Mistel

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈmɪstl̩ ]

Silbentrennung

Einzahl:Mistel
Mehrzahl:Misteln

Definition bzw. Bedeutung

  • Biologische Taxonomie, im Plural: die Pflanzengattung Viscum (deutsch: Misteln)

  • Botanik, im Singular: ein Vertreter der Misteln, immergrüner, beerentragender Pflanzen aus der Familie der Sandelholzgewächse, die als Schmarotzer auf Bäumen leben

  • Botanik, speziell: die weißbeerige Mistel

Begriffsursprung

Seit dem 9. Jahrhundert bezeugt; mittelhochdeutsch: mistel, althochdeutsch: mistil; aus germanisch: *mistilō-. Wahrscheinlich steckt das Wort Mist im Sinne von Kot in dem Wort Mistel. Die Misteln werden über den Mist der Vögel von Baum zu Baum verbreitet.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Misteldie Misteln
Genitivdie Mistelder Misteln
Dativder Mistelden Misteln
Akkusativdie Misteldie Misteln

Anderes Wort für Mis­tel (Synonyme)

Albranken (ugs.)
Donnerbesen (ugs.)
Drudenfuß (ugs.):
Mythologie: fünfzackiger Stern, der ein Schutzzeichen vor Geistern (Druden) sein soll
Heiligkreuzholz (ugs.)
Hexenbesen (ugs.):
ein Besen, der von einer Hexe geritten wird
Verwachsung an einer Gehölzpflanze, an der viele kleine Zweige sehr dicht beieinander ausgebildet werden
Hexenchrut (ugs.)
Mistelzweig:
Teil einer Mistel, einer Pflanze, die als Schmarotzer auf Büschen oder Bäumen wächst
Viscum
Viscum album

Beispielsätze

  • Der Baum war von Misteln überwuchert.

  • Die Mistel spielt als Glücksbringer und zur Abwehr von Unglück und Gefahren eine besondere Rolle im englischen Weihnachtsbrauchtum (Mistelzweige werden an der Haustür angebracht).

  • Misteln sind immergrüne Pflanzen.

  • Ich will versuchen, die Misteln loszuwerden.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Genau wie die treuen Mustangs-Fans schon gezeigt haben, dass man die Mistel bacher Sporthalle zum Beben bringen kann.

  • Denn Zweige mit Misteln sollten regelmäßig aus den Bäumen geschnitten werden, so der Nabu.

  • Gebraucht werden Misteln, die an Eschen wachsen, als Stofflieferanten für die Herstellung von Kresbsmedikamenten.

  • Mit Tannen- und Föhrenzweigen, Beeren und Misteln werden sie zu einem einzigartigen Eyecatcher.

  • Ich habe als Kind immer Misteln oder Blumen gesammelt und dann direkt an der Straße verkauft", erinnert er sich.

  • So wird darüber spekuliert, ob das Abbild des Keltenfürsten vom Glauberg womöglich am Kopf Misteln zeigt.

  • Wer also selbst Misteln züchten will, benötigt einen Baum oder Strauch.

  • Denn die Mistel sei "im ganzen süddeutschen Raum teilweise sehr stark vertreten und kann Schaden in Wäldern anrichten".

  • Um Misteln im eigenen Garten anzusiedeln, kann man sie auch auf Bäume aufi mpfen.

  • Herr D. hatte eine Eingebung: Die Mistel von der Post war eigentlich eine Mistel von McPaper.

  • Ausgerechnet die methodisch beste Studie wies keinerlei Wirksamkeit der Mistel nach.

  • "Wir haben zum Beispiel mehr als fünfzig Studien zur Mistel überprüft", berichtete er in Bonn.

  • Reicht das nicht, um Mistel kassenfähig zu machen?

Häufige Wortkombinationen

  • immergrün, beerentragend, viskos

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

  • weißbeerige Mistel
  • Zwergmistel

Übersetzungen

Was reimt sich auf Mis­tel?

Anagramme

  • Stilem

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm Mis­tel be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × E, 1 × I, 1 × L, 1 × M, 1 × S & 1 × T

  • Vokale: 1 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 1 × L, 1 × M, 1 × S, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem S mög­lich. Im Plu­ral Mis­teln an glei­cher Stelle.

Das Alphagramm von Mis­tel lautet: EILMST

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Mün­chen
  2. Ingel­heim
  3. Salz­wedel
  4. Tü­bin­gen
  5. Essen
  6. Leip­zig

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Martha
  2. Ida
  3. Samuel
  4. Theo­dor
  5. Emil
  6. Lud­wig

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Mike
  2. India
  3. Sierra
  4. Tango
  5. Echo
  6. Lima

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 9 Punkte für das Wort Mis­tel (Sin­gu­lar) bzw. 10 Punkte für Mis­teln (Plural).

Mistel

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Mis­tel kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Mis­tel­dros­sel:
Ornithologie: Singvogel, größte Drossel Europas, ernährt sich unter anderem von den Früchten der Mistel
Vo­gel­leim:
aus den Beeren der Mistel hergestellte zähe, klebrige Masse, die zum Fangen kleiner Vögel auf Leimruten gestrichen wurde

Buchtitel

  • Die Mistel ­ eine Heilpflanze unserer Zeit Roland Andre, Christian Rätsch, Ruth Mandera, Margret Madejsky, Stefan von Löwensprung | ISBN: 978-3-79051-052-2
  • Misteln, Schnee und Winterwunder Stina Jensen | ISBN: 978-3-74814-719-0
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Mistel. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Mistel. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10821896. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  3. noen.at, 16.03.2022
  4. nordbayern.de, 02.12.2021
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  6. vienna.at, 19.11.2019
  7. idowa.de, 22.12.2018
  8. stuttgarter-nachrichten.de, 27.12.2016
  9. berlinonline.de, 23.12.2016
  10. spiegel.de, 28.08.2008
  11. volksstimme.de, 30.11.2005
  12. f-r.de, 19.08.2003
  13. Berliner Zeitung 2000
  14. TAZ 1997