urig

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈuːʁɪç ]

Silbentrennung

urig

Definition bzw. Bedeutung

  • so, dass es ohne Verfälschung und natürlich ist; urwüchsig, urtümlich

  • unterhaltsam und witzig, ohne zu übertreiben; urwüchsig-originell

Steigerung (Komparation)

  1. urig (Positiv)
  2. uriger (Komparativ)
  3. am urigsten (Superlativ)

Anderes Wort für urig (Synonyme)

abgedreht (ugs.):
jenseits des Durchschnittes, des Mainstreams, der (gesellschaftlichen) Normen, verschroben, eigenartig
absonderlich:
stark von der Norm abweichend; sich sonderbar verhaltend
bodenständig:
lange Zeit an einer Stelle verweilend, beheimatet, verwurzelt
normal, im Sinne von nicht abgehoben oder elitär
eigenartig:
mit einer eigenen Art und Weise, besonders in seiner Art, vom Standard/Durchschnitt abweichend
kauzig:
in der Art und Weise eines Kauzes, dem Kauz zugehörig, dem Kauz verbunden, sonderbar, eigenartig, eigentümlich, wunderlich, wunderbar
kernig
merkwürdig:
auffallend, des Merkens würdig, bedeutsam
durch Abweichung vom Üblichen auffallend; Staunen, Verwunderung oder aber leises Misstrauen bewirkend
rustikal:
abwertend: grob, ungehobelt
im einfachen, ländlichen Stil
schräg:
mit geringem zeitlichen Abstand von etwas
prüfend; missbilligend
schrullenhaft
schrullig:
wunderlich, egozentrisch, eigensinnig, verrückte Einfälle habend
seltsam:
nicht normal; merkwürdig, sonderbar
skurril:
auffallend und unkonventionell, seltsam
sonderbar:
sich im Vergleich abhebend, einen unterschiedlichen Charakter besitzend, durch Absonderung entstanden oder entstehend (häufig mit der Tendenz zum Außergewöhnlichen, zum Komischen, zum Skurrilen)
speziell:
sich vom Normalfall (der Regel oder von den jeweils anderen) in den Eigenschaften oder der Wichtigkeit unterscheidend
spinnert:
ein wenig verrückt
spleenig
strange (ugs., engl.)
überspannt:
sich ins Unvernünftige hin spannend, aus dem Vernünftigen herausgehend, irrational, unvernünftig; tendenziell verrückt; überspitzt, verstiegen; ungewöhnlich erregt, ungewöhnlich lebhaft; verschroben; exaltiert; exzentrisch; flippig
ungewöhnlich:
nicht gewöhnlich, nicht der Gewohnheit entsprechend
urwüchsig
verschroben:
auf eine eigentümliche Art deutlich anders als normal, so dass es wunderlich anmutet
waschecht (ugs.):
in jeder Hinsicht echt/wirklich
so geartet, dass eine Textilie sich nicht beim Waschen verfärbt
wie man ihn nicht alle Tage trifft
wunderlich:
auch spöttisch: merkwürdig, so dass es befremdend wirkt
veraltet: kennzeichnend für Eigenarten und das Handeln Gottes
zünftig:
angemessen bzw. überangemessen
der betreffenden Zunft angehörig

Sinnverwandte Wörter

ur­sprüng­lich:
am Ursprung, an der Quelle, der Entstehung, der Geburt, der Schaffung, der ersten Hervorbringung liegend oder sich darauf beziehend

Beispielsätze

  • Lass uns in die Kneipe am Eck gehen, die ist urig und ohne Schickimicki.

  • Die Aufführung war wirklich urig. Ich habe mich köstlich amüsiert.

  • Der Name des Gasthauses stand auf dem Schild urig in Fraktur geschrieben.

  • In einer urigen Uhrmacherwerkstatt sitzt ein alter Uhrmacher und repariert eine uralte Uhr.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Das Lokal ist tatsächlich in einer alten Schmiede untergebracht und deshalb sehr urig.

  • Das Am-Vieh-Theater wirkte urig und heimelig in der warmen Sommernacht.

  • Eine bäuerliche Naturlandschaft voller uriger Höfe, die sprudelnden Tiebelquellen und traumhaftes Panorama machen sie zum Genuss.

