Märtyrer

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈmɛʁtyʁɐ]

Silbentrennung

Märtyrer (Einzahl/Mehrzahl)

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Mittelhochdeutsch marterære, marterer, merterer, althochdeutsch martirari, über kirchenlateinisch martyr „Blutzeuge, Glaubenszeuge“ von griechisch μάρτυς „Zeuge“ entlehnt; das Wort ist seit dem 10. Jahrhundert belegt, in der heutigen Form seit dem 16. Jahrhundert

Alternative Schreibweise

Weibliche Wortformen

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Märtyrerdie Märtyrer
Genitivdes Märtyrersder Märtyrer
Dativdem Märtyrerden Märtyrern
Akkusativden Märtyrerdie Märtyrer

Anderes Wort für Mär­ty­rer (Synonyme)

Blutzeuge:
Bezeichnung für eine Person, die sich für den Nationalsozialismus eingesetzt hat und dabei ums Leben gekommen ist
Person, die wegen ihres (religiösen) Glaubens oder ihrer Überzeugung verfolgt und getötet wurde

Beispielsätze

  • Die könnten, wie Amini, zu Märtyrern werden, wenn sie in den Händen des Regimes sterben.

  • Der heilige Sebastian wurde schon früh in der Kirche als Märtyrer verehrt.

  • Für Siu ist der 35-Jährige der erste Märtyrer der Revolution gegen die Einflussnahme in der Sonderverwaltungszone.

  • Aus der Kabine heraus widmete sie ihren Sieg "den tapferen Soldaten und Märtyrern".

  • Außerdem liefe sie Gefahr, Maaßen noch stärker als ohnehin schon als Märtyrer dastehen zu lassen.

  • Außerdem sind das mörder und keine Märtyrer!

  • Auf der knapp dreiminütigen Aufnahme schwört Amri dem IS die Treue und erklärt, er wolle Märtyrer werden.

  • Auf Transparenten und Fahnen war zu lesen: "Märtyrer der Liebe" und "Heiliger von Amerika".

  • Er habe einen Traum gehabt, sagt Rashid B. Einen Traum, in dem er zum Märtyrer geworden sei.

  • Die Märtyrer und Verletzten sind Mitarbeiter in der Agentur und passierende Bürger.

  • Und Meier-Graefe war es, der van Gogh als ersten Märtyrer der modernen Kunst heiliggesprochen hatte.

  • Absurd, höhnisch, dass er die Toten der vergangenen Tage da als "Märtyrer" bezeichnet, deren Tod ihn schmerze.

  • Eric Breininger, Ahmet M. und Danny R. werden darin als Märtyrer verherrlicht.

  • Das Berufsbild Märtyrer sieht anders aus.

  • Anlaß war der 85. Todestag des von extrem Rechten verehrten und zum Märtyrer stilisierten Freikorpskämpfers Albert Leo Schlageter.

  • Alle aber hoffen sie nun, dass man sie dereinst in Juves Hall of Fame aufnehmen wird - als selbstlose Märtyrer für die Sache der Alten Dame.

  • Die Versammlung auf dem Platz der Märtyrer war stark gesichert.

  • Ich fragte ihn, wann und warum er sich entschlossen hatte, sich freiwillig als Märtyrer zu melden.

  • Doch eine Verfahrensänderung braucht die Zustimmung Milosevics, und der will - ganz Serbe - als Märtyrer in seine Geschichte eingehen.

  • Allende sei ein Märtyrer gewesen.

  • Wir werden Vergeltung üben für das Blut der Märtyrer.

  • Er könnte sich aber auch dazu entschließen, als Märtyrer zu sterben und angesichts des eigenen Todes einige Angriffe zu starten.

  • Als Pius IX. 1878 starb, galt er seinen Gegnern als Verlierer auf ganzer Front, seinen Anhängern dagegen als Märtyrer und "großer Dulder".

  • Auf der Suche nach einem der Gegenwart angemessenen neuen Platz scheint Biermann, der ewig Märtyrer, nicht sonderlich erfolgreich.

  • Dieser Märtyrer starb im Jahr 258 auf dem Scheiterhaufen - klaglos, ohne eine Träne.

  • Le Carré mit Hieb: "Der ist noch lange kein Märtyrer, auch wenn er gerne einer wäre."

  • Abacha hat einen Schriftsteller töten lassen, der als Märtyrer wiederauferstanden ist und nun unangreifbar weiterwirkt.

  • Die Angeklagten sind keine Märtyrer.

