unerquicklich

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈʊnʔɛɐ̯kvɪklɪç ]

Silbentrennung

unerquicklich

Definition bzw. Bedeutung

Für Unbehagen/Unmut sorgend, unerfreulich, unangenehm.

Begriffsursprung

Das Adjektiv unerquicklich geht auf das Verb erquicken zurück und kommt seit dem 17. Jahrhundert im Deutschen vor.

Steigerung (Komparation)

  1. unerquicklich (Positiv)
  2. unerquicklicher (Komparativ)
  3. am unerquicklichsten (Superlativ)

Anderes Wort für un­er­quick­lich (Synonyme)

ärgerlich:
Ärger empfindend
Ärger verursachend
blöd (ärgerlich) (ugs.):
eine unerfreuliche Situation beschreibend
nicht sehr intelligent (Person) oder durch mangelndes Nachdenken entstanden
böse (Überraschung, Erwachen …) (ugs.):
moralisch falsch, nicht gut; bösartig
schädlich oder gefährlich
dumm (ärgerlich) (ugs.):
auf unpassende und kindische Art lustig
mit nachteiligen Folgen, unangenehm, übel
hässlich (ugs., fig.):
auf das Wetter bezogen: kalt oder regnerisch
auf Worte und Verhalten bezogen: mit Absicht verletzend und gemein
lästig:
auf unangenehme Weise störend, hinderlich
leidig:
in der Art und Weise des Leids; so, dass es zu Leid, zu Ungemach führt; ärgerlich; lästig; unangenehm
misslich:
ärgerlich, unangenehm; so, dass etwas nicht angenehm ist
veraltet: einen ungewissen Ausgang habend, heikel
missliebig:
bei anderen unbeliebt
mit (einigen) Unannehmlichkeiten verbunden
nicht erwünscht
schlecht:
jemandem ist schlecht: sich unwohl oder krank fühlend
moralisch nicht akzeptabel
schlimm:
(Krankheiten, Verletzungen, etc.) bedrohlich oder ernsthaft
(Stelle des Körpers) nicht gesund, (chronisch) krank oder entzündet
schrecklich:
(Angst und) Schrecken, Entsetzen auslösend
störend:
behindernd in einem Ablauf oder Prozess
unterbrochen oder herausgerissen sein aus einer Tätigkeit oder einem Gedanken und das als unangenehm empfindend
unangenehm:
nicht angenehm, peinlich, ungemütlich, unerträglich
unbequem:
nicht gemütlich, bei der Benutzung ein unangenehmes Gefühl hervorrufend
so, dass es zusätzliche Anstrengung bedeutet; so, dass es komplizierter wird
unerfreulich:
so, dass es keine Freude erweckt, sondern Ärger, Sorgen, Unbehagen bereitet
unerwünscht:
nicht gewollt, nicht willkommen, entbehrlich
ungeliebt
ungut:
in Redensarten: schlecht
unkomfortabel (geh.):
nicht komfortabel; Gegenteil von komfortabel
unliebsam:
keine erfreulichen Gefühle hervorrufend
unschön:
nicht schön, nicht gefällig
unwillkommen
wenig beneidenswert
wenig erbaulich
widrig (geh.):
etwas entgegenwirkend, nicht förderlich

Gegenteil von un­er­quick­lich (Antonyme)

an­ge­nehm:
gefühlsmäßig positiv empfundene Eigenschaft einer Person oder Sache
er­freu­lich:
Freude hervorrufend; freudig stimmend
er­quick­lich:
so, dass es Freude, Gefallen bereitet, erweckt

Beispielsätze

  • Es handelt sich insgesamt um eine höchst unerquickliche Angelegenheit.

  • Das Treffen mit Heiner war entsetzlich unerquicklich.

  • Es gibt keine unerquicklichere Beschäftigung als den ganzen Tag Erbsen zu sortieren.

  • Wir führen hier eine gänzlich sinnlose und obendrein unerquickliche Diskussion.

  • Ein so unerquickliches Thema wie die Entlassung des Schwagers Rudolf wollen wir heute nicht anschneiden.

  • Herr Müller hat ein über alle Maßen unerquickliches Gespräch mit dem Kunden hinter sich.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Das Ende der alten Regierung zieht sich unerquicklich hin, der Anfang der neuen auch.

  • Aus Umweltsicht ist das höchst unerquicklich.

  • Diese unerquickliche Frage sollen die Mitglieder der Verwaltungskommission (VK) der Lehrerpensionskasse BLVK diskutieren.

