zugestehen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈt͡suːɡəˌʃteːən ]

Silbentrennung

zugestehen

Definition bzw. Bedeutung

  • jemandem, der einen Anspruch auf etwas geltend macht, dieses gewähren/überlassen/erlauben

  • jemandem, der etwas sagt oder tut, das Einverständnis geben, dass dies erlaubt ist/akzeptiert wird

Begriffsursprung

Ableitung vom Verb gestehen mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) zu-.

Konjugation

  • Präsens: gestehe zu, du gestehst zu, er/sie/es gesteht zu
  • Präteritum: ich ge­stand zu
  • Konjunktiv II: ich gestände zu / gestünde zu
  • Imperativ: gesteh zu! / gestehe zu! (Einzahl), gesteht zu! (Mehrzahl)
  • Partizip II: zu­ge­stan­den
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für zu­ge­ste­hen (Synonyme)

anerkennen:
einen Umstand als sachlich richtig oder wahr akzeptieren
etwas wertschätzen, jemanden loben
auch sehen (ugs.)
berücksichtigen:
auf jemanden, etwas Rücksicht nehmen; jemanden, etwas in Betracht ziehen
jemanden, etwas beachten
(sich etwas) eingestehen:
etwas unter Bedenken zugeben
einräumen:
in einen Raum oder Behälter geben
nicht widersprechen, eine Straftat begangen zu haben
konzedieren (geh.):
zugestehen, einen Anspruch anerkennen
(etwas) zugeben:
etwas als richtig, zutreffend bestätigen; einer fremden Behauptung Richtigkeit zubilligen oder auch: eine eigene Tat einräumen, eingestehen
etwas erlauben, zu etwas zustimmen, zu etwas die Zustimmung geben
(jemandem) zugutehalten:
als etwas Positives anerkennen, jemandem etwas zum Vorteil anrechnen (oft als Gegengewicht zu einem Vorwurf)

Sinnverwandte Wörter

ak­zep­tie­ren:
etwas hinnehmen
sich mit etwas einverstanden erklären
be­wil­li­gen:
die Bewilligung geben; (insbesondere einem Antrag offiziell) die Zustimmung/Erlaubnis gewähren, billigen, genehmigen
bil­li­gen:
etwas befürworten, begrüßen, gutheißen
etwas genehmigen
er­lau­ben:
jemandem die Zustimmung oder die Möglichkeit geben
ge­stat­ten:
jemandem etwas erlauben
ge­wäh­ren:
jemandem etwas bereiten
jemandem etwas Erwünschtes zugestehen
statt­ge­ben:
mit Dativ: seine Zustimmung geben; einen Wunsch oder eine Bitte erfüllen
über­las­sen:
auf etwas vorübergehend oder dauernd verzichten
den Dingen ihren Lauf lassen
zu­er­ken­nen:
davon ausgehen, dass etwas zutrifft
etwas offiziell (durch ein Gericht/Amt) aussprechen/gewähren

Gegenteil von zu­ge­ste­hen (Antonyme)

ab­leh­nen:
zu etwas nein sagen; etwas zurückweisen oder missbilligen
ver­nei­nen:
eine Frage mit Nein beantworten
etwas ablehnen, die Zustimmung zu etwas verweigern
ver­wei­gern:
den Wehrdienst nicht leisten
etwas nicht zulassen; eine starrsinnige Haltung einnehmen

Beispielsätze

  • Auf Nachfrage gestand man ihm eine eigene Zelle zu.

  • Du musst zugestehen, dass ich das sehr freundlich formuliert habe.

  • Dein Ex ist schlauer, als wir ihm gerne zugestehen.

  • Man sollte sich immer das Recht zugestehen, über das lachen zu dürfen, was man sich am Tag zuvor ausgedacht hat.

  • Wenn wir wohl versorgt auf diesem Planeten leben wollen, müssen wir die Weltmeere besser verstehen und ihnen den Schutz zugestehen, den sie verdienen.

  • Ich habe Tom und Maria immer alles zugestanden, worum sie gebeten haben.

  • Ein Leben ohne Abenteuer ist wahrscheinlich unbefriedigend, aber ein Leben, in dem Abenteuer jedwede Form zugestanden wird, ist mit Sicherheit ein kurzes Leben.

  • Mir werden jeden Monat tausend Yen für Bücher zugestanden.

  • Das musst du mir zugestehen.

  • Wenn man von den Leuten Pflichten fordert und ihnen keine Rechte zugestehen will, muss man sie gut bezahlen.