  • Demnach wünschen sich Gäste von Hotels im alpinen Bereich Stile, die von urig bis „moodig“ (also stimmungsvoll) reichen.

  • Hier mitten in der urigen Altstadt von Kandern sollen zwei moderne Einfamilienhäuser erbaut werden.

  • Die urigen Hütten laden dann zur Einkehr ein.

  • Sie bildet die Kulisse für urige Typen, domestizierte Rentiere und kulinarische Erlebnisse wie geräucherten Lachs oder Elchragout.

  • Es gibt 68 Abfahrten, 179 Pistenkilometer, 36 Kilometer Skirouten, 54 Seilbahnen und Liftanlagen sowie 56 urige Skihütten.

  • In uriger Atmosphäre warten Klassiker wie Leberkäs und Spanferkelsülze auf den Gast.

  • Im Keller finden sie eine Sauna, einen Weinkeller und ein uriges Stüberl.

  • Abend für Abend erwartet uns ein neues Städtchen, mit Fachwerkhäusern und den urigen „Winstub“, in denen wir schmackhafte Menüs probieren.

  • Dort wartet auf die Wanderer fast an allen Ecken eine urige Hütte mit kalten Getränken und zumindest einer Brotzeit.

  • Zum Abschluss kehrte die Reisegruppe in der urigen Wirtschaft Auracher Löchl in Kufstein ein.

  • Dem fehlenden Komfort stehe dafür eine urige Atmosphäre gegenüber, die den hektischen Alltag vergessen lasse.

  • Das Kaffee Giesing ist eine urige Kneipe.

  • Der liegt in Stehlinsweiler, einem urigen Fünf-Seelen-Dorf auf der Ittendorfer Gemarkung.

  • Alphornbläser und Ziehharmonika begleiten mit uriger Musik.

  • Davor stehen urige Gartenzwerge, wachsen Rosen und Hortensien aus Blumenkübeln.

  • Viel Beifall gab es zum Schluss für die Schau der Sportakrobatinnen vom VfA Motor und für eine urige Riege aus dem TV Hartmannsdorf.

  • Zur Abwechslung kann er hier eine "lancha" - ein Wassertaxi - chartern und sich zum urigen und belebten Inseldorf Westend übersetzen lassen.

Übersetzungen

  • Katalanisch:
    • original
    • autèntic

Wortaufbau

Das Isogramm urig be­steht aus vier Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × G, 1 × I, 1 × R & 1 × U

  • Vokale: 1 × I, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × G, 1 × R

Das Alphagramm von urig lautet: GIRU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Adjektiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Unna
  2. Ros­tock
  3. Ingel­heim
  4. Gos­lar

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Ulrich
  2. Richard
  3. Ida
  4. Gus­tav

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Uni­form
  2. Romeo
  3. India
  4. Golf

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 5 Punkte für das Wort.

urig

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort urig kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

er­dig:
ursprünglich, unverändert, original, bodenständig, urig, ungekünstelt

Häufige Rechtschreibfehler

  • uhrig
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: urig. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: urig. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10502861 & 1507675. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. mopo.de, 19.02.2023
  2. otz.de, 14.08.2022
  3. krone.at, 21.01.2021
  4. kurier.at, 03.10.2020
  5. verlagshaus-jaumann.de, 29.09.2019
  6. meinbezirk.at, 03.02.2018
  7. bazonline.ch, 28.07.2017
  8. wort.lu, 21.11.2016
  9. lauterbacher-anzeiger.de, 26.08.2015
  10. feedproxy.google.com, 13.07.2013
  11. taz.de, 14.07.2012
  12. saarbruecker-zeitung.de, 12.10.2011
  13. stadtspiegel-online.de, 03.02.2010
  14. wormser-zeitung.de, 14.10.2009
  15. de.sitestat.com, 30.12.2008
  16. szon.de, 25.12.2007
  17. gea.de, 29.04.2006
  18. abendblatt.de, 09.06.2005
  19. lvz.de, 28.04.2004
  20. spiegel.de, 18.03.2003
  21. daily, 07.03.2002
  22. DIE WELT 2001
  23. Systhema Rockmusiklexikon 1999
  24. Berliner Zeitung 1998
  25. Berliner Zeitung 1997
  26. Süddeutsche Zeitung 1996
  27. Die Zeit 1995