untätig

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈʊntɛːtɪç]

Silbentrennung

untig

Definition bzw. Bedeutung

Häufig mit abwertendem Unterton: nichts tuend, keine Aktivität zeigend.

Steigerung (Komparation)

  1. untätig (Positiv)
  2. untätiger (Komparativ)
  3. am untätigsten (Superlativ)

Anderes Wort für un­tä­tig (Synonyme)

bequem:
Anstrengung vermeidend
beim Verwenden ein gutes Gefühl gebend
brachliegend
faul:
auf Gesellschaftsordnungen, Finanzgeschäfte oder allgemeine Missstände bezogen: falsch, fragwürdig, verdächtig, problematisch oder nicht in Ordnung
keine Lust bzw. Motivation besitzend, sich einer anstrengend erscheinenden Angelegenheit zu widmen
inaktiv:
als Mensch nicht tätig, nicht engagiert, nicht mit Beiträgen dabei seiend
als Sache/Ding (vorübergehend) ruhend
müßig:
keine oder keine sinnvolle Beschäftigung ausübend
von Gedanken, Ideen und Fragen: ohne praktische Bedeutung
passiv:
erduldend, was einem passiert, ohne etwas dagegen zu tun
im Zustand, nichts zu tun
phlegmatisch:
kaum zu erregen; nur schwer zu einer Handlung motivierbar
pomadig (ugs.):
anmaßend oder blasiert auftretend und sich gebend
langsam, träge oder schwerfällig agierend
tatenlos:
ohne etwas zu tun, ohne dass etwas getan wird (meistens verwendet bei Situationen, die ein Eingreifen erfordern)
träge:
arm an Bewegung
Chemie: nur schwer reagierend
unbeschäftigt

Gegenteil von un­tä­tig (Antonyme)

ak­tiv:
aktives Material: radioaktive Strahlen aussendend
im Aktiv befindlich (= Konjugationsformen des Verbs)
tä­tig:
handelnd, etwas Praktisches tuend
tätig sein: in einem bestimmten Beruf arbeiten

Beispielsätze

  • Neben aktiven gibt es auf der Insel auch untätige Vulkane.

  • Du kannst doch nicht untätig daneben stehen und nichts unternehmen!

  • Er war nichts weiter als ein stummer, untätiger Zeuge, der zur Passivität verdammt war.

  • Wie lange wollen Sie noch untätig dort herumsitzen?

  • Wie lange wollt ihr noch untätig dort herumsitzen?

  • Wie lange willst du noch untätig dort herumsitzen?

  • Wer seine Hände in den Schoß legt, muss deshalb nicht untätig sein.

  • Du bist untätig wie der kleine Finger eines Dudelsackspielers.

  • Ich bereue es, dass ich während meiner Schulzeit so untätig war.

  • Die türkische Armee bleibt untätig.

  • Lass die zum Handeln reife Zeit nicht untätig verstreichen!

  • Thomas sitzt nur untätig auf der Veranda herum.

  • Nun, da die Mauer verschwunden ist, müssen wir nicht mehr untätig dastehen und der fortschreitenden Ausbreitung todbringender Atomwaffen zusehen.

  • Nicht alle, die ihre Hände in den Schoß legen, sind auch untätig.

  • Er wurde entlassen, da er untätig war.

  • Ich kann nicht einfach untätig sein.

  • Es ist Zeit, dass du aufhörst, so untätig zu sein, und dass du ein bisschen arbeitest.

  • Bis jetzt beschaute die Menschenmenge die Szene untätig.

  • Er schämt sich dafür, in seiner Jugend untätig gewesen zu sein.

  • Tom ist nicht länger ein untätiger Junge.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Aber auch die damalige Kanzlerin Angela Merkel war zu lange untätig.

  • Aber auch in den verschiedenen Fußballkreisen Hessens waren die Funktionäre in den letzten Tagen nicht untätig.

  • Auch Tomislav Pulic hat in den letzten Wochen die Hände nicht in den Schoß gelegt und untätig der Dinge geharrt, die da kommen könnten.

  • Bevor Ed Sheeran sich in seine, sicherlich wohlverdiente, Pause verabschiedet hat, ist er nicht untätig gewesen.

  • Auch am Wochenende war SARAH nicht untätig.

  • Das ist der Preis für untätiges zuschauen, wie der Islamismus siin Europa ausbreiten konnte.

  • Aber auch in in Sachen Korruption waren die Nachfolger Mandelas nicht untätig.

  • Dafür zahlen wir alle teure und -wie man sieht- völlig untätige Behördenapparate.

  • Ablenkungsmanöver!, rufen die Grünen – Merkel sei selbst lange untätig gewesen.

  • Bis zum Abstimmungswochenende vom 9.Februar will die IG selbst nach ihrer friedlichen Kundgebung vom Freitag nicht einfach untätig bleiben.

  • Die neue Regierung blieb nach der Finanzkrise nicht untätig.

  • Aber tausende von ihnen sitzen untätig zu Hause herum, müssen sich in die Arbeitslosenreservearmee einreihen.

