väterlich

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈfɛːtɐlɪç]

Silbentrennung

terlich

Definition bzw. Bedeutung

  • fürsorglich, liebevoll wie ein Vater

  • vom Vater stammend, zum Vater gehörig

Begriffsursprung

  • Mittelhochdeutsch vaterlich, veterlich, althochdeutsch faterlīh „einem Vater gemäß“, belegt seit dem 8. Jahrhundert

  • strukturell: Derivation (Ableitung) des Substantivs Vater mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -lich (und Umlaut)

Steigerung (Komparation)

  1. väterlich (Positiv)
  2. väterlicher (Komparativ)
  3. am väterlichsten (Superlativ)

Gegenteil von vä­ter­lich (Antonyme)

ag­gres­siv:
angriffslustig und gewaltbereit
müt­ter­lich:
fürsorglich, liebevoll wie eine Mutter
von der Mutter stammend, zur Mutter gehörig
vernachlässigend

Beispielsätze

  • Im väterlichen Betrieb zu arbeiten kann Freude und Last zugleich sein.

  • Dieses Haus ist väterliches Erbgut.

  • Ich habe ihm väterliche Ratschläge gegeben.

  • Ich gebe dir einen väterlichen Rat.

  • Der Gutsherr entsandte seinen Söhnen den väterlichen Befehl, alsbald heimzukehren.

  • Tom erteilte seinem Sohn einen väterlichen Rat.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Mercedes-Teamchef Toto Wolff (50) fast schon väterlich: „Mick ist gut gefahren, hat gut verteidigt, und er ist immer sportlich fair.

  • So auch Anton Baumeister aus Weimar, ein guter väterlicher Freund.

  • Als erste Ausdrucksmöglichkeit hat er nicht nur die väterliche Super-8-Kamera benutzt.

  • Der 67-Jährige legt väterlich seine rechte Hand auf Nenas Rücken.

  • Als „stummer Löwe“, eine seiner väterlichen Lieblingsdarbietungen für seine Kinder, kam er da nicht mehr in Frage.

  • Als kleiner Junge schon hatte er in den väterlichen Weinbergen mutierte, also rote Elbling-Trauben entdeckt.

  • Aus väterlicher Liebe, sagte er im Prozess, sei er ins Zimmer von Jamie-Dean gegangen, er habe Sehnsucht nach ihm gehabt.

  • Als ich Holt zart darauf hinweise, dass zu Gwyneth Paltrows väterlichen Vorfahren mindestens ein Rabbi gehört, lacht er laut: "Siehst du!

  • Dort spielte er Kriminaloberrat Karl "Klops" Königsberg, den väterlichen Vorgesetzten von TV-Ermittler Horst Schimanski (Götz George).

  • «Ich sehe das als extra Stimulierung», sagte der 61-jährige fast schon väterlich.

  • Aus dem väterlichen Bezug zu den Sägen entwickelte sich eine Sammlerleidenschaft.

  • Bruno Dallansky gab einen väterlichen Vorgesetzten.

  • Also folgte er nicht länger dem väterlichen Rat, sondern wendete sich seiner wahren Liebe zu: dem Chanson.

  • "Man kann sagen, am Anfang wird das väterliche Erbgut vermütterlicht", sagt der Forscher.

  • Über jungem Glück wachen väterlich Dompropst (Günther Rahtgens) und Domkapellmeister (Thorsten Oliver Huth).

  • Sein Teamchef und väterlicher Freund Jean Todt verspricht, dass das Team sein Zugpferd nicht unter Druck setzen werde.

  • Patrick - und Oliver Schleiss luden auf den väterlichen Gutshof Groß Weeden, 40 Minuten von Hamburg entfernt, zur ersten "Polo Fun League".

  • Waren Sie der Schüler und er das väterliche Genie?

  • Nachts, denn tagsüber verkaufte er Uhren im väterlichen Geschäft unweit der Bahnstation zu Genf.

  • In ihren schönen blauen Augen lag noch etwas vom Erstaunen über das einzigartige väterliche Temperament.

  • Ein väterlicher Freund ist uns Prinz Ernst August von Hannover, der die Sektion "Lego statt Gewalt" betreuen wird.

  • Alles begann damit, dass er als Jugendlicher einsteigen wollte in den väterlichen Betrieb.

