eine baulich feste Räumlichkeit zur Verrichtung der Notdurft
ab­prot­zen:
Soldatensprache: den Darm entleeren, seine Notdurft verrichten
äu­ßerln:
(ein Haustier, vor allem einen Hund) ins Freie führen (um es dort die Notdurft verrichten zu lassen)
Be­dürf­nis:
die Notdurft
La­t­ri­ne:
auch soldatensprachlich: ein behelfsmäßiger Abort, welcher der Notdurft von Menschen dient
Null-Null:
Ort zum Verrichten der Notdurft
pie­seln:
seine Notdurft verrichten, urinieren
sau­ber:
Herr über die eigene Notdurft
stu­ben­rein:
die Wohnung nicht beschmutzend, die Notdurft im Freien verrichtend
Töpf­chen:
Gefäß, auf dem kleine Kinder ihre Notdurft verrichten; Nachttopf
Quellen:
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  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Notdurft. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 778600. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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