Kleinod

Substantiv (Nomen), Neutrum (sächlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈklaɪ̯nʔoːt ]

Silbentrennung

Kleinod

Definition bzw. Bedeutung

Schmuckstück; etwas, das (im positiven Sinne) als besonders, kostbar, erstklassig gilt.

Begriffsursprung

Seit dem 12. Jahrhundert bezeugt; mittelhochdeutsch: kleinôt, kleinæte; mittelniederdeutsch: klenode, kleinode; Substantivierung von klein, hier im Sinne von „zierlich, niedlich“, mit dem Suffix althochdeutsch: -odi, oti-, westgermanisch: -ōðja- = (vergleiche Einöde, Armut, Heimat, Heirat, Monat, Zierat)

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdas Kleinoddie Kleinode/​Kleinodien
Genitivdes Kleinods/​Kleinodesder Kleinode/​Kleinodien
Dativdem Kleinod/​Kleinodeden Kleinoden/​Kleinodien
Akkusativdas Kleinoddie Kleinode/​Kleinodien

Anderes Wort für Klein­od (Synonyme)

Bijou (geh., fig., franz., schweiz.):
kostbarer (zur Zierde am Körper getragener) Gegenstand
Hort:
(vor allem aus Gold bzw. goldenen Gegenständen zusammengesetzter) Schatz
in einem Gebäude/Heim befindliche Einrichtung, in dem schulpflichtige Kinder im Grundschulalter außerhalb der regulären Unterrichtsstunden betreut werden
Juwel:
Genus männlich: eine Rebsorte
geschliffener und damit veredelter Edelstein
Kostbarkeit:
etwas Wertvolles
hoher Wert
Kronjuwel(en) (fig.):
etwas besonders Wertvolles
kostbares Schmuckstück, das sich im Besitz des Herrscherhauses befindet
Perle:
durchbohrter, meist rundlicher Gegenstand, der zu mehreren auf Fäden oder Ketten aufgereiht als Schmuck verwendet wird
etwas, was im Vergleich zu anderen gleichartigen Objekten herausragt, besonders hoch geschätzt wird
Preziose:
kostbares Schmuckstück
Schatz:
Fundsache mit nicht ermittelbarem Eigentümer
geliebter Mensch
Schmuckstück:
besonders gelungener oder geschätzter Gegenstand (unter anderen)
kostbarer (zur Zierde am Körper getragener) Gegenstand
Tafelsilber (ugs., fig.):
Besteck, Geschirr und Ziergegenstände aus Silber, mit denen festliche Tafeln eingedeckt werden
übertragen: wertvoller, kostbarer Besitz
Vermögen:
Gesamtheit an Geld und geldwerten Gütern im Besitz einer Person oder eines Unternehmens
ohne Plural: Leistungsfähigkeit, Können
wertvoll(st)er Besitz

Gegenteil von Klein­od (Antonyme)

Schand­fleck:
etwas, das dem Anblick oder Ansehen einer Sache abträglich ist

Beispielsätze

  • Die Schlumpfhäuser Kirche ist ein Kleinod des Schlumpftales.

  • Die siegreichen Recken ritten nun zur Burg hinan, nahmen Wein, Speisen und Kleinodien und blieben dort die Nacht.

  • Eine schöne Frau gefällt den Augen, eine gute dem Herzen, die eine ist ein Kleinod, die andere ein Schatz.

  • Die Wahrheit ist ein Kleinod, darum will sie mancher nicht alle Tage zur Schau tragen.

  • Oh du Kleinod in der Lotusblüte.

  • Kreuz und Krone sind verbunden, Kampf und Kleinod sind vereint.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Bei Tripadvisor heißt es: "Das Restaurant ist ein kleines und feines Kleinod der vietnamesischen Küche."

  • Die Türmerwohnung ist ein liebevoll gepflegtes Kleinod in der Oschatzer Kirche.

  • Der besondere Reiz dieser Kleinode besteht darin, dass sie abseits der großen Touristenströme liegen.

  • Das »Doll Augustins Hus« Sasbachwalden ist ein historisches Kleinod.

  • Auch mehrere Renovierungen hat das Kleinod des schwäbischen Barock – erbaut zwischen 1690 und 1694 – schon überstanden.

  • Aus einem ehemaligen nüchternen Besprechungsraum im Erdgeschoss ist ein heimeliges Kleinod geworden.

