unmotiviert

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈʊnmotiˌviːɐ̯t]

Silbentrennung

unmotiviert

Definition bzw. Bedeutung

  • keine Lust habend, eine Leistung zu erbringen

  • keine Steigerung, Linguistik, von Morphemen oder Wörtern: keinen erkennbaren Zusammenhang zwischen der Form und der Bedeutung habend

  • ohne erkennbaren Grund; ohne dass ein Motiv erkennbar ist

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) des Adjektivs motiviert mit dem Derivatem (Präfix) un-

Steigerung (Komparation)

  1. unmotiviert (Positiv)
  2. unmotivierter (Komparativ)
  3. am unmotiviertesten (Superlativ)

Anderes Wort für un­mo­ti­viert (Synonyme)

ambitionslos
unambitioniert
ohne erkennbaren Grund
ohne erkennbaren Zusammenhang
zusammenhanglos:
in keiner logisch erkennbaren Beziehung zueinander/zu etwas stehend

Weitere mögliche Alternativen für un­mo­ti­viert

antriebslos:
ohne Antrieb, ohne innere Motivation, passiv
ohne eigenen Antrieb
arbiträr:
Linguistik: als durch Konvention einer Sprachgemeinschaft willkürlich festgelegtes sprachliches Zeichen oder Wort, das keinen zwangsläufigen, naturgegebenen Zusammenhang zwischen Artikulation und Inhalt erkennen lässt
Mathematik: durch einen Buchstaben symbolisierte beliebige konstante Größe
faul:
auf Gesellschaftsordnungen, Finanzgeschäfte oder allgemeine Missstände bezogen: falsch, fragwürdig, verdächtig, problematisch oder nicht in Ordnung
keine Lust bzw. Motivation besitzend, sich einer anstrengend erscheinenden Angelegenheit zu widmen
grundlos:
ohne festen Untergrund, keinen festen Boden besitzend
ohne Grund, ohne Ursache
lexikalisiert
lustlos:
keine Freude oder Motivation zeigend; ohne Verlangen
unbegründet:
ohne genaue Begründung, nicht begründet
undurchsichtig:
Linguistik: so geartet, dass man von der Bedeutung der Bestandteile nicht auf die Bedeutung des Ganzen (vor allem: des Gesamtwortes) schließen kann
nicht durchsichtig, intransparent

Gegenteil von un­mo­ti­viert (Antonyme)

durch­sich­tig:
leicht zu durchschauen
so strukturiert, dass man von den Bestandteilen auf die Bedeutung der ganzen Form (vor allem: des Gesamtwortes) schließen kann
mo­ti­viert:
diejenige Eigenschaft eines sprachlichen Ausdrucks, dass sich dessen Bedeutung aus der Bedeutung seiner Bestandteile ableiten lässt
voller Lust und Drang, einer spezifischen Beschäftigung nachzugehen

Beispielsätze

  • Seit Inga mit Hans Schluss gemacht hat, hängt er nur noch unmotiviert in seinem Zimmer herum.

  • Scheinbare Komposita wie Lackmus, Leumund, Salbader sind ebenso wie die meisten Grundwörter (Bach, Hut, Stamm) unmotiviert.

  • Du bist häufig krank, unmotiviert und schlecht gelaunt.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Der andere schlüpfte beim Nachhausekommen unmotiviert in irgendeine Form von Schlappen.

  • Die Dschungelprüfung, zu der und Elena Miras erst maximal unmotiviert und dann maximal hyperventiliert antreten, wird zum Totalausfall.

  • Das war ein unmotiviertes und langweiliges Spiel, welche aber auch die "Klasse" der Schweizer gezeigt hat.

  • In Werders starker Rückrunde war Gnabry kaum noch ein Faktor und wirkte - wenn er denn spielte - überhastet und unmotiviert.

  • Doch der Flirt ist leider sehr unmotiviert geraten.

  • Ich finde schon, dass die Jugendlichen heutzutage noch fauler und unmotivierter sind als die z.b. 1993-Generation.

  • Der Nasdaq Composite Index zeigt sich heute ähnlich wie der Dow Jones unmotiviert und pendelt, um seinen gestrigen Schlussstand herum.

  • Gestresste Menschen sind viel unkonzentrierter, unmotivierter und fehleranfälliger als gut erholte.

  • Es ist nicht so, dass wir unmotiviert waren, sondern eher übermotiviert, sagt er.

  • Bayer kam zu Gute, dass Hannover 96 eine unmotivierte Vorstellung gab, wie man sie selten sieht.

  • Die Darsteller machten zum größten Teil den Eindruck einer unmotivierten Laienspieltruppe, nichts von feurigem Flamenco zu sehen.

  • Der kroatische Nationalstürmer wirkte im Trainingslager in Schruns/Österreich häufig müde und etwas unmotiviert.

