Anschein

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈanˌʃaɪ̯n ]

Silbentrennung

Anschein

Definition bzw. Bedeutung

Die Eigenschaft, eine Vermutung oder einen gewissen Eindruck zu erzeugen.

Begriffsursprung

Mittelhochdeutsch anschīn „Deutlichkeit, Verständlichkeit“

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Anschein
Genitivdes Anscheines/​Anscheins
Dativdem Anschein/​Anscheine
Akkusativden Anschein

Anderes Wort für An­schein (Synonyme)

Äußerlichkeit:
äußere Erscheinung (Kleidung und Benehmen) einer Person
nicht wesentliches Detail
Äußerlichkeiten
Dekorum:
äußerer Schein
Oberfläche:
der Teil eines interaktiven Systems, der den Datenaustausch mit dem Benutzer durchführt, Benutzerschnittstelle
die Fläche, die ein Objekt oder eine Flüssigkeit von ihrer Umgebung abgrenzt
schöner Schein

Beispielsätze

  • Dem Anschein nach hat die lokale Fußballmannschaft verloren.

  • Ich habe von diesen verdammten alten Milliardären, die den Anschein erwecken wollen, gute Menschen zu sein, die Schnauze voll.

  • Es hatte den Anschein, dass er von Misserfolgen verfolgt wurde.

  • Allem Anschein nach hast du das gleiche Problem wie ich.

  • Er gab sich den Anschein der Unschuld.

  • Schön, allem Anschein nach empfindest du etwas für Tom.

  • Es machte den Anschein, als wäre Tom tot.

  • Es hatte den Anschein, als wären Toms Schwierigkeiten vorbei, doch in Wahrheit fingen sie erst so richtig an.

  • Allem Anschein nach ist Tom noch am Leben.

  • Allem Anschein nach sind sie ein glückliches Paar.

  • Allem Anschein nach wusste Tom das nicht.

  • Allem Anschein nach wusste es Tom nicht.

  • Das ist unverständliches Kauderwelsch, das dem Sprachunkundigen den Anschein erwecken soll, dass es sich um Deutsch handele.

  • Die Neuaufsetzung der Internetseite erwies sich als größere Herausforderung, als es zunächst den Anschein gehabt hatte.

  • Allem Anschein nach war ich der Hauptgegenstand der Unterhaltung.

  • Die Frage ist nicht so leicht zu beantworten, wie es zunächst den Anschein haben mag.

  • Dem Anschein nach ist niemand zu Hause.

  • Maria gab sich den Anschein, als hätte sie nicht bemerkt, dass Tom nur so tat, als ob er schliefe.

  • Je öfter eine Dummheit wiederholt wird, desto mehr bekommt sie den Anschein der Klugheit.

  • Es hatte den Anschein, dass Liisa nicht weiterwüsste.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Auch ein sich im Mini befindlicher Hund blieb dem Anschein nach unverletzt.

  • Allem Anschein nach handelt es sich um ein "Deep Fake".

  • Allem Anschein nach dürfen sich eSports-Interessierte auf eine spannende Zukunft bei OverActive und Red Bull freuen.

  • Allem Anschein nach hat sich der Graben zwischen beiden Seiten nur noch vertieft.

  • Allem Anschein nach denkt der Publisher Ubisoft über ein Singleplayer-Spiel rund um den Online-Shooter The Division nach.

  • Allem Anschein nach hat es nur 34 Minuten gekostet, 2,6 Millionen Facebook-Follower loszuwerden.

  • Aktuell hat es den Anschein, als würde Schalke binnen weniger Tage eine ganze Saison zunichte machen.

  • Allem Anschein nach hielten die Russen die vereinbarte Waffenruhe ein, sagte Kirby.

  • Anschein und Wirklichkeit stimmen nicht überein.

  • Allem Anschein nach ja!

  • Alle machen den Anschein, etwas verändern zu wollen.

