zuwerfen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈt͡suːˌvɛʁfn̩ ]

Silbentrennung

zuwerfen

Definition bzw. Bedeutung

  • ein Loch mit Material füllen, das durch die Luft hineingeworfen wird

  • einer anderen Person etwas (einen Gegenstand oder auch einen Blick) durch die Luft zukommen lassen (werfen)

  • etwas (geräuschvoll) mit Schwung schließen

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) zum Verb werfen mit dem Derivatem zu-.

Konjugation

  • Präsens: werfe zu, du wirfst zu, er/sie/es wirft zu
  • Präteritum: ich warf zu
  • Konjunktiv II: ich würfe zu
  • Imperativ: wirf zu! (Einzahl), werft zu! (Mehrzahl)
  • Partizip II: zu­ge­wor­fen
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für zu­wer­fen (Synonyme)

mit lautem Schlag schließen
schwungvoll schließen
(etwas) zuhauen:
(geräuschvoll) mit Schwung schließen
durch Abtragen von Material (Abschlagen/Behauen mit zum Beispiel einer Axt) die gewünschte Form geben
(etwas) zuknallen (Tür):
etwas mit lautem Geräusch (Knall) schließen
etwas schließt sich mit lautem Geräusch (Knall)
(etwas) zuschlagen:
intransitiv: jemanden plötzlich zu schlagen beginnen
intransitiv: plötzlich handeln, plötzlich bei etwas eingreifen

Sinnverwandte Wörter

an­fül­len:
etwas zur Gänze mit etwas füllen
auf­fül­len:
an Kraft verlieren
auf einen Teller, in eine Schüssel oder Ähnliches geben
hin­wer­fen:
eine Sache (aus Versehen) herunterfallen lassen
etwas in eine bestimmte Richtung schleudern
ins Schloss werfen
zu­bal­lern:
mit Schwung (und einem Knall/Geräusch) schließen
sich (durch Alkohol oder auch Drogen) berauschen, so dass man nicht mehr vernünftig agieren/reagieren kann
zu­schleu­dern:
jemandem etwas (mit Schwung) durch die Luft zuwerfen
zu­schmei­ßen:
(geräuschvoll) mit Schwung schließen/zumachen
zuwerfen
zu­schmet­tern:
etwas (geräuschvoll) mit Schwung schließen
zu­schüt­ten:
schüttend mit einer Masse füllen oder abdecken
sich voll betrinken

Gegenteil von zu­wer­fen (Antonyme)

ab­fan­gen:
ein Tier, das angeschlossen wurde, mithilfe des Hirschfängers erlegen
eine Person einholen und überholen, sodass dieser nicht gewinnt
auf­fan­gen:
die (negativen) Auswirkungen von etwas abmildern, verringern
ein über Funk laufendes Gespräch zufällig einschalten
auf­sto­ßen:
aus dem Magen aufsteigende Gase durch den Mund entweichen lassen
etwas mit einem Stoß öffnen
aus­he­ben:
ein Loch ins Erdreich graben
eine kriminelle Gruppe unschädlich machen

Beispielsätze

  • Sie wirft ihm einen verstohlenen Blick zu.

  • Er hat mir einen misstrauischen Blick zugeworfen.

  • Tom hat eine Bettdecke mit Eichhörnchen drauf, die sich gegenseitig Nüsse zuwerfen.

  • Ich habe ihr ein Kopfkissen zugeworfen.

  • Könntest du mir den Ball zuwerfen?

  • Hinter Bäumen und Rosensträuchern lauschen lachende Kinder, die einander ausgelassen Blumen zuwerfen.

  • Ich habe meinem Hund einen Ball zugeworfen, und er hat ihn mit der Schnauze gefangen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Die einen bekämen Bonbons zugeworfen, andere würden abgestraft – etwa bei der Genehmigung von Dienstreisen.

