Irrglauben

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈɪʁɡlaʊ̯bn̩ ]

Silbentrennung

Irrglauben

Definition bzw. Bedeutung

  • falsche religiöse Glaubensposition (aus Sicht einer anderen Religion; mit herabwürdigender Bedeutung)

  • Irrtum, der oft auf falscher Schlussfolgerung beruht

Begriffsursprung

Determinativkompositum aus dem Stamm des Verbs irren mit dem Substantiv Glauben.

Alternative Schreibweise

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Irrglauben
Genitivdes Irrglaubens
Dativdem Irrglauben
Akkusativden Irrglauben

Anderes Wort für Irr­glau­ben (Synonyme)

Aberglaube:
ein Glaubenssatz oder ein Glaubensgebilde, das dem eigenen gegenüber als irrational, unvernünftig, nutzlos (manchmal auch unmenschlich) und deswegen als unterlegen betrachtet wird
Aberglauben:
abwertend: ein Glaubenssatz oder ein Glaubensgebilde, das dem eigenen gegenüber als irrational, unvernünftig, nutzlos (manchmal auch unmenschlich) und deswegen als unterlegen betrachtet wird

Beispielsätze (Medien)

  • Premier Rishi Sunak hält eisern an dem Irrglauben fest, der EU-Austritt könne der Insel Vorteile verschaffen.

  • Mit wenigen Beispielen treiben Sie Menschen in den Irrglauben, die Auseinandersetzung mit herkömmlichen Medien lohne nicht (inkl. Focus?).

  • Auf den Irrglauben, dass mit dem Abschluss eines Brexit-Deals das Thema erledigt sei.

  • Ich halte nichts von dem Irrglauben, dünne Menschen seien freudlos und spaßbefreit und die Dicken seien immer heitere Genießer.

  • Der Verein hat sich zu lange von dem Irrglauben blenden lassen, dass irgendwann die guten alten Zeiten zurückkommen würden.

  • Es geht darum, über allem zu stehen, im Irrglauben, dann unangreifbar zu sein.

  • Die EZB unter Draghi unterliegt dem Irrglauben, eine Notenbank könne politische Probleme lösen.

  • Aber zu glauben dass direkte Demokratie ein Ausweg wäre halte ich für einen Irrglauben.

  • Es ist ja eine Religion, und gegen Glauben und Irrglauben muss man ankämpfen.

  • Joussen hält die Fußballrechte für maßlos überbewertet und spricht von einem "weit verbreiteten Irrglauben".

  • Die Mannschaft unterlag dem Irrglauben, dass sich mit den Ausländerinnen die Qualität erhöhen würde.

  • Wenn die Politik also behauptet, Sicherheit für die Bürger gewährleisten zu wollen, nährt sie einen gefährlichen Irrglauben.

  • Dazu gibt es noch den Irrglauben, dass der eine oder andere namhafte erfahrene Trainer nur wegen des Stadions oder der Fans hierher kommt.

  • Billige Kredite, explodierende Hauspreise schufen den Irrglauben, dass es nur aufwärts gehen kann in einer Gesellschaft, die auf Pump lebt.

  • Aber diesen Irrglauben haben sie nach den harten 90ern auch längst aufgegeben.

  • Leider verzichten sowohl Häuslebauer als auch Unternehmen noch immer auf Architekten im Irrglauben, das werde zu teuer, bedauern beide.

  • Damit unterstützte sie den damals geläufigen Irrglauben, Spinnen machten Jagd auf Kolibris.

  • Als Irrglauben sieht der Regierungsdirektor die Hoffnung, man könnte Pendler in den Zug bringen.

  • Bislang habe der Irrglauben geherrscht, die Bevölkerung sei dagegen.

  • Rassismus entsteht aus dem Irrglauben an die eigene Überlegenheit.

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv Irr­glau­ben be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × R, 1 × A, 1 × B, 1 × E, 1 × G, 1 × I, 1 × L, 1 × N & 1 × U

  • Vokale: 1 × A, 1 × E, 1 × I, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × R, 1 × B, 1 × G, 1 × L, 1 × N

Eine Worttrennung ist nach dem zwei­ten R und U mög­lich.

Das Alphagramm von Irr­glau­ben lautet: ABEGILNRRU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ingel­heim
  2. Ros­tock
  3. Ros­tock
  4. Gos­lar
  5. Leip­zig
  6. Aachen
  7. Unna
  8. Ber­lin
  9. Essen
  10. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Ida
  2. Richard
  3. Richard
  4. Gus­tav
  5. Lud­wig
  6. Anton
  7. Ulrich
  8. Berta
  9. Emil
  10. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. India
  2. Romeo
  3. Romeo
  4. Golf
  5. Lima
  6. Alfa
  7. Uni­form
  8. Bravo
  9. Echo
  10. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄
  7. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  8. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  9. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 14 Punkte für das Wort.

Irrglauben

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Irr­glau­ben ent­spricht dem Sprach­niveau C2 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
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  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Irrglauben. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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