  • Zu untätig und wenig innovativ haben Unternehmen bislang auf der Suche nach qualifiziertem Personal agiert.

  • Sie stellen die Stadt als untätig und als Mobilfunkintensivierer hin, entgegnete Strauch wütend.

  • Das heißt aber nicht, dass ich untätig war.

  • Wir waren allerdings nicht untätig, haben den A4 DTM weiterentwickelt und waren Testen.

  • Seit Jahrzehnten hat die durchaus nicht untätige Forschung nichts Neues über Hans Holbein den Jüngeren herausgefunden.

  • Denn auch in den kommenden Monaten ist der Chor nicht untätig.

  • Dieser soll untätig im Nebenraum gesessen haben, während die Schüler mit Eisenstange losprügelten.

  • Der Rat sei nicht nur untätig, sondern betreibe auch Machtkämpfe und Vetternwirtschaft.

  • Aber die Machtkonzentration ist zu groß und die Folgen von Missbrauch sind zu verheerend, als dass die Politik untätig bleiben dürfte.

  • Auch die europäischen Währungshüter waren nicht untätig.

  • Die Beschuldigten seien "schlicht untätig gewesen, nicht mehr und nicht weniger", sagte der Vorsitzende Richter Hans Luther.

  • Andere Soldaten werden beschuldigt, dem Morden und Brandstiften untätig zuzusehen.

  • Peter Lüdtke sagt, der DFB stelle gerne Engagement zur Schau, bleibe nach innen aber oftmals untätig oder verschärfe die Probleme.

  • Das heißt keineswegs, daß die seit 1990 bestehende Sondergruppe untätig gewesen wäre.

  • Die demokratische Welt hat Fujimori untätig zugeschaut - die Geiseln in der japanischen Botschaft müssen dies nun ausbaden.

  • Da ist vorerst die Ruhrgas davor, die dem Treiben des neuen Wettbewerbers natürlich nicht untätig zusah.

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Adjektiv un­tä­tig be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × T, 1 × Ä, 1 × G, 1 × I, 1 × N & 1 × U

  • Vokale: 1 × Ä, 1 × I, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × T, 1 × G, 1 × N
  • Umlaute: 1 × Ä

Eine Worttrennung ist nach dem N und Ä mög­lich.

Das Alphagramm von un­tä­tig lautet: ÄGINTTU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Unna
  2. Nürn­berg
  3. Tü­bin­gen
  4. Umlaut-Aachen
  5. Tü­bin­gen
  6. Ingel­heim
  7. Gos­lar

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Ulrich
  2. Nord­pol
  3. Theo­dor
  4. Ärger
  5. Theo­dor
  6. Ida
  7. Gus­tav

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Uni­form
  2. Novem­ber
  3. Tango
  4. Alfa
  5. Echo
  6. Tango
  7. India
  8. Golf

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 13 Punkte für das Wort.

untätig

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort un­tä­tig kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

ab­pim­meln:
umgangssprachlich, derb: untätig seine Zeit vergeuden (besonders in Zusammenhang mit der dt. Bundeswehr und dem Zivildienst)
Ar­bei­ter­denk­mal:
scherzhaft: ein Arbeiter, der untätig herumsteht, anstatt seine Arbeit zu machen
fa­di­sie­ren:
nicht wissen, was man mit seiner Zeit anfangen soll, die dann untätig, eintönig, ohne Abwechslung zu haben, verbracht wird
he­r­um­sit­zen:
untätig irgendwo länger sitzen
kon­tem­pla­tiv:
besinnlich, beschaulich, Kontemplation betreibend, untätig
mer­keln:
in wichtigen Anliegen untätig bleiben und keine eindeutigen Angaben machen
plem­pern:
seine Zeit untätig verbringen, nichts tun
ta­chi­nie­ren:
landschaftlich, österreichisch: während der Arbeitszeit untätig sein
ver­däm­mern:
untätig sein, nicht teilnehmen, keine Anteilnahme, kein Mitgefühl zeigen
war­ten:
Zeit verstreichen lassen bzw. untätig sein, bis ein bestimmter Zustand eintrifft
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: untätig. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: untätig. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 7714857, 7714856, 7714855, 6059421, 4965398, 3968622, 3551940, 3401137, 3078447, 3063894, 2263657, 2219287, 1952480, 1833224, 1435676, 1105451 & 1020504. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. n-tv.de, 26.11.2022
  2. giessener-allgemeine.de, 11.06.2021
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  12. zeit.de, 05.04.2011
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  18. gea.de, 28.09.2005
  19. spiegel.de, 08.02.2004
  20. spiegel.de, 15.11.2003
  21. berlinonline.de, 20.08.2002
  22. Die Welt 2001
  23. Berliner Zeitung 2000
  24. Berliner Zeitung 1999
  25. Berliner Zeitung 1998
  26. Berliner Zeitung 1997
  27. Süddeutsche Zeitung 1996
  28. Die Zeit 1995