Molke

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈmɔlkə ]

Silbentrennung

Einzahl:Molke
Mehrzahl:Molken

Definition bzw. Bedeutung

Milchwirtschaft; Plural ungebräuchlich: grünlich gelbe, eiweißarme Flüssigkeit, die sich während der Gerinnung von Milch bei der Käse- oder Quarkherstellung absondert.

Begriffsursprung

Seit dem 14. Jahrhundert bezeugtes Erbwort aus den (oberdeutschen) spätmittelhochdeutschen Formen molchen, molken, mulchen, mulken; diese entstammen ebenso wie altsächsisch molken, mittelniederdeutsch molken, mittelniederländisch molken, mulken der (nicht belegbaren, aber rekonstruierten) westgermanischen Form *mulknō „Käsewasser“, ursprünglich „das, was aus dem an einem Tag Gemolkenen gemacht werden kann“; zu melken, auch in altenglisch molcen, altfriesisch molken; hierher auch Molkerei und Molkendieb in der Bedeutung „Schmetterling“

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Molkedie Molken
Genitivdie Molkeder Molken
Dativder Molkeden Molken
Akkusativdie Molkedie Molken

Anderes Wort für Mol­ke (Synonyme)

Käsewasser
Molken:
landschaftlich: Nebenform von Molke
Schotte:
Bruder in einem Schottenkloster
ein Einwohner Schottlands
Sirte

Beispielsätze

  • Die Molke ist im Kühlschrank.

  • Wenn ich am Käsen bin, trinke ich immer eine Tasse Molke, denn die soll gut für den Stoffwechsel sein.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Dazu kam, dass die Einbringung von Molke behördlich verboten wurde.

  • Deutschlands umtriebigster Baulöwe hat sich ein Terrain im Voralpenidyll gesichtert, dazu Herren der Molke, des Mörtels und der Mode.

  • Prinz Charles hat seinen alten Aston Martin so umrüsten lassen, dass er mit Biokraftstoff aus Wein und Molke fährt.

  • Molke, die beim Käsen übrigbleibt, trinken die Schweine, ebenso fressen sie Gräser und Blümchen, die hier oben wachsen.

  • Doch es ist: ein Drink aus Hafer und Molke.

  • Sie erfanden einen Ersatz aus Molke und Apfelfruchtfleisch, nannten ihn «Fanta».

  • Was ist mit den Abrisskosten für die Molke?

  • Die möglicherweise verseuchte Molke wurde unter anderem in Säuglingsmilch und Sportgetränken verwendet.

  • Zwischen Schlins und Satteins kippte etwa ein Traktoranhänger um, 10.000 Liter Molke flossen aus.

  • "Alle Gewalt geht von Molke aus" schreiben wir, oder "Ab morgen gibt es hier Molklore".

  • Bloß, dass es am Bauwagen des Jugendhauses Molke nicht um Geld geht, sondern darum, die Gliedmaßen richtig zu platzieren.

  • Diese Struktur im Mittelhirn schüttet Serotonin (von lateinisch "serum" für "Molke" und "tonus" für "Anspannung") aus.

  • Die Molke wird immer brauner, setzt sich langsam am Bodenrand ab und die Butter wird ganz klar.

  • Nach dem Rausziehen der Molke werden 15-Kilo-Blocks gepresst.

  • Die Molke rinnt hindurch, und was zurückbleibt, steht am nächsten Morgen als Frischkäse auf dem Frühstückstisch.

  • Der Vorteil dort ist eine Schweinmastanlage, in der die bei der Käseproduktion anfallende Molke verwertet werden könnte.

  • Molke entsteht bei der Herstellung von Milchprodukten weltweit in einer Menge von 82 Mio. Tonnen pro Jahr.

  • Sollte das Gemisch ein wenig nach Molke riechen, dann helfen einige Tropfen ätherischer Öle.

  • Man pasteurisiert und säuert die Milch, trennt sie von der Molke und erhält den Frischkäse.

  • Heute, neun Jahre nach dem GAU, ist diese Molke immer noch da und Firma und Umweltministerium suchen nach Lösung.

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

  • Labmolke
  • Sauermolke
  • Süßmolke

Übersetzungen

Was reimt sich auf Mol­ke?

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm Mol­ke be­steht aus fünf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × E, 1 × K, 1 × L, 1 × M & 1 × O

  • Vokale: 1 × E, 1 × O
  • Konsonanten: 1 × K, 1 × L, 1 × M

Eine Worttrennung ist nach dem L mög­lich. Im Plu­ral Mol­ken an glei­cher Stelle.

Das Alphagramm von Mol­ke lautet: EKLMO

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Mün­chen
  2. Offen­bach
  3. Leip­zig
  4. Köln
  5. Essen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Martha
  2. Otto
  3. Lud­wig
  4. Kauf­mann
  5. Emil

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Mike
  2. Oscar
  3. Lima
  4. Kilo
  5. Echo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 12 Punkte für das Wort Mol­ke (Sin­gu­lar) bzw. 13 Punkte für Mol­ken (Plural).

Molke

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Mol­ke kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Zie­ger:
aus der Molke der Milch eines Tieres (Kuh, Schaf oder Ziege) hergestellter Käse

Buchtitel

  • Die Nährsalze und die Molke Georg von Liebig | ISBN: 978-3-38654-980-6
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Molke. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Molke. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12409483 & 10461005. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. nachrichten.at, 16.04.2021
  3. manager-magazin.de, 05.03.2021
  4. spiegel.de, 14.10.2021
  5. revue.lu, 23.10.2020
  6. augsburger-allgemeine.de, 09.10.2019
  7. blick.ch, 08.05.2015
  8. schwaebische.de, 16.02.2014
  9. cash.ch, 05.08.2013
  10. news.orf.at, 08.02.2013
  11. spiegel.de, 10.10.2012
  12. szon.de, 03.08.2007
  13. abendblatt.de, 25.02.2004
  14. archiv.tagesspiegel.de, 27.09.2004
  15. Die Welt 2001
  16. Berliner Zeitung 2000
  17. Tagesspiegel 1999
  18. bmb+f Forschungslandkarte Deutschland 1998
  19. Berliner Zeitung 1997
  20. Süddeutsche Zeitung 1996
  21. Süddeutsche Zeitung 1995