Herkunftssprache

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈheːɐ̯kʊnft͡sˌʃpʁaːxə ]

Silbentrennung

Einzahl:Herkunftssprache
Mehrzahl:Herkunftssprachen

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Determinativkompositum aus Herkunft, Fugenelement -s und Sprache.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Herkunftssprachedie Herkunftssprachen
Genitivdie Herkunftsspracheder Herkunftssprachen
Dativder Herkunftsspracheden Herkunftssprachen
Akkusativdie Herkunftssprachedie Herkunftssprachen

Anderes Wort für Her­kunfts­spra­che (Synonyme)

A-Sprache (fachspr.)
Erstsprache (fachspr.):
Linguistik: diejenige Sprache, die ein Kind als erste/wichtigste Sprache erlernt und verwendet, in den meisten Fällen die Muttersprache
L1 (fachspr., Abkürzung)

Sinnverwandte Wörter

Aus­gangs­spra­che:
Linguistik: die Sprache, aus der ein Wort oder eine sonstige sprachliche Einheit in eine andere übernommen wird
Linguistik: die Sprache, aus der in eine andere Sprache, die Zielsprache, übersetzt wird
Ge­ber­spra­che:
die Sprache, aus der ein Wort oder eine sonstige sprachliche Einheit in eine andere übernommen wird
Quell­spra­che:
Programmiersprache, in der ein Programmcode geschrieben wurde
Sprache, aus der ein Wort oder eine sonstige sprachliche Einheit in eine andere übernommen wird
Spen­der­spra­che:
Linguistik: die Sprache, aus der ein Wort oder eine sonstige sprachliche Einheit in eine andere übernommen wird

Gegenteil von Her­kunfts­spra­che (Antonyme)

Emp­fän­ger­spra­che:
die Sprache, die Wörter oder andere sprachliche Ausdrücke aus anderen Sprachen entlehnt
Mut­ter­spra­che:
Sprache, die ein Mensch in der Kindheit erlernt (hat) und in der er primär denkt
Sprachwissenschaft: Sprache, von der andere Sprachen abstammen
Ver­mitt­ler­spra­che:
Linguistik: Sprache, über die eine Entlehnung in die aufnehmende Sprache kommt, die aber oft nicht die ursprüngliche Herkunft der Entlehnung ist

Beispielsätze

„Brokkoli“ ist im Russischen ein Femininum, im Deutschen ein Maskulinum, in der Herkunftssprache Italienisch aber ein Plural.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Entsprechende Hinweise sollen bei Bedarf auch in der Herkunftssprache übermittelt werden.

  • Demnach haben sich auch die Schüler mit deutscher Herkunftssprache im Vergleich zu 2016 deutlich verschlechtert.

  • Das Sprachprogramm der Eichstätter SPD richtet sich insbesondere an Kinder, deren Herkunftssprache nicht deutsch ist.

  • Diejenigen, die Probleme haben, wurden zumeist nicht professionell und in ihrer Herkunftssprache beraten.

  • Insbesondere Kinder nicht-deutscher Herkunftssprache sollen damit eine wichtige Starthilfe fr den Schulalltag bekommen.

  • Allerdings weist es unter allen verglichenen Ländern auch den höchsten Anteil an Viertkläßlern nicht deutscher Herkunftssprache auf.

  • Probleme ergeben sich, wenn die Herkunftssprache von den anderen nicht verstanden wird.

  • Allerdings könne das Leistungsgefälle nicht allein mit der Herkunftssprache erklärt werden, warnt die Bildungsverwaltung.

  • Außerdem werden Grundkenntnisse einer Herkunftssprache von Migranten vermittelt.

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Wortaufbau

Das viersilbige Substantiv Her­kunfts­spra­che be­steht aus 16 Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × H, 2 × R, 2 × S, 1 × A, 1 × C, 1 × F, 1 × K, 1 × N, 1 × P, 1 × T & 1 × U

  • Vokale: 2 × E, 1 × A, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × H, 2 × R, 2 × S, 1 × C, 1 × F, 1 × K, 1 × N, 1 × P, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten R, ers­ten S und A mög­lich. Im Plu­ral Her­kunfts­spra­chen an glei­cher Stelle.

Das Alphagramm von Her­kunfts­spra­che lautet: ACEEFHHKNPRRSSTU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ham­burg
  2. Essen
  3. Ros­tock
  4. Köln
  5. Unna
  6. Nürn­berg
  7. Frank­furt
  8. Tü­bin­gen
  9. Salz­wedel
  10. Salz­wedel
  11. Pots­dam
  12. Ros­tock
  13. Aachen
  14. Chem­nitz
  15. Ham­burg
  16. Essen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Hein­reich
  2. Emil
  3. Richard
  4. Kauf­mann
  5. Ulrich
  6. Nord­pol
  7. Fried­rich
  8. Theo­dor
  9. Samuel
  10. Samuel
  11. Paula
  12. Richard
  13. Anton
  14. Cäsar
  15. Hein­reich
  16. Emil

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Hotel
  2. Echo
  3. Romeo
  4. Kilo
  5. Uni­form
  6. Novem­ber
  7. Fox­trot
  8. Tango
  9. Sierra
  10. Sierra
  11. Papa
  12. Romeo
  13. Alfa
  14. Char­lie
  15. Hotel
  16. Echo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄▄▄▄
  8. ▄ ▄ ▄
  9. ▄ ▄ ▄
  10. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  11. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  12. ▄ ▄▄▄▄
  13. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  14. ▄ ▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 30 Punkte für das Wort Her­kunfts­spra­che (Sin­gu­lar) bzw. 31 Punkte für Her­kunfts­spra­chen (Plural).

Herkunftssprache

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Her­kunfts­spra­che kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Di­rekt­ent­leh­nung:
Linguistik: Entlehnung eines Wortes oder anderen sprachlichen Einheit direkt aus der Herkunftssprache (ohne den Entlehnungsweg über eine oder mehrere andere Sprachen)
Eth­no­lekt:
Linguistik: Sprachform, in der vereinfachtes Deutsch mit Elementen der Herkunftssprache der Sprecher durchsetzt ist
Kom­po­nen­ten­spra­che:
Linguistik: Sprache, die auf verschiedenen Ebenen Einflüsse unterschiedlicher Herkunftssprachen (Quellsprachen) aufweist
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Herkunftssprache. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Herkunftssprache. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 4144135. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. berliner-kurier.de, 17.03.2023
  2. tagesspiegel.de, 11.01.2019
  3. donaukurier.de, 21.12.2015
  4. taz.de, 09.09.2010
  5. swr.de, 07.01.2006
  6. welt.de, 20.01.2005
  7. fr-aktuell.de, 13.08.2005
  8. welt.de, 07.10.2004
  9. f-r.de, 02.08.2003