verjuxen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [fɛɐ̯ˈjʊksn̩]

Silbentrennung

verjuxen

Definition bzw. Bedeutung

  • (Ressourcen, insbesondere Geld) leichtsinnig, planlos, in großem Stil zum eigenen Vergnügen verbrauchen

  • sich einen Spaß mit jemandem oder etwas erlauben, sich über jemanden oder etwas lustig machen

Begriffsursprung

Ableitung zum Verb juxen mit dem Präfix ver-

Konjugation

  • Präsens: verjuxe, du ver­juxt, er/sie/es ver­juxt
  • Präteritum: ich ver­jux­te
  • Konjunktiv II: ich ver­jux­te
  • Imperativ: verjux/​verjuxe! (Einzahl), ver­juxt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ver­juxt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für ver­ju­xen (Synonyme)

(Das) Geld (mit beiden Händen) auf die Straße werfen (fig.)
(sein Geld) mit vollen Händen ausgeben
(sein Geld) unter die Leute bringen (ugs.)
aasen (mit) (ugs.):
als Tier Nahrung zu sich nehmen und häufig diese dabei vergeuden
Fell vom Fleisch reinigen
auf den Kopf hauen (ugs.)
auf neureich machen (ugs.)
durchbringen (Vermögen) (ugs.):
(Ressourcen, insbesondere Geld) leichtsinnig, planlos, in großem Stil zum eigenen Vergnügen aufbrauchen
durch medizinische Versorgung/Pflege einem Kranken das Leben erhalten
Geld aus dem Fenster werfen (fig.)
mit Geld (nur so) um sich werfen (ugs.)
prassen:
viel Geld für das leibliche Wohl aufwenden, im Überfluss leben, verschwenderisch genießen
raushauen (ugs., salopp)
rumaasen mit (ugs., rheinisch)
veräppeln:
jemanden an der Nase herumführen, sich einen Spaß mit jemandem erlauben
veralbern:
jemanden verspotten, ihn durch Spott und Satire herabsetzen
sich über jemanden lustig machen, ihn narren, täuschen, aber auch (freundschaftlich) necken
verballern (ugs.):
eine Ressource (besonders Geld) nicht sachgerecht, aber zum eigenen Vergnügen, verbrauchen
neben oder nicht auf das Ziel schießen
verbraten (ugs.):
eine Ressource (besonders Geld) nicht sachgerecht verbrauchen
verbuttern (ugs.):
(Geld) für das eigene Vergnügen ausgeben, ohne einen weiteren Vorteil davon zu haben, auch: mehr (Geld, Material) einsetzen als nötig ist, ohne dass dadurch irgendetwas besser wird
aus dem Rohstoff Milch/Rahm ein Produkt aus Fett (genauer: Butter) herstellen
verfrühstücken (ugs.):
(ohne viel Sinn und Verstand) eine (größere) Summe Geld (für unnütze Kleinigkeiten) ausgeben, bis innerhalb von kurzer Zeit nichts mehr da ist
vergeuden:
etwas erfolglos, sinnlos, planlos, unrationell aufwenden
verjankern (ugs., österr.)
verjubeln (ugs.):
sein Geld, Vermögen, Erbe oder Ähnliches leichtsinnig, planlos, in großem Stil zum eigenen Vergnügen aufbrauchen
verläppern (ugs.):
in kleinen Teilen verschwinden
verplempern (ugs.):
eine Flüssigkeit verschütten
etwas sinnlos, planlos vergeuden, verschwenden
verprassen:
eine Ressource (besonders Geld) nicht sachgerecht, aber zum eigenen Vergnügen, verbrauchen
verprotzen (ugs.)
verpulvern (ugs.):
(ohne viel Sinn und Verstand) eine (größere) Summe Geld (für unnütze Kleinigkeiten) ausgeben, bis innerhalb von kurzer Zeit nichts mehr da ist
verschleudern (ugs.):
deutlich unter dem Wert, zu einem niedrigen Preis verkaufen
unbedacht, sinnlos verwenden/ausgeben, ohne an das Verhältnis von Kosten zu Nutzen zu denken
(etwas) verschwenden (geh., Hauptform):
unnötig viele Mittel, Ressourcen (Geld, Zeit, Rohstoffe) einsetzen; etwas erfolglos, sinnlos, planlos, unrationell aufwenden; vergeuden
verschwenderisch umgehen (mit)
verspotten:
sich boshaft über jemanden oder etwas lustig machen; über jemanden oder etwas spotten
vertun (ugs.):
reflexiv; umgangssprachlich: etwas irrtümlicherweise für wahr oder richtig erachten, einen Fehler (bei etwas) begehen
Schweiz; reflexiv: uneingeschränkt seinem Bewegungsdrang nachgeben, ungezügelt herumtollen; sich beschäftigen
verulken:
mit jemandem seinen Spaß (Ulk) treiben
verzocken (ugs.):
in zockender Weise verlieren
wegschmeißen (ugs.):
etwas im Müll oder in der freien Landschaft entsorgen
etwas mit den Armen (meist kräftig) beschleunigen und durch die Luft fliegen lassen, sodass es sich vom Werfer wegbewegt
wegwerfen (ugs.):
etwas im Müll oder in der freien Landschaft entsorgen
etwas mit den Armen beschleunigen und so durch die Luft fliegen lassen, dass es sich vom Werfer wegbewegt
zum Fenster hinauswerfen (ugs.)
zum Fenster rauswerfen (ugs.)

