Kohldampf

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ ˈkoːlˌdamp͡f ]

Silbentrennung

Kohldampf

Definition bzw. Bedeutung

großer Hunger

Begriffsursprung

Wohl wegen klanglicher Ähnlichkeit irrtümlich mit dem russischen голод (Hunger) oder gar mit Cholera in Verbindung gebracht; korrekt ist hingegen die Herleitung aus dem Rotwelschen. 1835 wird es dort erstmals als Kolldampf erwähnt. Die rotwelschen Wörter „Dampf“ und „Kohler“ (auch „Koler“) bedeuten beide Hunger. Die Bildung „Kohldampf“ stellt also vermutlich eine Tautologie dar, mit der ein besonders großer Hunger veranschaulicht wird.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Kohldampf
Genitivdes Kohldampfs/​Kohldampfes
Dativdem Kohldampf
Akkusativden Kohldampf

Anderes Wort für Kohl­dampf (Synonyme)

Bärenhunger (ugs.):
sehr großer Hunger
großer Hunger
Mordshunger (ugs.):
ein sehr intensiv erlebtes Hungergefühl
Wolfshunger:
starkes Verlangen nach Essen, großer Hunger

Redensarten & Redewendungen

  • Kohldampf schieben

Beispielsätze

  • Mensch, habe ich einen Kohldampf.

  • Wir haben Kohldampf.

  • Tom schiebt Kohldampf.

  • Jetzt habe ich Kohldampf.

  • Mir ist klar, wenn Tom nachhause kommt, hat er Kohldampf.

  • Du hattest aber mächtig Kohldampf, oder?

  • Ich habe Kohldampf!

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Aber erstmal gehts dreieinhalb Stunden bergauf, bis zur "Cabane du Trient", freudiges Widersehen, Kohldampf!

  • Oder auf eine Störung des Appetitzentrums, das zum Beispiel Kohldampf auf Kohle verursacht, wenn es dem Körper an Kohlenhydraten mangelt.

  • Denn die großen und schweren Jungs haben nach dem kräfteraubenden Sport auch entsprechenden Kohldampf.

  • Harnisch schiebt Kohldampf und endlich gibt es Bier.

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm Kohl­dampf be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × A, 1 × D, 1 × F, 1 × H, 1 × K, 1 × L, 1 × M, 1 × O & 1 × P

  • Vokale: 1 × A, 1 × O
  • Konsonanten: 1 × D, 1 × F, 1 × H, 1 × K, 1 × L, 1 × M, 1 × P

Eine Worttrennung ist nach dem L mög­lich.

Das Alphagramm von Kohl­dampf lautet: ADFHKLMOP

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Köln
  2. Offen­bach
  3. Ham­burg
  4. Leip­zig
  5. Düssel­dorf
  6. Aachen
  7. Mün­chen
  8. Pots­dam
  9. Frank­furt

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Kauf­mann
  2. Otto
  3. Hein­reich
  4. Lud­wig
  5. Dora
  6. Anton
  7. Martha
  8. Paula
  9. Fried­rich

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Kilo
  2. Oscar
  3. Hotel
  4. Lima
  5. Delta
  6. Alfa
  7. Mike
  8. Papa
  9. Fox­trot

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄
  7. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  8. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  9. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 23 Punkte für das Wort.

Kohldampf

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Kohl­dampf kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Kohldampf. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Kohldampf. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 7781323, 6331430, 6127441, 5954361, 2793461 & 1001841. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Der Neue Herder. In 2 Bänden. Herder Verlag, Freiburg 1949
  2. Christoph Gutknecht: Von Treppenwitz bis Sauregurkenzeit. Die verrücktesten Wörter im Deutschen. Verlag C.H. Beck oHG, München 2008, ISBN 978-3-406-56833-6, DNB 98653403X
  3. jetzt.sueddeutsche.de, 18.10.2009
  4. spiegel.de, 31.10.2004
  5. lvz.de, 29.08.2003
  6. daily, 20.03.2002