volkseigen

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈfɔlksˌʔaɪ̯ɡn̩]

Silbentrennung

volkseigen

Definition bzw. Bedeutung

Sozialismus, vor allem in der DDR: der Allgemeinheit, dem Volk gehörend.

Begriffsursprung

Determinativkompositum aus dem Substantiv Volk und dem Adjektiv eigen mit dem Fugenelement -s.

Sinnverwandte Wörter

ge­sell­schaft­lich:
die Oberschicht einer Gesellschaft betreffend
die sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse einer Gruppe von Personen oder eine Gesellschaft als Ganzes betreffend
öf­fent­lich:
so, dass es jeder benutzen darf
vor den Augen aller
staat­lich:
dem Staat gehörend
den Staat betreffend, auf den Staat bezogen
staatseigen

Gegenteil von volks­ei­gen (Antonyme)

pri­vat:
eine einzelne Person betreffend, im Gegensatz zu allgemeinen Bereichen der Gesellschaft (wie Unternehmen, Parteien oder Staaten)
familiär, intern und nicht öffentlich
privatwirtschaftlich

Beispielsätze

  • Was bedeutet das für die DEFA, einen bis Mitte 1990 volkseigenen Betrieb durch und durch?

  • Das Gesetz zur Privatisierung und Reorganisation des volkseigenen Vermögens (Treuhandgesetz) wurde am 17. Juni 1990 beschlossen.

  • Mehrfach wurde versucht, die Bäckerei in einen volkseigenen Betrieb umzuwandeln.

  • Der volkseigen nicht stillbare Hunger nach Mode schrie nach Privatinitiative.

  • Bund will weitere Seen privatisieren Trotz Protesten soll der Verkauf ehemals volkseigener Seen fortgesetzt werden.

  • Man traf sich in der Mokkabar, feierte die Jugendweihe, speiste und bestaunte die volkseigene Modenschau.

  • Spötter reden vom letzten volkseigenen Betrieb der Republik.

  • Als BVG-Nutzer ist man geneigt, jede private Konkurrenz zu dem großen, gelben volkseigenen Kombinat zu begrüßen.

  • Der ehemals volkseigene Betrieb ist leergeräumt.

  • Im Süden der Stadt stehen die Baustoffwerke Klösters, früher war das der volkseigene Betrieb VEB (K) Betonwerk Teltow.

  • Der volkseigene Humor kannte solche Rücksichtnahme nicht.

  • Der Verkauf ehemals volkseigener Waldflächen trifft in Mecklenburg-Vorpommern auf großes Interesse.

  • "10 Jahre DDR - 10 Jahre volkseigener Zirkus".

  • Der ehemalige volkseigene Betrieb nahe Schwerin liefert schon ins europäische Ausland.

  • Er kaufte Überschüsse aus den volkseigenen Fabriken und verramschte sie mit sattem Gewinn.

  • Im volkseigenen Betrieb Leuna waren 30 000 Menschen beschäftigt.

  • Nach dem Krieg, als es frisch aus den volkseigenen Betrieben kam, war es eher hübsch anzusehen gewesen.

  • Hatten Sie als Architekten eines riesigen volkseigenen Betriebs überhaupt genug Einfluss, Ihre Ideen durchzusetzen?

  • Der ehemals volkseigene Betrieb wurde 1993 in eine GmbH mit rund 60 Gesellschaftern umgewandelt.

  • Der in der DDR "volkseigene" Staatsbesitz solle den Bundesländern gegeben werden.

  • Seine "Villa Sonnenschein" in Leipzig und sein dortiger, inzwischen volkseigener Verlag liegen ihm allerdings schwer am Herzen.

  • In dem volkseigenen Betrieb arbeiteten aber zu DDR-Zeiten immerhin noch 640 Menschen.

  • Wulff fordert deshalb mehr Gerechtigkeit beim Erwerb der im Besitz der öffentlichen Hand befindlichen, ehemals volkseigenen Flächen.

  • Laut Einigungsvertrag werden Grundstücke ehemaliger volkseigener Betriebe dem Bund übertragen.

  • Er hat sein Handwerk im ehemaligen volkseigenen Betrieb "VEB Kunstschmiede" gelernt und 1993 die Meisterprüfung abgelegt.

  • An der Wolfener Straße, wo früher volkseigene Brötchen gebacken wurden, hat seit fünf Jahren "Harry"-Brot sein Domizil.

  • Bisher unterlagen die volkseigenen Güter einem Veräußerungsstop.

  • Wer ein Eigenheim auf volkseigenem Grundstück besaß, durfte die zugehörige Liegenschaft preiswert erwerben.

Wortbildungen

  • volkseigener Betrieb

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Adjektiv volks­ei­gen be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × G, 1 × I, 1 × K, 1 × L, 1 × N, 1 × O, 1 × S & 1 × V

  • Vokale: 2 × E, 1 × I, 1 × O
  • Konsonanten: 1 × G, 1 × K, 1 × L, 1 × N, 1 × S, 1 × V

Eine Worttrennung ist nach dem S und I mög­lich.

Das Alphagramm von volks­ei­gen lautet: EEGIKLNOSV

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Völk­lingen
  2. Offen­bach
  3. Leip­zig
  4. Köln
  5. Salz­wedel
  6. Essen
  7. Ingel­heim
  8. Gos­lar
  9. Essen
  10. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Vik­tor
  2. Otto
  3. Lud­wig
  4. Kauf­mann
  5. Samuel
  6. Emil
  7. Ida
  8. Gus­tav
  9. Emil
  10. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Vic­tor
  2. Oscar
  3. Lima
  4. Kilo
  5. Sierra
  6. Echo
  7. India
  8. Golf
  9. Echo
  10. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 21 Punkte für das Wort.

volkseigen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort volks­ei­gen kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: volkseigen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. freitag.de, 24.09.2020
  2. rubikon.news, 16.11.2019
  3. morgenpost.de, 18.11.2018
  4. feedsportal.com, 28.05.2011
  5. tagesspiegel.de, 04.12.2009
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  8. berlinonline.de, 25.06.2004
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  10. sueddeutsche.de, 08.11.2003
  11. sueddeutsche.de, 04.03.2003
  12. DIE WELT 2001
  13. bz, 07.09.2001
  14. Die Welt 2001
  15. BILD 2000
  16. Junge Welt 2000
  17. Berliner Zeitung 2000
  18. Die Zeit (42/1999)
  19. Berliner Zeitung 1999
  20. Berliner Zeitung 1998
  21. Junge Welt 1998
  22. Berliner Zeitung 1997
  23. Welt 1997
  24. Die Zeit 1996
  25. Berliner Zeitung 1996
  26. Berliner Zeitung 1995
  27. Welt 1995