verschludern

Aussprache

Silbentrennung

Definition bzw. Bedeutung

• etwas durch Nachlässigkeit verderben

• etwas durch Unachtsamkeit oder Schlamperei verlieren

• etwas vernachlässigen; etwas ungenutzt lassen

Begriffsursprung

Konjugation

• Präsens: ich verschludere, du verschluderst, er/sie/es ver­schlu­dert
• Präteritum: ich ver­schlu­der­te
• Konjunktiv II: ich ver­schlu­der­te
• Imperativ: verschludere! (Einzahl), ver­schlu­dert! (Mehrzahl)
• Partizip II: ver­schlu­dert
• Hilfsverb: haben

Anderes Wort für ver­schlu­dern (Synonyme)

(einer Sache) verlustig gehen (geh.)

einbüßen:

an etwas einbüßen: den Verlust eines Teils von etwas erleiden

den Verlust von etwas erleiden

ruinieren:

(eine Sache) unbrauchbar machen, vernichten oder zerstören

(jemanden oder sich selbst) in den Ruin treiben, arm machen, (vor allem finanziell oder geschäftlich) zugrunde richten

verbaseln (ugs., regional):

etwas verlegen, verlieren

etwas versehentlich nicht erfolgreich beenden, verfehlen

verbummeln (ugs.):

einen gewissen Zeitraum hinter sich bringen, in dem man nichts Besonderes tut (bummelt)

etwas wegen eigener Unachtsamkeit verlieren, nicht mehr wiederfinden

verderben:

intransitiv: verfaulen, schlecht werden (hauptsächlich von Lebensmitteln)

transitiv: etwas unbrauchbar oder zunichte machen, speziell auch jemandem ein positives Gefühl nehmen

verdusseln (ugs.)

verklüngeln (ugs.)

verkommen lassen

verkramen (ugs.):

etwas unbedacht irgendwo hinlegen/aufbewahren, wo es dann nicht (sofort) wiedergefunden wird

etwas unter anderen Dingen (Kram) verstecken

verlegen:

ein Buch veröffentlichen

eine Sache an einem Ort ablegen, an den man sich später nicht mehr erinnern kann (meist im Nachhinein benutzt: verlegt haben)

verlieren:

einen Wetteinsatz abgeben müssen, weil man nicht gewonnen hat

etwas irgendwo hinlegen und es später nicht mehr wiederfinden

vernachlässigen:

sich nicht ausreichend um jemanden oder etwas kümmern

sich nicht weiter um etwas kümmern, etwas mit nur wenig Sorgfalt ausführen

verschlampen (ugs.):

etwas durch Nachlässigkeit verlegen und nicht wiederfinden

in einen ungepflegten, unordentlichen Zustand übergehen

verschluren (ugs., rheinisch)

verschmeißen (ugs., bayr.)

verschusseln (ugs.):

etwas wegen eigener Unachtsamkeit (schusselig sein) verlieren, nicht mehr wiederfinden

etwas wegen eigener Unkonzentriertheit (schusselig sein) vergessen

verschustern

Gegenteil von ver­schlu­dern (Antonyme)

acht­ge­ben:

etwas oder jemanden beaufsichtigen

für seine eigene oder anderer Sicherheit Sorge tragen

be­hü­ten:

auf etwas Acht geben, es bewachen, sichern und vor Schaden schützen

auf jemanden Acht geben, aufpassen, betreuen und vor Unannehmlichkeiten bewahren

pfle­gen:

auf dem Laufenden halten

es sich gut gehen lassen, ausruhen

ver­wah­ren:

mit Akkusativ-Objekt: (etwas für jemanden) vorübergehend in den eigenen sicheren Besitz übernehmen (nicht als Eigentum)

reflexiv, sich verwahren gegen: (einer Behauptung) widersprechen, (eine Behauptung) für unwahr erklären

wahr­neh­men:

etwas (beispielsweise eine Möglichkeit) nutzen

für etwas Sorge tragen, sich kümmern um jemanden, sich kümmern um eigene Angelegenheiten

Beispielsätze

• Des Rätsels Lösung: Das Prüfungsamt der FH Köln hatte die Klausuraufgaben schlicht verschludert.

• Knapp fünf Jahre ist es her, als Werder einen 4:1-Vorsprung gegen den damaligen Aufsteiger verschluderte.

• Und eine verschluderte Sprache, in der keine Artikel und Präpositionen mehr verwendet werden.

• Zum dritten Mal im dritten Heimspiel der Rückrunde haben die Blau-Weißen 45 Minuten sinnlos verschludert.

• Die Bayern hatten bei einem zaghaften Angriff den Ball verschludert, die Bremer erhielten Abstoß.

• Klinsmann baut sie in sein System ein wie verschluderte Puzzleteile, die unvermittelt in des Trainers Hände geraten.

• Ibrahimovic aber verschluderte eigensinnig manche viel versprechende Situation.

• Nicht verschludert, sondern beim NDR nach 20 Jahren vorschriftsmäßig entsorgt.

• Viele sagen ihm nach, er habe sein Talent verschludert, aber das ist Unsinn.

• Wo ist der feine Wendegewinn aus der Inbesitznahme geblieben, wer hat die Erlöse verschludert?

• Was ich nicht in der Tasche habe, ist ein Feuerzeug, weil ich meins schon wieder verschludert habe.

• Beispiel Möller: Vor dem Spiel gegen Portugal hatte er Taufe, verschluderte seine Verletzung - und mußte anschließend absagen.

Häufige Wortkombinationen

• mit Akkusativ: Akte, Geld, Material, Regenschirm, Schlüssel verschludern
• mit Akkusativ: Chance, Talent verschludern
• mit Akkusativ: Matchball, Sieg verschludern

Wortbildungen

• verschludernd
• verschludert

Übersetzungen

• Englisch: lose
• Französisch: perdre
• Italienisch: perdere
• Polnisch:
  • gubić
  • zgubić
• Russisch:
  • терять
  • разбазаривать
• Spanisch: perder

Was reimt sich auf ver­schlu­dern?

• ver­lu­dern
• be­pu­dern
• er­ru­dern
• schlu­dern
• plu­dern
• bu­dern
• hu­dern
• ku­dern
• lu­dern
• pu­dern
• ru­dern
• Ru­dern
• su­dern

Wortaufbau

Worthäufigkeit