zumuten

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈt͡suːˌmuːtn̩ ]

Silbentrennung

zumuten

Definition bzw. Bedeutung

Etwas von sich oder anderen verlangen, was nur schwer zu leisten oder zu ertragen, eigentlich unzumutbar ist.

Begriffsursprung

  • Erbwort von spätmittelhochdeutsch zuomuoten

  • Wortbildung: Präfixverb, gebildet durch Derivation des Verbs muten mit dem Präfix zu-

Konjugation

  • Präsens: mute zu, du mutest zu, er/sie/es mutet zu
  • Präteritum: ich mu­te­te zu
  • Konjunktiv II: ich mu­te­te zu
  • Imperativ: mut zu! / mute zu! (Einzahl), mutet zu! (Mehrzahl)
  • Partizip II: zu­ge­mu­tet
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für zu­mu­ten (Synonyme)

(etwas) auf sich nehmen
(etwas) in Kauf nehmen
(freiwillig) erdulden:
etwas erdulden: etwas Negatives bewusst auf sich nehmen
etwas erdulden: etwas Negatives ohne Widerspruch geduldig über sich ergehen lassen
antun (ugs.):
gehoben: Kleidung anziehen
jemandem in einer bestimmten Weise Harm, Schaden zufügen

Weitere mögliche Alternativen für zu­mu­ten

abverlangen:
eine Leistung, ein Verhalten oder Geld von jemandem verlangen
aufbürden:
jemandem oder sich eine Last (Bürde) auflegen
fordern:
etwas (von jemandem) verlangen
zu einem Kampf herausfordern

Beispielsätze

  • Du hast ihm da schon allerhand zugemutet.

  • Tom hat sich zu viel zugemutet.

  • Jeder Vorgesetzte, der etwas taugt, hat es lieber mit Leuten zu tun, die sich zuviel zumuten, als mit solchen, die zuwenig in Angriff nehmen.

  • Das kannst du mir nicht zumuten.

  • Man soll anderen nicht zumuten, was man selbst nicht in Kauf zu nehmen bereit.

  • Unter den jetzigen Umständen wollte ich mir diese Reise nicht zumuten.

  • Jeder Vorgesetzte, der etwas taugt, hat es lieber mit Leuten zu tun, die sich zu viel zumuten, als mit solchen, die zu wenig in Angriff nehmen.

  • Wer uns nichts zumuten will, der hat vor uns keinen Respekt.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Dem ebenfalls 80-Jährigen wollte sie die Fahrt nicht zumuten.

  • Allerdings hätte ich Steinmeier mehr Feingefühl zugemutet und hätte eine Einladung nicht angenommen.

  • Nach dem Mist, der uns da gerade zugemutet wurde, weiß ich auch wieder warum.

  • Doch wie erkennt man, dass man dem Körper zu viel zugemutet hat?

  • Da dieser Termin aber in Baden-Württembergs liege, wolle man das den Mitgliedern nicht zumuten.

  • Der CSU-Chef hat Merkel insbesondere seit 2015 vieles zugemutet.

  • Es sei „eine Frechheit, was mir und den anderen Müttern zugemutet wird“.

  • Aber anderen kann ich das nicht zumuten.

  • Aber hat sie ihrer Partei zu viel zugemutet?

  • Das können wir weder uns noch den Menschen in Afghanistan zumuten, wenn wir wirklich "vernünftig" (im zweiteren Sinne) handeln wollen.

  • Außerdem will man den frustrierten Gästen in Tegel nicht auch noch eine Baustelle zumuten.

  • Aber wer mag das schon einem Sven Väth zumuten?

  • AachenAachener Printen sind ein typisch rheinisches Weihnachtsgebäck: Anderen Gaumen kann man den starken Kräutergeschmack kaum zumuten.

  • Auch mit Blick auf den Streit mit der FDP sagte er: «Man muss wissen, was man dem anderen zumuten kann.»

  • Das, was den Schleswig-Holsteinern soeben zugemutet wird, ist auch auf seinem politischen Mist gewachsen.

  • Aber die weite Strecke wollten wir dem nicht zumuten.

  • Das konnte man ihm ja nun wirklich nicht zumuten und so musste schnellstens Ersatz für die Frankfurter her.

  • Als Koalition der Sparer und Sanierer zu starten, das wollten die Großkoalitionäre sich und dem Wähler nicht zumuten.

  • Ich möchte ihm jetzt nicht zumuten, dass er als 73-Jähriger ein anderer wird.

  • So etwas würde man Profis niemals zumuten.

Wortbildungen

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb zu­mu­ten be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × U, 1 × E, 1 × M, 1 × N, 1 × T & 1 × Z

  • Vokale: 2 × U, 1 × E
  • Konsonanten: 1 × M, 1 × N, 1 × T, 1 × Z

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten U und zwei­ten U mög­lich.

Das Alphagramm von zu­mu­ten lautet: EMNTUUZ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Zwickau
  2. Unna
  3. Mün­chen
  4. Unna
  5. Tü­bin­gen
  6. Essen
  7. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Zacharias
  2. Ulrich
  3. Martha
  4. Ulrich
  5. Theo­dor
  6. Emil
  7. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Zulu
  2. Uni­form
  3. Mike
  4. Uni­form
  5. Tango
  6. Echo
  7. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 11 Punkte für das Wort.

zumuten

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort zu­mu­ten kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

an­mu­ten:
veraltend: zumuten, vergleiche auch bergmannssprachlich: muten
über­neh­men:
sich zu viel zumuten, sich selbst überlasten
un­zu­mut­bar:
so, dass man es niemandem zumuten kann
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: zumuten. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: zumuten. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11042911, 10167285, 7810501, 6950528, 3969344, 2812153 & 1554485. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7
  2. merkur.de, 06.12.2023
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  4. stern.de, 01.02.2021
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  8. digitalproduction.com, 03.04.2017
  9. merkur.de, 19.08.2016
  10. n-tv.de, 27.09.2015
  11. zeit.de, 08.01.2014
  12. maerkischeallgemeine.de, 09.02.2013
  13. spiegel.de, 05.08.2012
  14. handelsblatt.com, 08.10.2011
  15. morgenweb.de, 09.06.2010
  16. presseportal.de, 20.07.2009
  17. thueringer-allgemeine.de, 04.05.2008
  18. whiskey-soda.de, 20.11.2007
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  20. archiv.tagesspiegel.de, 11.10.2005
  21. abendblatt.de, 27.07.2004
  22. f-r.de, 08.03.2003
  23. sueddeutsche.de, 08.04.2002
  24. bz, 07.06.2001
  25. FREITAG 2000
  26. Berliner Zeitung 1998
  27. TAZ 1997
  28. Stuttgarter Zeitung 1996
  29. Stuttgarter Zeitung 1995