  • "Das klebt da so etwas unmotiviert in der Gegend herum", pflichtet ihm seine Frau bei.

  • Einmal unmotiviert aus dem Tor, sonst keine Fehler.

  • Der Abwehrspieler hatte völlig unmotiviert seinen Gegenspieler Sibusisu Zuma im Strafraum zu Fall gebracht.

  • Sie scheinen ihm so unmotiviert.

  • Die Schützlinge von Coach Ingo Lilienthal boten eine schwache und unmotivierte Leistung.

  • Mit Kritikern, Deserteuren oder "unmotivierten" Kämpfern machen die Garden kurzen Prozess.

  • Zu unmotiviert treten Hofleute auf und ab, kommen und gehen die Schäfer, Verliebten und solche, die es werden wollen.

  • Sie versucht beim Einsprechen immer fröhlich zu sein, denn sonst würden die Aufnahmen "völlig unmotiviert" klingen, glaubt sie.

  • Nach dem gut gesetzten Hit "Hello" zum Auftakt und "The Hindu Times" wird das Klangbild unpräzise und vor allem unmotiviert.

  • Auf Grund des nahenden Wahltermins kommt es nun häufiger zu unmotivierten aggressiven Entladungen.

  • Denn drei der vier Gegentreffer wurden von seltsam unmotivierten Cottbuser Akteuren eingeleitet.

  • Dafür agierten seine Vorderleute angesichts der vielen auslaufenden Verträge zu unmotiviert.

  • Keine Zeit, oder viel zu unmotiviert?

  • Dürfen Frauen von heute nicht so unmotiviert böse und grausam und habgierig wie Regan und Goneril sein?

  • Entsprechend unmotiviert und noch gekünstelter fröhlich als gewohnt haspelte sich Gottschalk durch das Programm.

  • Krauß spielte den Ball unmotiviert zum bedrängten Kähne zurück.

Übersetzungen

Wortaufbau

Das viersilbige Adjektiv un­mo­ti­viert be­steht aus elf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × I, 2 × T, 1 × E, 1 × M, 1 × N, 1 × O, 1 × R, 1 × U & 1 × V

  • Vokale: 2 × I, 1 × E, 1 × O, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × T, 1 × M, 1 × N, 1 × R, 1 × V

Eine Worttrennung ist nach dem N, O und ers­ten I mög­lich.

Das Alphagramm von un­mo­ti­viert lautet: EIIMNORTTUV

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Unna
  2. Nürn­berg
  3. Mün­chen
  4. Offen­bach
  5. Tü­bin­gen
  6. Ingel­heim
  7. Völk­lingen
  8. Ingel­heim
  9. Essen
  10. Ros­tock
  11. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Ulrich
  2. Nord­pol
  3. Martha
  4. Otto
  5. Theo­dor
  6. Ida
  7. Vik­tor
  8. Ida
  9. Emil
  10. Richard
  11. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Uni­form
  2. Novem­ber
  3. Mike
  4. Oscar
  5. Tango
  6. India
  7. Vic­tor
  8. India
  9. Echo
  10. Romeo
  11. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄
  7. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄
  8. ▄ ▄
  9. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  10. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 19 Punkte für das Wort.

unmotiviert

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort un­mo­ti­viert kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

an­lat­schen:
unmotiviert, nachlässig gehend näher kommen
lat­schen:
umgangssprachlich, salopp: unmotiviert, nachlässig gehen

Buchtitel

  • Unbeteiligt, gelangweilt, unmotiviert Uri Weinblatt | ISBN: 978-3-52546-278-2
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: unmotiviert. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: unmotiviert. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 7032121. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. blick.ch, 14.12.2021
  2. bergedorfer-zeitung.de, 12.01.2020
  3. blick.ch, 09.06.2018
  4. spiegel.de, 08.06.2017
  5. rp-online.de, 13.12.2015
  6. blick.ch, 10.03.2013
  7. nachrichten.finanztreff.de, 02.03.2012
  8. presseportal.de, 22.07.2011
  9. tagesspiegel.de, 15.11.2009
  10. fussball.zdf.de, 20.09.2008
  11. abendblatt.de, 05.09.2007
  12. welt.de, 07.08.2006
  13. morgenweb.de, 27.07.2006
  14. handelsblatt.com, 27.06.2005
  15. n24.de, 08.09.2005
  16. archiv.tagesspiegel.de, 04.01.2004
  17. abendblatt.de, 06.04.2004
  18. spiegel.de, 29.03.2003
  19. sueddeutsche.de, 07.07.2003
  20. f-r.de, 27.11.2002
  21. Rhein-Neckar Zeitung, 29.11.2002
  22. bz, 07.07.2001
  23. DIE WELT 2001
  24. Berliner Zeitung 2000
  25. Spektrum der Wissenschaft 1999
  26. Tagesspiegel 1998
  27. Berliner Zeitung 1997
  28. Berliner Zeitung 1995