  • Heute war es auch tagsüber unerquicklich; ich war erbost, kenne ich mich seit Monaten doch nur fit wie ein Turnschuh.

  • Die Auseinandersetzung um das bestreikte AEG-Werk in Nürnberg wird immer unerquicklicher.

  • Das heißt also: "wie unerfreulich" oder "wie unerquicklich".

  • Kanther wird in Berufung gehen und das für seine Parteifreunde höchst unerquickliche Verfahren wohl bis zur letzten Instanz auskosten.

  • Sir Thomas Morland muss als Unterschatzkanzler Heinrichs VIII. im Jahre 1521 eine für ihn sehr unerquickliche Untersuchung einleiten.

  • Krach und Austritte der Mitglieder aus der Seniorenpartei sind immer eine unerquickliche Angelegenheit.

  • Die unerquickliche Vergangenheit ist nicht nur eine deutsche, es ist auch eine tschechische und eine polnische.

  • Ein unerquickliches Schauspiel, das immerhin den Effekt hat, zu zeigen, dass man sich bei Gott nicht durch gute Taten anzubiedern braucht.

  • Was er entdeckte, war vorwiegend unerquicklicher Natur, vor allem für die britische Linke.

  • In Dortmund waren seit dem Champions-League-Sieg 1997 die Zeiten sportlich ebenfalls unerquicklich.

  • Die übrigen 300 Fuhlsbüttel-Gegner haben bereits nach dem unerquicklichen Vormittag des gestrigen ersten Erörterungstermins die Nase voll.

  • Eigentlich eine gute Antwort auf so viele unerquickliche Fragen.

  • Ebenso unerquicklich verlief der Nachmittag für Dieter Eckstein in Gegenwart von Unterhachings Manndecker II, Ralf Bucher.

  • Allein zu Haus bleibt nach unerquicklichem Streit in diesem Sommer Marcus Hofmeister.

Häufige Wortkombinationen

  • unerquickliche Angelegenheit/​Auseinandersetzung/​Diskussion/​Geschichte/​Situation, unerquickliches Gespräch/​Thema

Wortbildungen

  • Unerquicklichkeit

Wortaufbau

Das viersilbige Adjektiv un­er­quick­lich be­steht aus 13 Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × C, 2 × I, 2 × U, 1 × E, 1 × H, 1 × K, 1 × L, 1 × N, 1 × Q & 1 × R

  • Vokale: 2 × I, 2 × U, 1 × E
  • Konsonanten: 2 × C, 1 × H, 1 × K, 1 × L, 1 × N, 1 × Q, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem N, R und K mög­lich.

Das Alphagramm von un­er­quick­lich lautet: CCEHIIKLNQRUU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Unna
  2. Nürn­berg
  3. Essen
  4. Ros­tock
  5. Quick­born
  6. Unna
  7. Ingel­heim
  8. Chem­nitz
  9. Köln
  10. Leip­zig
  11. Ingel­heim
  12. Chem­nitz
  13. Ham­burg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Ulrich
  2. Nord­pol
  3. Emil
  4. Richard
  5. Quelle
  6. Ulrich
  7. Ida
  8. Cäsar
  9. Kauf­mann
  10. Lud­wig
  11. Ida
  12. Cäsar
  13. Hein­reich

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Uni­form
  2. Novem­ber
  3. Echo
  4. Romeo
  5. Que­bec
  6. Uni­form
  7. India
  8. Char­lie
  9. Kilo
  10. Lima
  11. India
  12. Char­lie
  13. Hotel

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  9. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  10. ▄ ▄
  11. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  12. ▄ ▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 33 Punkte für das Wort.

unerquicklich

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort un­er­quick­lich kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: unerquicklich. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: unerquicklich. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9
  2. t-online.de, 22.11.2021
  3. science.orf.at, 11.12.2015
  4. bernerzeitung.ch, 15.05.2014
  5. blogigo.de, 20.11.2013
  6. sueddeutsche.de, 14.02.2006
  7. fr-aktuell.de, 07.03.2006
  8. welt.de, 19.04.2005
  9. archiv.tagesspiegel.de, 18.07.2005
  10. abendblatt.de, 27.01.2005
  11. fr-aktuell.de, 30.04.2004
  12. Neues Deutschland, 19.04.2003
  13. sueddeutsche.de, 25.06.2003
  14. Berliner Zeitung 2000
  15. TAZ 1997
  16. Süddeutsche Zeitung 1995
  17. Berliner Zeitung 1995