  • Außerdem bin ich dafür, daß nur schwer vermittelbare und minder Begabte den väterlichen Laden übernehmen sollten.

  • Als solche werden zur Zeit väterliche Knochenmarkszellen, embryonale Leberzellen und Zellen aus dem Nabelschnurblut verwendet.

  • Ein Kollege der väterlichen Art. Bereits vor dem ersten Startschuß nahm Riis seinen neuen Mitarbeiter zur Seite.

  • Wo sonst schon nichts wächst - das Uran frißt sich weiter durch die väterliche Lunge, und wo gestorben wird, wird auch entrümpelt.

  • Und da ist vor allem diese väterliche Prägung.

  • Wenn Ihr meinen väterlichen Ermahnungen weiter folget, werdet Ihr den Nutzen selbst davon finden.

Häufige Wortkombinationen

  • der väterliche Bauernhof, der väterliche Betrieb, der väterliche Erbteil, das väterliche Gut, der väterliche Hof, die väterliche Werkstatt
  • die väterliche Autorität, die väterlichen Chromosomen, das väterliche Erbe, das väterliche Erbgut, eine väterliche Ermahnung, die väterlichen Gene, die väterlichen Ratschläge, der väterliche Segen, der väterliche Stolz, die väterliche Strenge, die väterlichen Vorfahren
  • ein väterlicher Freund, die väterliche Fürsorge, ein väterlicher Gönner, die väterliche Güte, ein väterliche Mentor, die väterliche Milde, in der väterlichen Obhut, ein väterlicher Rat, ein väterlicher Ratgeber, das väterliche Wohlwollen, die/eine väterliche Zuneigung
  • jemanden väterlich ermahnen
  • jemanden väterlich tätscheln, jemanden väterlich umarmen

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Isogramm vä­ter­lich be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × Ä, 1 × C, 1 × E, 1 × H, 1 × I, 1 × L, 1 × R, 1 × T & 1 × V

  • Vokale: 1 × Ä, 1 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × H, 1 × L, 1 × R, 1 × T, 1 × V
  • Umlaute: 1 × Ä

Eine Worttrennung ist nach dem Ä und R mög­lich.

Das Alphagramm von vä­ter­lich lautet: ÄCEHILRTV

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Adjektiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Völk­lingen
  2. Umlaut-Aachen
  3. Tü­bin­gen
  4. Essen
  5. Ros­tock
  6. Leip­zig
  7. Ingel­heim
  8. Chem­nitz
  9. Ham­burg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Vik­tor
  2. Ärger
  3. Theo­dor
  4. Emil
  5. Richard
  6. Lud­wig
  7. Ida
  8. Cäsar
  9. Hein­reich

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Vic­tor
  2. Alfa
  3. Echo
  4. Tango
  5. Echo
  6. Romeo
  7. Lima
  8. India
  9. Char­lie
  10. Hotel

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄ ▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 24 Punkte für das Wort.

väterlich

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort vä­ter­lich kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: väterlich. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11235773, 11037374, 4137525, 4109141 & 2745928. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 6. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2003, ISBN 3-423-32511-9
  2. berliner-kurier.de, 11.07.2022
  3. tlz.de, 07.06.2021
  4. morgenpost.de, 19.08.2020
  5. tagesspiegel.de, 10.11.2018
  6. tagesspiegel.de, 06.05.2017
  7. wz.de, 19.10.2016
  8. zeit.de, 27.11.2015
  9. abendblatt.de, 24.07.2014
  10. rp-online.de.feedsportal.com, 03.07.2013
  11. fussball24.de, 11.10.2012
  12. tv.orf.at, 26.08.2011
  13. wien.orf.at, 28.11.2010
  14. berlinerliteraturkritik.de, 13.11.2009
  15. rp-online.de, 11.08.2008
  16. hl-live.de, 03.08.2007
  17. handelsblatt.com, 17.01.2006
  18. welt.de, 07.06.2005
  19. Die Zeit (36/2004)
  20. sueddeutsche.de, 17.07.2003
  21. Die Zeit (28/2002)
  22. Die Zeit (26/2001)
  23. BILD 2000
  24. Junge Welt 2000
  25. Welt 1999
  26. Berliner Zeitung 1998
  27. TAZ 1997
  28. Süddeutsche Zeitung 1996
  29. Berliner Zeitung 1995