Häufige Wortkombinationen

  • Märtyrer der Bewegung
  • Märtyrer des Glaubens

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

  • Protomärtyrer

Übersetzungen

  • Bosnisch: mučenik (männlich)
  • Bulgarisch: мъченик (männlich)
  • Chinesisch: 殉道士 (xùndàoshì)
  • Englisch: martyr
  • Esperanto: martiro
  • Französisch: martyr (männlich)
  • Italienisch: martire#Substantiv.2C_m (martire) (männlich)
  • Japanisch: 殉教者
  • Katalanisch: màrtir (männlich)
  • Kroatisch: mučenik (männlich)
  • Kurmandschi: pakrewan (männlich)
  • Latein: martyr
  • Lettisch: moceklis (männlich)
  • Litauisch: kankinys (männlich)
  • Mazedonisch: маченик (mačenik) (männlich)
  • Niedersorbisch: martraŕ (männlich)
  • Norwegisch: martyr (männlich)
  • Obersorbisch:
    • martrar (männlich)
    • ćerpjer (männlich)
  • Papiamentu: mártir
  • Russisch: мученик (männlich)
  • Schwedisch: martyr
  • Serbisch: мученик (mučenik) (männlich)
  • Slowakisch: mučeník (männlich)
  • Slowenisch: mučenec (männlich)
  • Tschechisch: mučedník (männlich)
  • Türkisch: ṣehit
  • Ukrainisch: мученик (männlich)
  • Weißrussisch: мучанік (mučanik) (männlich)

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv Mär­ty­rer be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × R, 1 × Ä, 1 × E, 1 × M, 1 × T & 1 × Y

  • Vokale: 1 × Ä, 1 × E, 1 × Y
  • Konsonanten: 3 × R, 1 × M, 1 × T
  • Umlaute: 1 × Ä

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten R und Y mög­lich.

Das Alphagramm von Mär­ty­rer lautet: ÄEMRRRTY

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Mün­chen
  2. Umlaut-Aachen
  3. Ros­tock
  4. Tü­bin­gen
  5. Ypsi­lon
  6. Ros­tock
  7. Essen
  8. Ros­tock

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Martha
  2. Ärger
  3. Richard
  4. Theo­dor
  5. Ysi­lon
  6. Richard
  7. Emil
  8. Richard

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Mike
  2. Alfa
  3. Echo
  4. Romeo
  5. Tango
  6. Yan­kee
  7. Romeo
  8. Echo
  9. Romeo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄ ▄▄▄▄ ▄

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Märtyrer

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Worthäufigkeit

Das Nomen Mär­ty­rer kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Ac­ta Mar­ty­rum:
Religion, speziell Christentum: Berichte über die Taten sowie den Tod der Märtyrer im frühen Christentum
Mar­ty­ro­lo­gi­um:
nach Kalendertagen gegliederte Verzeichnis der christlichen Märtyrer und anderer Heiliger mit der Ortsangabe ihres Kultes (Grabstätte) oder auch der Angabe charakteristischer Begebenheiten ihres Lebens und Nachwirkens
Mär­ty­rer­ak­te:
Bericht über die Festnahme, über den Prozess und die Hinrichtung eines Märtyrers während der Christenverfolgungen
Mär­ty­rer­ver­zeich­nis:
nach Kalendertagen gegliedertes Verzeichnis der christlichen Märtyrer und anderer Heiliger mit der Ortsangabe ihres Kultes (Grabstätte) oder auch der Angabe charakteristischer Begebenheiten ihres Lebens und Nachwirkens
Mär­ty­rer­dra­ma:
Form des geistlichen Dramas, die das Leben, Leiden und sterben christlicher Märtyrer thematisiert
Na­ta­li­ci­um:
Religion, speziell Christentum: Todestag eines Märtyrers

Buchtitel

  • Warhammer 40.000 – Urdesh – Der Magister und der Märtyrer Matthew Farrer | ISBN: 978-1-78193-584-2

Film- & Serientitel

  • A.D.: Rebellen und Märtyrer (TV-Serie, 2015)
  • Die Geringsten unter ihnen – Die wahre Geschichte eines Märtyrers (Film, 2019)
  • Heinrich Vogeler – Maler, Genosse, Märtyrer (Doku, 2022)
  • Jesus von Nazareth – Mensch, Messias und Märtyrer (Dokuserie, 2005)
  • Märtyrer der Strebsamkeit (Kurzfilm, 2021)
  • Priester, Lehrer und Märtyrer (Film, 2016)
  • Rom – Marmor, Macht und Märtyrer (Dokuserie, 2011)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Märtyrer. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Märtyrer. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  4. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, DNB 982603452
  2. Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. Dudenverlag
  3. Wolfgang Pfeifer (Leitungs): Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993. ISBN 3-423-03358-4
  4. bild.de, 05.12.2022
  5. idowa.de, 22.01.2021
  6. fr.de, 24.07.2020
  7. n-tv.de, 13.10.2019
  8. focus.de, 18.09.2018
  9. focus.de, 30.11.2017
  10. n-tv.de, 23.12.2016
  11. spiegel.de, 24.05.2015
  12. taz.de, 18.09.2014
  13. urs1798.wordpress.com, 27.03.2013
  14. zeit.de, 18.09.2012
  15. stern.de, 11.02.2011
  16. spiegel.de, 22.10.2010
  17. feedsportal.com, 06.03.2009
  18. jungewelt.de, 26.05.2008
  19. BerlinOnline.de, 28.04.2007
  20. tagesschau.de, 15.02.2006
  21. archiv.tagesspiegel.de, 18.07.2005
  22. welt.de, 31.08.2004
  23. spiegel.de, 14.09.2003
  24. heute.t-online.de, 24.07.2002
  25. Die Welt 2001
  26. Berliner Zeitung 2000
  27. Berliner Zeitung 1999
  28. BILD 1998
  29. Welt 1997
  30. Süddeutsche Zeitung 1996
  31. Stuttgarter Zeitung 1995