  • Der heutige Besitzer des Schlosses, ein wahres Kleinod, ist das Land Baden-Württemberg.

  • Besonderes Kleinod allerdings ist der Museumskeller.

  • Bei der großen Vielfalt gibt es monumentale Kunsttempel ebenso wie versteckte Kleinode.

  • Aber zuerst war da einmal die Freude über die Wiedereröffnung dieses Leipziger Kleinods.

  • "Entstanden ist ein wahres Kleinod", sagt Bürgermeister Lars Naumann (FWB).

  • Das ehemalige deutsch-deutsche Grenzgebiet ist ein kologisches Kleinod.

  • Leider ist dieses Kleinod noch zu wenig bekannt.

  • Es gibt Kleinode zu entdecken - jenseits des touristischen "Mainstreams"!

  • In einem brandneuen Buch mit dem Titel "Duke of Hazard - The Wit and Wisdom of Prince Philip" finden sich zahlreiche dieser Kleinode.

  • Dieses Kleinod inmitten der Stadt, und so nahe am pulsierenden Potsdamer Platz ist mit seinen Kunstwerken ein wirkliches Schatzhaus.

  • Ein Kleinod ist die Palastkirche Santa Maria aus dem 13. Jahrhundert mit schönem Fächerbögen-Portalvorbau.

  • Am Nordrand des Harzes finden Kunstliebhaber ein kulturelles Kleinod: Halberstadt.

  • Wird ein bauliches Kleinod an ein nur gewinnorientiertes Unternehmen verschleudert?

  • Er kaufte ein altes Haus und richtete darin das nur 100 Besucher fassende Tassilo-Theater ein, ein kulturelles Kleinod mitten in Nürnberg.

Übersetzungen

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm Klein­od be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × D, 1 × E, 1 × I, 1 × K, 1 × L, 1 × N & 1 × O

  • Vokale: 1 × E, 1 × I, 1 × O
  • Konsonanten: 1 × D, 1 × K, 1 × L, 1 × N

Eine Worttrennung ist nach dem N mög­lich.

Das Alphagramm von Klein­od lautet: DEIKLNO

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Köln
  2. Leip­zig
  3. Essen
  4. Ingel­heim
  5. Nürn­berg
  6. Offen­bach
  7. Düssel­dorf

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Kauf­mann
  2. Lud­wig
  3. Emil
  4. Ida
  5. Nord­pol
  6. Otto
  7. Dora

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Kilo
  2. Lima
  3. Echo
  4. India
  5. Novem­ber
  6. Oscar
  7. Delta

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  3. ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 12 Punkte für das Wort Klein­od (Sin­gu­lar) bzw. 13 Punkte für Kleinode und 15 Punkte für Kleinodien (Plural).

Kleinod

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Klein­od kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Buchtitel

  • Kleinode göttlicher Verheißungen Charles H. Spurgeon | ISBN: 978-3-41726-251-3
  • Rothenburg ob der Tauber: Ein Kleinod aus deutscher Vergangenheit Wilhelm Klein | ISBN: 978-3-38657-127-2

Film- & Serientitel

  • Kleinod vor dem Umbruch (Doku, 2022)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Kleinod. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Kleinod. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 2231847, 2185930, 2151167, 1179761 & 812748. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  3. morgenpost.de, 10.01.2023
  4. saechsische.de, 20.09.2022
  5. nrz.de, 16.03.2021
  6. bo.de, 02.04.2019
  7. augsburger-allgemeine.de, 04.04.2018
  8. wn.de, 27.10.2017
  9. tagesspiegel.de, 25.10.2016
  10. owz-online.de, 17.08.2014
  11. pz-news.de, 25.04.2013
  12. l-iz.de, 05.12.2011
  13. freiepresse.de, 26.05.2010
  14. br-online.de, 13.12.2009
  15. lr-online.de, 06.05.2008
  16. tlz.de, 05.06.2007
  17. morgenweb.de, 03.06.2006
  18. welt.de, 01.03.2005
  19. abendblatt.de, 20.06.2004
  20. archiv.tagesspiegel.de, 22.12.2003
  21. sueddeutsche.de, 24.09.2002
  22. sz, 02.03.2002
  23. sz, 21.12.2001
  24. fr, 20.12.2001
  25. Tagesspiegel 2000
  26. Berliner Zeitung 2000
  27. Berliner Zeitung 1999
  28. TAZ 1997
  29. Berliner Zeitung 1996
  30. Süddeutsche Zeitung 1995