Kurfürst

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈkuːɐ̯ˌfʏʁst]

Silbentrennung

Kurfürst (Mehrzahl:Kurfürsten)

Definition bzw. Bedeutung

Ein Reichsfürst des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, der das Recht hatte, an der Wahl des römisch-deutschen Königs teilzunehmen.

Begriffsursprung

Kurfürst geht auf das mittelhochdeutsche kürvürste oder kurvürste zurück. Der Bestandteil Kur ist eine alte Nebenform von Kür und hat jetzt nur in Zusammensetzungen wie Kurfürst, Kursachsen und Kurwürde in seiner Sonderbedeutung‚ Recht zur Wahl des Königs‘ überlebt.

Weibliche Wortform

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Kurfürstdie Kurfürsten
Genitivdes Kurfürstender Kurfürsten
Dativdem Kurfürstenden Kurfürsten
Akkusativden Kurfürstendie Kurfürsten

Beispielsätze

  • Aus ihr gingen zahlreiche Bischöfe und Erzbischöfe hervor, von denen manche auch Kurfürsten waren.

  • Doch in wenigen Generationen machten seine Kurfürsten und Könige daraus die zweite Großmacht im Heiligen Römischen Reich.

  • Im Dezember jenes Jahres erschienen die ersten Belagerungstruppen unter Kurfürst August von Sachsen.

  • Unsere Mariensäule haben wir Kurfürst Maximilian I. (1573 – 1651) zu verdanken.

  • Gut durch eigene Mitteln und Unterstützung des Kurfürsten versorgt.

  • Bestattet sind hier unter anderem der Große Kurfürst, König Friedrich I, seine zweite Frau Königin Sophie-Charlotte.

  • Anlass ist der 300. Jahrestag der Thronbesteigung des Hannoveraner Kurfürsten Georg Ludwig als englischer König George I..

  • Oder wenn die Kurfürsten zur Königswahl nach Frankfurt reisten.

  • Der sächsische Kurfürst August I. wollte sich hier ein Denkmal setzen und ließ ab 1568 ein monumentales Jagd- und Lustschloss errichten.

  • Das Schloss, erbaut vom Großen Kurfürsten, steht schon lange nicht mehr.

  • Die Barocktreppe des einstigen Domizils sächsischer Kurfürsten und Könige wurde am Montag übergeben.

  • Als sächsischer Offizier sei er zum Kabinettsminister beim sächsischen Kurfürsten aufgestiegen.

  • Das Schloss am Templiner See gilt als einziges in der Mark Brandenburg erhaltenes Schloss aus der Zeit des Großen Kurfürsten.

  • Schließlich wurde dort das erste europäische Porzellan erfunden - im Auftrag des damaligen sächsischen Kurfürsten Augusts des Starken.

  • Von solchem Zweifel, gar Experten-Streit wusste der Große Kurfürst von Brandenburg seinerzeit nichts.

  • Einen ob seiner Größe besonders spektakulären Eindruck wird das Porträt des Kurfürsten Maximilian II Emanuel aus Bayern hinterlassen.

  • Als Geschenk des Kurfürsten kam zu hohen Festen oder Familienfeiern sogar Wildbret, das eigentlich dem Adel vorbehalten war, auf den Tisch.

  • Voll peinlich hingegen ist es, wenn man nicht weiß, wie bayerische Kurfürsten zu deklinieren sind.

  • Der Große Kurfürst ließ das Stadtschloss als Vierflügelanlage bauen.

  • Wie vor 300 Jahren ein Kurfürst zum König wurde: Historische Notizen zum Preußenjahr 2001 (Teil I).

  • Kurfürst Friedrich III., als König der erste seines Namens in Preußen, war ein frommer calvinistischer Christ.

  • Er war der elfte Sohn des sächsischen Kurfürsten (und polnischen Königs) Friedrich August III., 1738 geboren.

  • Im "Homburg" übernehme der Kurfürst, als wäre er der Intendant Goethe, die Rolle des Regisseurs und inszeniere ein lebendes Bild.

  • Der Große Kurfürst ließ es Ende des 17. Jahrhunderts bauen.

  • Das Schloß wurde von Kurfürst Friedrich Wilhelm für seine Frau Henriette zu einem Barock-Palais umgebaut.

  • Treffpunkt am Reiterdenkmal des Großen Kurfürsten im Charlottenburger Schloßhof.

  • Dessen Pate war schon traditionsgemäß der regierende Kurfürst gewesen.

  • Und immer aufs neue verpflichteten Kurfürsten und Könige die Brauer, gutes und nahrhaftes Bier zu brauen.

Wortbildungen

Übersetzungen

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv Kur­fürst be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × R, 1 × F, 1 × K, 1 × S, 1 × T, 1 × U & 1 × Ü

  • Vokale: 1 × U, 1 × Ü
  • Konsonanten: 2 × R, 1 × F, 1 × K, 1 × S, 1 × T
  • Umlaute: 1 × Ü

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten R mög­lich. Im Plu­ral Kur­fürs­ten zu­dem nach dem S.

Das Alphagramm von Kur­fürst lautet: FKRRSTUÜ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Köln
  2. Unna
  3. Ros­tock
  4. Frank­furt
  5. Umlaut-Unna
  6. Ros­tock
  7. Salz­wedel
  8. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Kauf­mann
  2. Ulrich
  3. Richard
  4. Fried­rich
  5. Über­mut
  6. Richard
  7. Samuel
  8. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Kilo
  2. Uni­form
  3. Romeo
  4. Fox­trot
  5. Uni­form
  6. Echo
  7. Romeo
  8. Sierra
  9. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄ ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄

Scrabble

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Kurfürst

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Worthäufigkeit

Das Nomen Kur­fürst kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Erz­amt:
Deutsche Geschichte: die obersten (Ehren)Hofämter der deutschen Kurfürsten am Königshof im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation bis 1806
Kur­fürs­ten­kol­leg:
historisch: aus den sieben Kurfürsten bestehendes Gremium, das den deutschen König wählte
kü­ren:
einen Amtsträger, zum Beispiel einen Kaiser durch die Kurfürsten wählen
Kur­fürs­ten­wit­we:
Witwe eines Kurfürsten

Buchtitel

  • Bayerns Kurfürsten Franz Hofmeier | ISBN: 978-3-86222-443-2

Häufige Rechtschreibfehler

  • Churfürst (veraltet)
  • Churfürsten (Pl.)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Kurfürst. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9
  2. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 3. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2001, ISBN 3-411-04073-4
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  7. meinbezirk.at, 26.03.2017
  8. neues-deutschland.de, 22.11.2016
  9. vol.at, 07.02.2014
  10. wnoz.de, 04.10.2013
  11. spiegel.de, 17.03.2012
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  22. Junge Welt 2001
  23. bz, 18.01.2001
  24. DIE WELT 2000
  25. Berliner Zeitung 2000
  26. Berliner Zeitung 1999
  27. Berliner Zeitung 1998
  28. Berliner Zeitung 1997
  29. Süddeutsche Zeitung 1996
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