Beispielsätze

Dieser Nichtsnutz braucht nicht lange, um sein ganzes Erbe zu verjuxen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Viel Vermögen wird hier auch richtig verjuxt.

  • Nach der Pause verjuxte Szabics die nächste Chance.

  • Sein Widerpart Manuel Jimenez vermochte die verjuxte Chance nicht zu fassen.

  • Erste Stadträtin Ute Scholz legte Wert auf eins: Geht das Vermögen an die Stadt, dann wird es "nicht verjuxt und verkauft.

  • Der russische Milliardär hat angeblich bei einem Pokerspiel seine Jacht verjuxt.

  • Und zwei Jahre später schaut er nach, ob die Kohle nicht doch für Gartenmöbel und Cabrios verjuxt wurde.

  • Er hält Ude vor, die Steuern für "sozioökologischen Firlefanz verjuxt" zu haben.

  • Neuer Spaß für eine ohnehin schon verjuxte Gemeinde von comedysüchtigen TV-Glotzern.

  • Das Berliner Publikum ist verjuxt worden von den Theaterleuten.

Häufige Wortkombinationen

  • Geld verjuxen

Was reimt sich auf ver­ju­xen?

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb ver­ju­xen be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × J, 1 × N, 1 × R, 1 × U, 1 × V & 1 × X

  • Vokale: 2 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × J, 1 × N, 1 × R, 1 × V, 1 × X

Eine Worttrennung ist nach dem R und U mög­lich.

Das Alphagramm von ver­ju­xen lautet: EEJNRUVX

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Völk­lingen
  2. Essen
  3. Ros­tock
  4. Jena
  5. Unna
  6. Xan­ten
  7. Essen
  8. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Vik­tor
  2. Emil
  3. Richard
  4. Julius
  5. Ulrich
  6. Xant­hippe
  7. Emil
  8. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Vic­tor
  2. Echo
  3. Romeo
  4. Juliett
  5. Uni­form
  6. X-Ray
  7. Echo
  8. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 25 Punkte für das Wort.

verjuxen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort ver­ju­xen kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: verjuxen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: verjuxen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. ots.at, 19.07.2017
  2. kurier.at, 31.03.2013
  3. sport1.de, 17.03.2010
  4. rotenburger-rundschau.de, 21.02.2010
  5. kurier.at, 05.05.2009
  6. archiv.tagesspiegel.de, 13.01.2005
  7. sz, 15.11.2001
  8. Berliner Zeitung 1999
  9. Berliner Zeitung 1997