veralbern

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ fɛɐ̯ˈʔalbɐn ]

Silbentrennung

veralbern

Definition bzw. Bedeutung

  • jemanden verspotten, ihn durch Spott und Satire herabsetzen

  • sich über jemanden lustig machen, ihn narren, täuschen, aber auch (freundschaftlich) necken

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) zum Adjektiv albern mit dem Derivatem ver-.

Konjugation

  • Präsens: veralbere, du veralberst, er/sie/es ver­al­bert
  • Präteritum: ich ver­al­ber­te
  • Konjunktiv II: ich ver­al­ber­te
  • Imperativ: veralber/​veralbere! (Einzahl), ver­al­bert! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ver­al­bert
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für ver­al­bern (Synonyme)

(jemandem) ein X für ein U vormachen
(jemandem) einen Bären aufbinden (ugs.)
(jemanden) für dumm verschleißen (ugs., rheinisch, veraltend)
(mit jemandem) sein(e) Spielchen treiben (ugs.)
(seine) Späße treiben (mit)
an der Nase herumführen (ugs.)
anführen (ugs.):
Argumente/Erklärung vorbringen
eine Gruppe von Personen oder etwas leiten
anmeiern (ugs.)
anschmieren (ugs.):
gedankenlos schlecht bemalen
hereinlegen, betrügen
auf den Arm nehmen (ugs., fig., Hauptform)
auf die Rolle nehmen (ugs.)
auf die Schippe nehmen (ugs.)
aufziehen (ugs.):
(durch Drehen der Krone) eine Feder aufspannen; funktionsbereit machen
an eine Stelle marschieren und sich dort aufstellen
einseifen (ugs.):
Seife reibend auftragen (sodass sich der Seifenschaum über die betreffende Stelle ausbreitet)
übertragen, schülersprachlich: jemandem das Gesicht mit Schnee einreiben
foppen:
jemanden hereinlegen, hinters Licht führen
für dumm verkaufen (ugs.)
hinter die Fichte führen (ugs., fig., variabel)
hochnehmen (ugs.):
auf den Arm nehmen, sich über jemanden lustig machen, indem man ihn täuscht
über Verbrecher, ungesetzlich Handelnde: verhaften, aus dem Verkehr ziehen
hopsnehmen (ugs.)
narren:
jemandem etwas vormachen, ihm statt der Wahrheit eine andere Sichtweise präsentieren
nasführen:
jemanden hereinlegen, zum Narren halten
täuschen:
etwas irrtümlich für wahr halten
falsche Tatsachen vorspiegeln
veräppeln (ugs.):
jemanden an der Nase herumführen, sich einen Spaß mit jemandem erlauben
verarschen (derb):
jemandem zu seinem eigenen Vorteil bzw. zur allgemeinen Belustigung eine Unwahrheit erzählen, sich über jemanden lustig machen
verdummbeuteln (ugs.)
verdummdeubeln (ugs.)
vergackeiern (ugs.):
transitiv (umgangssprachlich): jemanden veräppeln, verulken, veralbern; sich einen Spaß mit jemandem machen
verkaspern (ugs.)
verkohlen (ugs.):
ein Material durch Verbrennen zu Kohle oder einer der Kohle ähnlichen Substanz machen
zu einer schwarzen Substanz werden, die der Kohle ähnelt
verladen (ugs.):
falsche Tatsachen vorspiegeln, betrügen
Frachtgüter oder Personen auf ein Transportmittel bringen
vernatzen (ugs., regional):
jemanden (aus Spaß) täuschen, sich einen Spaß mit jemandem erlauben
jemanden geschickt ausspielen
verschaukeln (ugs.):
jemanden veräppeln, auf den Arm nehmen, jemanden anflunkern, nicht die Wahrheit erzählen
verscheißern (derb):
jemanden nicht ernst nehmen und sich einen Spaß mit der Person machen
(jemanden) verulken:
mit jemandem seinen Spaß (Ulk) treiben
(jemandem etwas) weismachen (wollen) (Hauptform):
jemandem etwas Unwahres glaubhaft machen
zum Besten haben
zum Besten halten
zum Narren halten

Sinnverwandte Wörter

auf den Arm nehmen
der Lächerlichkeit preisgeben
ne­cken:
jemanden auf eine milde Art ein wenig reizen, bzw. jemanden freundschaftlich „ärgern“
per­si­f­lie­ren:
jemanden durch eine Persiflage auf eine geistreiche und feine Art verspotten, oft durch übertreibende Nachahmung
ver­höh­nen:
sich über jemanden lustig machen; jemanden verspotten
ver­hoh­ne­pie­peln:
etwas oder jemanden mit Hilfe von Ironie und Spott lächerlich machen
ver­spot­ten:
sich boshaft über jemanden oder etwas lustig machen; über jemanden oder etwas spotten

Beispielsätze

  • Die Enkel veralbern die Oma und machen ihre und die Stimme des Opas nach.