  • Natürlich macht es auch den Anschein, dass das, was gerade gelaufen ist mit der Besetzung von Posten, einen gewissen Betriebsfehler hat.

  • Allem Anschein geschieht die Jagd mit der Zustimmung des Ministeriums für Umwelt und Tourismus.

  • Doch auch die Download-Inhalte finden allem Anschein nach reißenden Absatz.

  • "Es hat den Anschein, dass Katar gut verdient hat und nun der Ansicht ist, dass es Zeit ist, Kasse zu machen", sagt ein Händler.

Häufige Wortkombinationen

  • dem Anschein nach; es hat den Anschein; den Anschein erwecken

Übersetzungen

Anagramme

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv An­schein be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × N, 1 × A, 1 × C, 1 × E, 1 × H, 1 × I & 1 × S

  • Vokale: 1 × A, 1 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × C, 1 × H, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten N mög­lich.

Das Alphagramm von An­schein lautet: ACEHINNS

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Nürn­berg
  3. Salz­wedel
  4. Chem­nitz
  5. Ham­burg
  6. Essen
  7. Ingel­heim
  8. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Nord­pol
  3. Samuel
  4. Cäsar
  5. Hein­reich
  6. Emil
  7. Ida
  8. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Novem­ber
  3. Sierra
  4. Char­lie
  5. Hotel
  6. Echo
  7. India
  8. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 12 Punkte für das Wort.

Anschein

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen An­schein kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

an­schei­nend:
scheinbar, nur dem Anscheine nach
An­se­hen:
Anschein, dem ersten Eindrucke nach; augenscheinlich; vermutlich
Mas­ke­ra­de:
Erweckung eines falschen Anscheins
of­fen­sicht­lich:
dem Anschein nach
op­tisch:
dem Augenschein nach, dem äußeren Anscheine nach
Pa­pier­ti­ger:
Nation, Institution, Person oder Sache, die nur dem Anschein nach gefährlich oder machtvoll wirkt, dabei aber ganz schwach, harmlos oder unbedeutend ist *übertragen
Pseu­do­aben­teu­er:
Ereignis oder Erlebnis, dem der Anschein einer gefährlichen Einlassung gegeben wird, dem aber die ein Abenteuer konstituierenden Merkmale fehlen wie Risikohaltigkeit und Scheiternsmöglichkeiten sowie eigenständiges Wagen, Problemlösen und Verantworten
pseu­do­wis­sen­schaft­lich:
nicht wirklich wissenschaftlich, nur dem Anschein nach wissenschaftlich
schein­bar:
dem Anscheine nach, wahrscheinlich
Un­schulds­en­gel:
Mensch, der keine Schuld auf sich geladen hat oder auch nur einen solchen Anschein erweckt
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Anschein. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Anschein. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12281910, 11241999, 8779126, 7712618, 7704874, 7456920, 5335384, 5238901, 4471948, 3942491, 3927203, 3705266, 3511290, 3490486, 3410587, 3062428, 2997451, 2996499 & 2862571. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 7. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2011, ISBN 978-3-411-05507-4
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  10. handelsblatt.com, 29.01.2015
  11. mopo.de, 04.02.2014
  12. thueringer-allgemeine.de, 23.11.2013
  13. dradio.de, 13.07.2012
  14. az.com.na, 20.12.2011
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  17. digitalfernsehen.de, 25.07.2008
  18. spiegel.de, 04.05.2007
  19. sat1.de, 27.06.2006
  20. aachener-zeitung.de, 14.07.2005
  21. fr-aktuell.de, 25.03.2004
  22. welt.de, 05.04.2003
  23. Rhein-Neckar Zeitung, 03.04.2002
  24. Die Welt 2001
  25. Rhein-Neckar Zeitung, 17.09.2000
  26. BILD 1998
  27. Welt 1997
  28. Stuttgarter Zeitung 1996
  29. Die Zeit 1995