verinnerlichen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ fɛɐ̯ˈʔɪnɐlɪçn̩ ]

Silbentrennung

verinnerlichen

Definition bzw. Bedeutung

  • dauerhaft in das eigene Denken (das Innere) aufnehmen

  • nach innen gekehrt, verschlossen werden/sein

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) zum Adjektiv innerlich mit dem Derivatem ver-.

Konjugation

  • Präsens: verinnerliche, du verinnerlichst, er/sie/es ver­in­ner­licht
  • Präteritum: ich ver­in­ner­lich­te
  • Konjunktiv II: ich ver­in­ner­lich­te
  • Imperativ: verinnerlich/​verinnerliche! (Einzahl), ver­in­ner­licht! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ver­in­ner­licht
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für ver­in­ner­li­chen (Synonyme)

(die) Macht der Gewohnheit
(für jemanden) selbstverständlich werden
(für jemanden) zur Gewohnheit werden (variabel)
(für jemanden) zur zweiten Natur werden (variabel)
(jemandem) zur Gewohnheit werden (variabel)
(jemandem) zur zweiten Natur werden (variabel)
(sich) zur Gewohnheit machen
aus dem Kopf (ugs.)
auswendig:
auswendig können/beherrschen: exakt aus dem Gedächtnis abrufen können
auswendig lernen: verinnerlichen, so lernen, dass zutrifft
exakt aus dem Gedächtnis abrufen können
in Fleisch und Blut übergehen (lassen) (fig.)
in- und auswendig (ugs.)
inkorporieren (geh.):
eingemeinden, in den Herrschaftsbereich aufnehmen
in den Körper aufnehmen, dem Körper einverleiben
internalisieren (geh.):
etwas in die eigene Gedankenwelt aufnehmen
selbstverständlich werden (für)
(sich) zu eigen (machen)
zur Selbstverständlichkeit werden

Sinnverwandte Wörter

ab­sor­bie­ren:
Physik, Technik: aufsaugen, (in sich) aufnehmen
übertragen, gehoben: (jemanden) stark in Anspruch nehmen
ad­ap­tie­ren:
eine Wohnung oder Räume für einen bestimmten Zweck herrichten
etwas an andere Gegebenheiten anpassen
ak­zep­tie­ren:
etwas hinnehmen
sich mit etwas einverstanden erklären
an­neh­men:
eine Vermutung anstellen
einen Ball, der einem zugepasst wurde, unter Kontrolle bringen
auf­sau­gen:
als saugfähiges Medium, zum Beispiel als Schwamm, eine Flüssigkeit aufnehmen
als Staubsauger in sich hinein, in einen Auffangbeutel, aufnehmen (saugen); mit dem Staubsauger von seinem aktuellen Ort entfernen
ein­prä­gen:
etwas einpressen, eingravieren
sich etwas ganz genau (in allen Einzelheiten) merken
über­neh­men:
etwas von jemand anderem verwenden, sich etwas zu eigen machen
sich etwas von jemandem nehmen, zu eigen machen; jemandem etwas wegnehmen

Beispielsätze

  • Alle hatten vom ersten Semester an die Regeln verinnerlicht.

  • Was bringen dir all diese Wörter, wenn du sie nicht in deinem Herzen verinnerlicht hast?

  • Deutschlerner haben oft Schwierigkeiten, die Verbzweitstellungsregel zu verinnerlichen, obwohl sie keine Schwierigkeiten haben, sie zu verstehen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Das Kunstrasen-Spiel haben wir natürlich verinnerlicht.

  • Dieses Ankunftsritual haben die Knirpse längst verinnerlicht.

  • Bis diese Botschaft auch der letzte Spieler verinnerlicht hatte, war es zu spät für den erhofften Turnaround.

  • Anders als ein Serge Gnabry oder Kingsley Coman, die hätten „die Rückwärtsbewegung verinnerlicht“, Sané müsse das „noch lernen“.

  • «Ich hoffe, dass wir das alle verinnerlichen», sagte der Sportdirektor.