  • Veralbern kann ich mich selber!

  • Tom dachte, Maria veralbere ihn.

  • Du veralberst mich!

  • Du veralberst mich doch!

  • Er veralbert dich gerade.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Palmer zu Faeser-Äußerungen: „Fühle mich fast schon veralbert

  • Doch sollte die Verwaltung den Leuten dabei nicht Löwenzahn als Pfingstrosenstrauß verkaufen und die Menschen veralbern.

  • Meine Mutter und ich kommen uns, gelinde gesagt, veralbert vor.

  • Melanie Müller fühlt sich wegen Maskenpflicht „veralbert

  • Ein Dritter glaubt: "Ich bin ja total für Rache, aber deinen Partner mit dem Namen eures Kindes zu veralbern geht wirklich zu weit."

  • Sie veralbert uns nur.

  • Ich fühle mich etwas veralbert durch diesen Artikel.

  • Werde ich damit veralbert?

  • Durch Deutschland mu mal ei Ruck gehen und der Michel endlich mal merken wie er von Regierung, EU und Banken veralbert wird.

  • Die Skizze hat die Leute veralbert, nicht die Planfeststellungsunterlagen.

  • Er veralbert seine Gäste, zündelt und wenn die Antworten nicht seiner Meinung entsprechen, wird das ganze abgewürgt.

  • Auch der kanadische Olympia-Fernsehsender CTV hat sich über Tiger veralberte dessen tränenreiche Entschuldigung im US-Fernsehen.

  • Aber die Autofritzen haben die Chuzpe, bei denen um Finanzhilfe zu betteln, die sie, die Auto-Industrie, veralbern.

  • Seit 20 Jahren wird der Mittelstand von der Politik veralbert.

  • Der Wähler lässt sich nicht veralbern.

  • Als solcher schuftet er für den Ruhm von Nation und Partei - veralbern verboten!

  • Wer sich als Spieler jetzt veralbert vorkommt, braucht sich nicht wundern.

  • Wir sind doch jahrelang veralbert worden.

  • Mancher glaubt gar, er werde von dem Macher dieser merkwürdigen Großaufnahmen veralbert.

  • Danach ließ Bully Herbig abstimmen, was die Leute als Nächstes veralbert haben wollten.

Was reimt sich auf ver­al­bern?

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb ver­al­bern be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × R, 1 × A, 1 × B, 1 × L, 1 × N & 1 × V

  • Vokale: 2 × E, 1 × A
  • Konsonanten: 2 × R, 1 × B, 1 × L, 1 × N, 1 × V

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten R und L mög­lich.

Das Alphagramm von ver­al­bern lautet: ABEELNRRV

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Völk­lingen
  2. Essen
  3. Ros­tock
  4. Aachen
  5. Leip­zig
  6. Ber­lin
  7. Essen
  8. Ros­tock
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Vik­tor
  2. Emil
  3. Richard
  4. Anton
  5. Lud­wig
  6. Berta
  7. Emil
  8. Richard
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Vic­tor
  2. Echo
  3. Romeo
  4. Alfa
  5. Lima
  6. Bravo
  7. Echo
  8. Romeo
  9. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 17 Punkte für das Wort.

veralbern

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort ver­al­bern ent­spricht dem Sprach­niveau C2 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

ver­uzen:
jemanden auf den Arm nehmen, ihn veralbern und verulken
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: veralbern. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: veralbern. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 5518799, 4441063, 1909221 & 723250. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. welt.de, 07.04.2023
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  6. de.nachrichten.yahoo.com, 31.07.2017
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  11. derwesten.de, 21.09.2011
  12. n-tv.de, 23.02.2010
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  14. netzeitung.de, 28.05.2009
  15. szon.de, 01.03.2008
  16. sueddeutsche.de, 17.01.2008
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  18. volksstimme.de, 23.05.2006
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  27. Stuttgarter Zeitung 1996
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