unstatthaft

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈʊnˌʃtathaft]

Silbentrennung

unstatthaft

Definition bzw. Bedeutung

gehoben: nicht erlaubt, unzulässig

Begriffsursprung

Ableitung von statthaft mit dem Präfix un-

Steigerung (Komparation)

  1. unstatthaft (Positiv)
  2. unstatthafter (Komparativ)
  3. am unstatthaftesten (Superlativ)

Anderes Wort für un­statt­haft (Synonyme)

daneben (ugs.):
als Konjunktion verwendet: neben dem eben genannten auch noch
neben etwas oder jemandem
deplatziert:
dem Ort oder der Situation nicht angemessen
fehl am Platz:
irgendwo nicht hingehörend, fehlplatziert; an einer bestimmten Stelle unangemessen
gegen den guten Ton verstoßend
gegen die Etikette
gehört sich nicht
inkorrekt:
(logisch oder faktisch) nicht richtig
nicht angemessen (in sozialen Situationen), ungehörig
nicht angebracht
nicht korrekt
taktlos:
Musik: keinem Takt folgend; nicht im Takt seiend
unangebracht und verletzend; indiskret
unangebracht:
in einem bestimmten Zusammenhang ungeeignet, unangemessen
unangemessen:
nicht angemessen, nicht passend für die Umstände
unfein
ungebührlich:
nicht so, wie es gebührt, ungehörig
ungehörig (Hauptform)
ungeziemend:
so, dass es nicht der Höflichkeit, Umgangsform entspricht, rücksichtslos ist
unmanierlich
unmöglich (ugs.):
nicht machbar, undurchführbar
personenbezogen: unduldbar, unentschuldbar, nicht akzeptabel, unpassend
unpassend:
Person-, sachbezogen: jemand oder etwas wirkt, verhält sich oder ist unangebracht
Situation: nicht passend, ungünstig
unsachlich:
nicht zu einem Thema argumentierend, nicht die wichtigen Argumente berücksichtigend, nicht bei den Tatsachen, nicht auf der Sachebene, stattdessen von Gefühlen beeinflusst, persönlich
unschicklich:
den Sitten und Konventionen einer Gesellschaft nicht entsprechend
unziemlich (geh.):
den sozialen Normen nicht entsprechend
unzulässig:
nicht zulässig, nicht zugelassen
verboten:
nicht erlaubt
Wie kann man nur! (ugs.)

Gegenteil von un­statt­haft (Antonyme)

erlaubt
statt­haft:
gehoben: erlaubt, zulässig

Beispielsätze

  • Bei unstatthaftem Verhalten werde es Konsequenzen geben, von „übereilten Vorverurteilungen“ halte er aber wenig.

  • Es könne nicht unstatthaft sein, eine Schweizer Gesellschaft zur Verwaltung einer italienischen Liegenschaft fortzuführen, befand Noll.

  • Trump sieht sich unterdessen wegen der Entlassung Comeys dem Vorwurf ausgesetzt, er habe sich unstatthaft in die Affäre eingemischt.

  • Jede Segnung einer homosexuellen Verbindung wäre für sie eine unstatthafte Simulation der sakramentalen Ehe.

  • Es gilt in Finanzkreisen eigentlich als ungewöhnlich, wenn nicht als unstatthaft, die Maßnahmen seiner Amtsnachfolger zu kommentieren.

  • Selbst das Kino gilt damals vielen als unstatthaft.

  • Ob der Nazi-Vergleich nicht unstatthaft sei, fragte er erregt, weil er indirekt den Holocaust verharmlose?

  • Und dann kamen die moralischen Überjournalisten, die das, was die bösen Journalisten tun, für unstatthaft erklären.

  • Manche wollen, dürfen aber nicht tanzen, weil ihre Eltern Sekten angehören, die derartige Körperbewegungen als unstatthaft verbieten.

  • Der Wunsch nach sinnlichen Lippen und Körbchengröße C hat nichts unstatthaftes mehr und ist mittlerweile auch bezahlbar.

  • Merten Worthmann Manchmal kommen im Kritiker alte Reflexe hoch, und er stellt Vergleiche an, die eigentlich unstatthaft sind.

  • Es ist unstatthaft zu argumentieren, die deutsche Regierung hätte nach heutigem Wert so und so viel gezahlt.

  • Ein Interview in der JF erregte bis zu den "Tagesthemen" Aufmerksamkeit und wurde als unstatthaft angesehen.

  • In Zeiten geringen Wachstums halten es aber die Besitzenden für unstatthaft, über Verteilungspolitik zu sprechen.

  • Der Spiegel zitiert sie mit dem verräterischen Satz: 'Angriffe auf den Regierungschef sind bei Geburtstagsveranstaltungen unstatthaft.'

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Adjektiv un­statt­haft be­steht aus elf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 4 × T, 2 × A, 1 × F, 1 × H, 1 × N, 1 × S & 1 × U

  • Vokale: 2 × A, 1 × U
  • Konsonanten: 4 × T, 1 × F, 1 × H, 1 × N, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem N und drit­ten T mög­lich.

Das Alphagramm von un­statt­haft lautet: AAFHNSTTTTU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Unna
  2. Nürn­berg
  3. Salz­wedel
  4. Tü­bin­gen
  5. Aachen
  6. Tü­bin­gen
  7. Tü­bin­gen
  8. Ham­burg
  9. Aachen
  10. Frank­furt
  11. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Ulrich
  2. Nord­pol
  3. Samuel
  4. Theo­dor
  5. Anton
  6. Theo­dor
  7. Theo­dor
  8. Hein­reich
  9. Anton
  10. Fried­rich
  11. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Uni­form
  2. Novem­ber
  3. Sierra
  4. Tango
  5. Alfa
  6. Tango
  7. Tango
  8. Hotel
  9. Alfa
  10. Fox­trot
  11. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄
  7. ▄▄▄▄
  8. ▄ ▄ ▄ ▄
  9. ▄ ▄▄▄▄
  10. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  11. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 15 Punkte für das Wort.

unstatthaft

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort un­statt­haft kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: unstatthaft. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: unstatthaft. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. tirol.orf.at, 02.12.2020
  2. diepresse.com, 20.02.2017
  3. krone.at, 02.08.2017
  4. berneroberlaender.ch, 08.04.2015
  5. n-tv.de, 30.10.2014
  6. fm4.orf.at, 14.01.2012
  7. welt.de, 25.01.2006
  8. fr-aktuell.de, 01.02.2006
  9. fr-aktuell.de, 07.05.2004
  10. Die Welt 2001
  11. Die Zeit (25/2001)
  12. Berliner Zeitung 2000
  13. Junge Freiheit 1998
  14. Die Zeit 1996
  15. Süddeutsche Zeitung 1995