  • Anstelle wilde Kommentare auf einen Artikel aus zweter Hand abzugeben, sollte man sich zuerst die Originalfassung verinnerlichen.

  • Das 4-4-2 haben alle verinnerlicht.

  • Am Samstag geht es nach Freiburg zu einem Verein, wo sie mit jeder Faser verinnerlicht haben, wie Abstiegskampf geht.

  • Als Sprecher verinnerlichen Sie diese Gegenfragen.

  • Der sogenannte Westen sollte vielleicht einmal die Grundsaetze der Demokratie verinnerlichen.

  • Er kann nur darauf hoffen, dass die Spieler verinnerlicht haben, was im Training immer und immer wieder geübt wurde.

  • Aber erst wenn man das richtig verinnerlicht, begreift man, dass jetzt der allerletzte Zwick an der Geissel ist.

  • Es dauert, bis der Fahrer die sperrigen Ausmaße des Chevy - fast so lang und noch breiter als ein VW Multivan - verinnerlicht.

  • Das sollen alle verinnerlichen.

  • Das habe ich verinnerlicht.

  • Wer solch unnützes Wissen verinnerlicht hat, glänzt auf jeder Party.

  • Dabei müssen wir verinnerlichen, dass die SPD für die Bundesrepublik Deutschland große Verantwortung trägt.

  • Das weiß die ganze Bundesliga - und mittlerweile hat sogar Assauer den richtigen Namen des Trainers verinnerlicht.

  • Die Löwenstadt Braunschweig mag ihr Golgatha stark verinnerlicht haben.

  • Wir hatten ein System, in dem jeder verinnerlicht hatte, was zu tun war.

Übersetzungen

Wortaufbau

Das fünfsilbige Verb ver­in­ner­li­chen be­steht aus 14 Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × E, 3 × N, 2 × I, 2 × R, 1 × C, 1 × H, 1 × L & 1 × V

  • Vokale: 3 × E, 2 × I
  • Konsonanten: 3 × N, 2 × R, 1 × C, 1 × H, 1 × L, 1 × V

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten R, ers­ten N, zwei­ten R und zwei­ten I mög­lich.

Das Alphagramm von ver­in­ner­li­chen lautet: CEEEHIILNNNRRV

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Völk­lingen
  2. Essen
  3. Ros­tock
  4. Ingel­heim
  5. Nürn­berg
  6. Nürn­berg
  7. Essen
  8. Ros­tock
  9. Leip­zig
  10. Ingel­heim
  11. Chem­nitz
  12. Ham­burg
  13. Essen
  14. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Vik­tor
  2. Emil
  3. Richard
  4. Ida
  5. Nord­pol
  6. Nord­pol
  7. Emil
  8. Richard
  9. Lud­wig
  10. Ida
  11. Cäsar
  12. Hein­reich
  13. Emil
  14. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Vic­tor
  2. Echo
  3. Romeo
  4. India
  5. Novem­ber
  6. Novem­ber
  7. Echo
  8. Romeo
  9. Lima
  10. India
  11. Char­lie
  12. Hotel
  13. Echo
  14. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  8. ▄ ▄
  9. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  10. ▄ ▄ ▄ ▄
  11. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 24 Punkte für das Wort.

verinnerlichen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort ver­in­ner­li­chen kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

ler­nen:
gezielt einen vorgegebenen Lernstoff erarbeiten und verinnerlichen
Ler­nen­de:
weibliche Person, die derzeit einen vorgegebenen Lernstoff erarbeitet und verinnerlicht
Ler­nen­der:
Person, die derzeit einen vorgegebenen Lernstoff erarbeitet und verinnerlicht
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: verinnerlichen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: verinnerlichen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 7432332 & 1108962. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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  3. giessener-allgemeine.de, 06.05.2021
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  21. DIE WELT 2001
  22. Berliner Zeitung 2000
  23. Tagesspiegel 1998
  24. Rheinischer Merkur 1997
  25. Die Zeit 1996
  26. Berliner Zeitung 1995