  • Jedem Sprecher wurden fünf Minuten zugestanden.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Dieses Recht muß man auch Russland zugestehen.

  • Selbst er muss indes zugestehen: „Die Pünktlichkeit muss und wird im nächsten Jahr deutlich besser werden“.

  • Die Stadträte wiederum sollten zugestehen, dass ein unorthodox denkender Oberbürgermeister durchaus seine Vorteile hat.

  • Aber man muss dem Koalitionspartner zugestehen, dass er in einem Bereich Verantwortung übernehmen kann, der ihm wichtig ist.

  • Endlich mal wieder der Natur ein bisschen Raum, Frieden und Ruhe zugestehen.

  • Berrettini muss seinem Rivalen keinen einzigen Breakball zugestehen und haut 17 Asse rein.

  • Aber dies ist nicht zu vermeiden, wenn wir zugestehen, dass es ein Ziel von Wirtschaftsunternehmen sein muss, Erträge zu erwirtschaften.

  • Man muss den Richtern allerdings zugestehen, dass ihnen keine andere Wahl bleibt.

  • Die Abwehr stand jedoch gut und so musste man den Dullikern nur eine Chance zugestehen.

  • Auch einem starken Team muss man hin und wieder einen schwachen Abend zugestehen.

  • Aber danke, dass Sie mir ein solches Ego zugestehen.

  • Zeugt davon das man den Palästinensern nicht die kleinsten Menschenrechte zugestehen will.

  • Aber diese paar Worte muss er mir um meinetwillen schon zugestehen.

  • Die Experten seien überzeugt, dass der Markt dem Titel auch locker ein KGV von 18 zugestehen werde.

  • Beide Spieler servierten souverän, erst beim Stand von 5:4 für Federer musste Zverev dem Schweizer Breakbälle zugestehen.

Häufige Wortkombinationen

  • vom Gericht zugestanden

Übersetzungen

Wortaufbau

Das viersilbige Verb zu­ge­ste­hen be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × E, 1 × G, 1 × H, 1 × N, 1 × S, 1 × T, 1 × U & 1 × Z

  • Vokale: 3 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × G, 1 × H, 1 × N, 1 × S, 1 × T, 1 × Z

Eine Worttrennung ist nach dem U, ers­ten E und zwei­ten E mög­lich.

Das Alphagramm von zu­ge­ste­hen lautet: EEEGHNSTUZ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Zwickau
  2. Unna
  3. Gos­lar
  4. Essen
  5. Salz­wedel
  6. Tü­bin­gen
  7. Essen
  8. Ham­burg
  9. Essen
  10. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Zacharias
  2. Ulrich
  3. Gus­tav
  4. Emil
  5. Samuel
  6. Theo­dor
  7. Emil
  8. Hein­reich
  9. Emil
  10. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Zulu
  2. Uni­form
  3. Golf
  4. Echo
  5. Sierra
  6. Tango
  7. Echo
  8. Hotel
  9. Echo
  10. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄ ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 14 Punkte für das Wort.

zugestehen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort zu­ge­ste­hen kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

at­tes­tie­ren:
etwas bescheinigen, jemandem etwas zugestehen
ge­wäh­ren:
jemandem etwas Erwünschtes zugestehen
Pri­vi­leg:
Vorrecht, das einem einzelnen oder einer sozialen Gruppe zugestanden wird
strei­tig:
in der Wendung jemandem etwas streitig machen: jemandem etwas nicht zugestehen und es stattdessen für sich beanspruchen
Tau­wet­ter­pe­ri­o­de:
Zeitraum zwischen 1953 und 1964, in der die Sowjetunion und andere Staaten des Ostblocks ihren Bürgern mehr Freiheitsrechte zugestehen
ver­gön­nen:
jemandem etwas zugestehen, an dem dieser sich erfreut (es ihm gönnen), sich mit ihm freuen
wei­gern:
jemandem etwas versagen, nicht zugestehen, nicht geben wollen
zu­bil­li­gen:
jemandem etwas (juristisch) zugestehen, (moralisch) gestatten
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: zugestehen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: zugestehen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12137650, 10656632, 8413749, 7841839, 5506689, 2736902, 2164884, 1678785 & 1551044. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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  23. DIE WELT 2001
  24. Berliner Zeitung 2000
  25. Berliner Zeitung 1998
  26. Berliner Zeitung 1997
  27. Welt 1996
  28. Die Zeit 1995