Erbsünde

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈɛʁpˌzʏndə]

Silbentrennung

Erbsünde

Definition bzw. Bedeutung

Christliche Theologie: der Unheilszustand des Menschen schlechthin, seine Sündhaftigkeit von Geburt an, herbeigeführt durch den Sündenfall Adams und Evas im Paradies.

Begriffsursprung

Mittelhochdeutsch erbesünde, Lehnübersetzung von lateinisch peccātum hērēditārium. Das Wort ist seit dem 13. Jahrhundert belegt. Strukturell: Determinativkompositum aus dem Stamm des Wortes Erbe und Sünde.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Erbsünde
Genitivdie Erbsünde
Dativder Erbsünde
Akkusativdie Erbsünde

Anderes Wort für Erb­sün­de (Synonyme)

Geburtsfehler (fig.)
Fehler im System
Konstruktionsfehler (fig.):
Mangel an fabrikmäßig hergestellten Gegenständen, der auf den Konstruktionsprozess zurückzuführen ist
struktureller Fehler
systematischer Fehler
Webfehler (fig.)
Essen der verbotenen Frucht
Essen vom Baum der Erkenntnis
Sündenfall:
Theologie: symbolisches (beziehungsweise archetypisches) Ereignis, das im Buch Genesis beschrieben ist und wonach die Menschheit von Gott abgefallen ist: die Menschen (Adam und Eva) essen verbotenerweise die Früchte des Baums der Erkenntnis von Gut und Böse, wodurch die Sünde entsteht und das von Gott geschaffene Menschenpaar aus dem Paradies auf in die Welt bzw. auf die Erde vertrieben werden, wo seither alle Menschen von der Erbsünde behaftet sind
unangemessenes Verhalten
Ursünde
Erbschuld

Beispielsätze

  • Dass Menschen und Affen gemeinsame Ahnen haben könnten, lehnte sie ab, Adam und Eva blieben unsere "Ureltern" und der Ursprung der Erbsünde.

  • Eröffnet allerdings eine neue Frage: Ohne Erbsünde, was bedeutet das?

  • Es gehört wohl zu unserer Erbsünde, dass wir das Glas immer mehr halb leer als halb voll sehen.

  • Ex-Kinderstar Macaulay Culkin:"Wir werden mit der Erbsünde geboren"

  • Eine Kirche, in der es die Erbsünde gibt, Fegefeuer, Hölle, das volle Programm.

  • Sie leben im Zustand der Erbsünde und können keinesfalls ins Himmelreich eingehen.

  • Der Islam kennt keine Erbsünde, und irgendwann verstand ich, dass diese Religion das Kleid ist, das mir passt.

  • Das hat auch mit der religiösen Erziehung zu tun, mit der Erbsünde: Man wird geboren und schon ist man schuldig.

  • Er möchte das Haus, das eine Lokalzeitung "Erbsünde aus den 70-er Jahren" genannt hat, so schnell wie möglich dem Erdboden gleich machen.

  • So ist Software von Beginn an mit einer Erbsünde behaftet.

  • Auschwitz war unsere Erbsünde.

  • Aus der Lehre von der Erbsünde sind Konsequenzen für die Organisation der weltlichen Herrschaft gezogen worden.

  • Schließlich ist die Vergebung von Sünden die Folge dessen, was der Theologe "Erbsünde" nennt.

  • Erst rempelt bei Thaddäus Troll die scharfe Bäuerin ihren Mann in die Jauchegrube, anschließend "obliegt" sie mit ihrem Knecht der Erbsünde.

  • Auf direktem Weg wird so der Völkermord wieder zur Kollektivschuld und darüber hinaus unversehens zur Erbsünde.

  • Schließlich kam nach jüdischem Verständnis dank Eva nicht die Erbsünde in die Welt, sondern die Erkenntnis.

  • Das Streben nach Wahrheit ist die "Erbsünde" der Menschen, die Tat die "Mutter aller Übel".

  • Nur Maria ist durch Gott vor der Erbsünde bewahrt worden.'

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv Erb­sün­de be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × B, 1 × D, 1 × N, 1 × R, 1 × S & 1 × Ü

  • Vokale: 2 × E, 1 × Ü
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × D, 1 × N, 1 × R, 1 × S
  • Umlaute: 1 × Ü

Eine Worttrennung ist nach dem B und N mög­lich.

Das Alphagramm von Erb­sün­de lautet: BDEENRSÜ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Essen
  2. Ros­tock
  3. Ber­lin
  4. Salz­wedel
  5. Umlaut-Unna
  6. Nürn­berg
  7. Düssel­dorf
  8. Essen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Emil
  2. Richard
  3. Berta
  4. Samuel
  5. Über­mut
  6. Nord­pol
  7. Dora
  8. Emil

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Echo
  2. Romeo
  3. Bravo
  4. Sierra
  5. Uni­form
  6. Echo
  7. Novem­ber
  8. Delta
  9. Echo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 15 Punkte für das Wort.

Erbsünde

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Erb­sün­de kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Buchtitel

  • Erbsünde Matt Rowland Hill | ISBN: 978-3-03695-006-8
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Erbsünde. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Erbsünde. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. derstandard.at, 10.02.2022
  3. faz.net, 08.12.2022
  4. focus.de, 17.01.2018
  5. spiegel.de, 05.03.2018
  6. spiegel.de, 18.09.2011
  7. derstandard.at, 23.06.2011
  8. spiegel.de, 11.09.2007
  9. fr-aktuell.de, 14.10.2005
  10. sueddeutsche.de, 21.08.2002
  11. Welt 1999
  12. Tagesspiegel 1998
  13. Rheinischer Merkur 1997
  14. Die Zeit 1996
  15. Welt 1996
  16. Die Zeit 1995
  17. Stuttgarter Zeitung 1995
  18. Süddeutsche Zeitung 1995