Marstall

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈmaʁʃtal ]

Silbentrennung

Einzahl:Marstall
Mehrzahl:Marställe

Definition bzw. Bedeutung

  • Gesamtheit der Pferde eines Fürsten

  • Stallungen für Pferde und Wagen eines Fürsten, welche oftmals die Gebäude für Pferde, Wagen, Kutschen und Geschirr umfassen.

Begriffsursprung

Seit dem 9. Jahrhundert bezeugt; aus dem Althochdeutschen marahstal, welches aus marah- „Pferd (Mähre)“ und stal „Stall“ zusammengesetzt ist; vergleiche Marschall

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Marstalldie Marställe
Genitivdes Marstalls/​Marstallesder Marställe
Dativdem Marstall/​Marstalleden Marställen
Akkusativden Marstalldie Marställe

Beispielsätze

  • Der fürstliche Marstall umfasst mehr als 500 Rösser, 20 Prachtequipage, einen im Nordosten angebautes Reithaus und die Augsburger Silbergeschirrsammlung mit 300 Buffets.

  • In der Barockepoche wurden Marställe oft aufgedonnerter und üppig, sodass sich seine Bedeutung auch auf Hofreitschulen und Reithallen erweiterte.

  • Der einst von Kaiser Wilhelm II. errichtete Neue Marstall vor dem Berliner Schloss, welcher zur Unterbringung der 300 Pferde sowie der Kutschen und Schlitten des kaiserlichen Hofes diente, ist heute eine Bibliothek.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Der Schauspieler Helmut Zierl liest Anfang März im Marstall aus seiner Biografie mit dem Titel „Follow the Sun – Der Sommer meines Lebens“.

  • Ähnlich sehen es Sigi Able (Marstall) und Werner Hochreiter (Zur Bratwurst).

  • Musikschule Lass und Lions Club Bargteheide laden zum Konzert im Marstall ein.

  • Buntes Licht, verschiedene Skulpturen aus Wasser, mit Computertechnik gesteuert: Hannover bekommt am Marstall einen ganz besonderen Brunnen.

  • In der Mitte des funktionalen Raums im Marstall des Münchner Residenztheaters sitzen die Zuschauer.

  • Zugleich sollen sie flexibel auf wechselnde Lastspitzen im Fuhrpark des königlichen Marstalls reagieren können.

  • Anzeige Urteile, hat Christine Umpfenbach ihr Stück genannt, das am Donnerstag im Münchner Marstall uraufgeführt wird.

  • Eine weitere Möglichkeit ist, Teile der aus allen Nähten platzenden Stadtbibliothek in den Marstall zu verlagern.

  • Denn im Marstall gab es für 20 Zehntklässler der Stormarnschule eine Woche lang nur ein Fach: Kunst.

  • Beim anschließenden Gang in Richtung Marstall erfahren die Kinder von einem Eiskeller, der sich am Wegrand befindet.

  • Dieses Jubiläum wurde jetzt zeitnah zum Internationalen Frauentag im Marstall begangen.

  • Der Star war zweifels-ohne Kevin de Winter, der nach seinen Auftritten im Marstall keinen Autogrammwunsch unerfüllt ließ.

  • Heute, 19 Uhr, im alten Marstall auf Schloss Offenberg.

  • Unter dieser Überschrift sind ihre oft pikanten Texte am kommenden Freitag im Ahrensburger Marstall (Lübecker Straße 8) zu hören.

  • An diesem Sonntag wird die Ausstellung "Corpusculum" im Marstall (Lübecker Straße 8) um 11.30 Uhr eröffnet.

  • Brandenburgs Kulturministerin Johanna Wanka (CDU) eröffnete sie am Montag im sanierten Marstall.

  • Gut ausgebucht ist dagegen der Paul-Hindemith-Saal im Marstall - mit Theatervorstellungen, wie eh und je.

  • Der einstige Konkurrent, das Restaurant Am Marstall ist aus der Zwei-Sterne-Riege ausgeschieden.

  • Er kommt mit seinem kompletten Marstall von der Seine an die Isar.

  • Ostermaier - mit 23 Münchner Literaturstipendium, mit 28 im Marstall gelandet - ist sehr aktiv.

Häufige Wortkombinationen

  • Adjektive: alter, ehemaliger, fürstlicher, kaiserlicher, königlicher, musealer Marstall

Wortbildungen

  • Großmarstallmeister
  • Marstaller
  • Obermarstallmeister
  • Oberstmarstallmeister

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv Mar­stall be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × A, 2 × L, 1 × M, 1 × R, 1 × S & 1 × T

  • Vokale: 2 × A
  • Konsonanten: 2 × L, 1 × M, 1 × R, 1 × S, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem R mög­lich. Im Plu­ral Mar­stäl­le zu­dem nach dem ers­ten L.

Das Alphagramm von Mar­stall lautet: AALLMRST

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Mün­chen
  2. Aachen
  3. Ros­tock
  4. Salz­wedel
  5. Tü­bin­gen
  6. Aachen
  7. Leip­zig
  8. Leip­zig

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Martha
  2. Anton
  3. Richard
  4. Samuel
  5. Theo­dor
  6. Anton
  7. Lud­wig
  8. Lud­wig

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Mike
  2. Alfa
  3. Romeo
  4. Sierra
  5. Tango
  6. Alfa
  7. Lima
  8. Lima

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄▄▄▄
  7. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  8. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 12 Punkte für das Wort Mar­stall (Sin­gu­lar) bzw. 18 Punkte für Mar­stäl­le (Plural).

Marstall

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Mar­stall kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Marstall. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
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  24. Tagesspiegel 1999
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  27. Süddeutsche Zeitung 1996
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