  • Ein Unbekannter habe den Geldbeutel einem seiner Begleiter zugeworfen und dem 42-Jährigen einen Stoß versetzt.

  • Ist die zu rettende Person nicht allzu weit entfernt, kann man ihr ein Seil zuwerfen.

  • Im schlimmsten Fall wird das Handy bearbeitet, im besten dem Insassen im Auto neben sich ein netter Blick zugeworfen.

  • Wer erwartet hatte, die beiden würden sich böse Blicke zuwerfen, der kennt die Royal Family schlecht.

  • Man stelle sich einen Hund vor, der nach langer Zeit ohne Futter endlich wieder einen Knochen zugeworfen bekommt.

  • Nur in der sechsten Runde hat er kurz angegriffen, aber Caleb Plant hat ihm als Antwort eine ehrenrührige Beleidigung zugeworfen.

  • Vielleicht sollte er dem Geißbock das nächste Mal einfach eine Möhre zuwerfen.

  • Insgesamt drei Schüler einer Altersgruppe hätten sich gegenseitig Messer zugeworfen, eines habe den jungen Schweizer tödlich verletzt.

  • Alleine am Tisch hockend empfindet er jeden Blick, den die Mädchen ihm zuwerfen, als abschätzig.

  • Oder sich mit den Kollegen Küsschen zuwerfen, wenn Hasi und Mausi 25-mal "Nein, du legst auf!

  • Er hat einfach die Tür zugeworfen", beschreibt Petrow.

  • Janjic selbst wollte sich nach Spielschluss nur noch an die Kusshand erinnern, die er seinen Bekannten in der Kurve zugeworfen hatte.

  • Zumindest kriegt man immer einen strengen Blick zugeworfen.

  • Das heimliche Tuscheln der Kollegen, diese wissenden Blicke, die sie einander zuwerfen - all das liegt wie ein Schatten über dem Raum.

  • Die Blicke sind meist hilfesuchend ? und Ihr legendärer Vorgänger hat den Märkten fast immer den Rettungsring zugeworfen.

  • Wer was weiß, kriegt ein Karamellbonbon zugeworfen.

  • Die bekamen für ihre Leistung ein sanftes Kusshändchen aus dem Publikum zugeworfen und winkten freudig zurück.

  • Diesen "Bremsern" hat er in seinen Polemiken den Fehdehandschuh zugeworfen.

  • Dem hättest du vier Bälle zuwerfen können, die hätte der alle hochgehalten.

Häufige Wortkombinationen

  • die Tür hinter sich zuwerfen
  • ein Loch, eine Grube, einen Graben mit Sand/Erde zuwerfen
  • jemandem den Ball zuwerfen, jemandem böse Blicke zuwerfen

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb zu­wer­fen be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × F, 1 × N, 1 × R, 1 × U, 1 × W & 1 × Z

  • Vokale: 2 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × F, 1 × N, 1 × R, 1 × W, 1 × Z

Eine Worttrennung ist nach dem U und R mög­lich.

Das Alphagramm von zu­wer­fen lautet: EEFNRUWZ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Zwickau
  2. Unna
  3. Wupper­tal
  4. Essen
  5. Ros­tock
  6. Frank­furt
  7. Essen
  8. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Zacharias
  2. Ulrich
  3. Wil­helm
  4. Emil
  5. Richard
  6. Fried­rich
  7. Emil
  8. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Zulu
  2. Uni­form
  3. Whis­key
  4. Echo
  5. Romeo
  6. Fox­trot
  7. Echo
  8. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 15 Punkte für das Wort.

zuwerfen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort zu­wer­fen kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

zu­schleu­dern:
jemandem etwas (mit Schwung) durch die Luft zuwerfen
äu­geln:
mit den Augen Kontakt aufnehmen, jemandem verstohlen Blicke zuwerfen
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: zuwerfen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: zuwerfen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11965598, 9387020, 8030440, 4805226, 2840503 & 639904. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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