unbeholfen

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈʊnbəˌhɔlfn̩ ]

Silbentrennung

unbeholfen

Definition bzw. Bedeutung

Mit schlechter körperlicher Koordination, auch mit wenig Geschick.

Steigerung (Komparation)

  1. unbeholfen (Positiv)
  2. unbeholfener (Komparativ)
  3. am unbeholfensten (Superlativ)

Anderes Wort für un­be­hol­fen (Synonyme)

dumpf:
gedämpft klingend, mit wenigen Obertönen
nach abgestandener Luft, nach Muff, Moder riechend
plump:
abwertend: ungeschickt, dreist, unverblümt
dick, rundlich, mollig, pummelig
stumpf (ugs.):
dreist, wenig elegant
Eigenschaft eines Winkels, der zwischen 90° und 180° groß ist
linkisch:
unbeholfen in der Körperbeherrschung und im Ausdrucksvermögen, ungeschickt
patschert (österr.):
missglückt, unpassend
tollpatschig, unbeholfen, ungeschickt
täppisch:
zumeist besonders von Bewegungen junger Leute und junger Tiere: auf unbeholfene und ungeschickte, bisweilen plumpe und schwerfällige Art und Weise
tapsig
tollpatschig:
ungeschickt, tölpelhaft agierend
trampelig (ugs., regional)
ungelenk:
mit eingeschränkter Bewegungsfähigkeit
mit mangelnder Gewandtheit und Körperbeherrschung
ungeschickt:
nicht geschickt, nicht gewandt
ungeübt:
keine einschlägige Erfahrung habend, ohne ausreichende Übung in einem bestimmten Bereich
ungewandt
umständlich:
kompliziert, umfangreicher als nötig
unpraktisch
hölzern:
keine Steigerung: aus Holz bestehend, aus Holz gefertigt
übertragen: steif, wie aus Holz
unprofessionell:
nicht von einem Fachmann ausgeführt, auf keine fachmännische Art; ohne Professionalität
tölpelhaft:
schwach an Verstand und ungeschickt

Sinnverwandte Wörter

schlacksig
schwer­fäl­lig:
langsam, ohne Leichtigkeit
steif:
heftig, stark bewegt
in übertragener Bedeutung auf eine Geisteshaltung bezogen: unpersönlich, förmlich, ohne Ausstrahlung und Charisma

Gegenteil von un­be­hol­fen (Antonyme)

ge­schickt:
von hoher, guter Handfertigkeit, Handwerklichkeit
wohldurchdacht und erfolgreich handelnd

Beispielsätze

  • Der kleine Elefant machte seine ersten unbeholfenen Schritte.

  • Tom tanzte unbeholfen.

  • Mit den Schwimmhäuten zwischen den Zehen können Enten an Land zwar nur unbeholfen watscheln, dafür aber im Wasser sehr gut paddeln.

  • Tom ist schüchtern und unbeholfen.

  • Bitte verzeih mir, dass ich so unbeholfen bin.

  • Verzeih mir, dass ich so unbeholfen bin.

  • Tut mir leid, dass ich so unbeholfen bin.

  • Seehunde sind schwerfällig und unbeholfen auf dem Land, aber sehr anmutig im Wasser.

  • Tom scheint unbeholfen zu sein.

  • Tom ist in Gegenwart von Frauen unbeholfen.

  • Robben wirken unbeholfen und schwerfällig auf dem Land, aber sehr graziös im Wasser.

  • Das ist gesellschaftlich unbeholfen.

  • Anfangs waren die Lehrlinge in seiner Gegenwart unbeholfen.

  • Die Erklärungsversuche wirkten unbeholfen.

  • Der unbeholfene Mann beneidete sie um ihre außergewöhnliche Begabung.

  • Die französische Sprache kann ich fließend lesen, doch ich spreche sie mühselig und unbeholfen.

  • Marias Schwester ist schüchtern und unbeholfen.

  • Sie ist unbeholfen.

  • Sie üben eine intelligente, aber sozial unbeholfene Faszination aus.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Patrick war doch ein wenig unbeholfen.

  • Aber auch, wie unbeholfen das Umfeld reagiert.

  • Denn die zwölf Wochen alten Welpen sind noch ungestüm und teilweise unbeholfen auf den Pfoten.

  • Eine unbeholfene Annäherung beginnt.

  • Das Skript setzt ein paar unbeholfene Spitzen, doch insgesamt überzeugt "7500" als realistisch-erschreckendes Hochspannungskino.

  • Er zögerte lange und rutschte schliesslich unbeholfen am Ball vorbei.

  • Bei den Nackten wird weiterhin unbeholfen gebalzt.

  • Ein schüchterner und etwas unbeholfener junger Mann klopft an die Tür seiner Angebeteten.

  • Das kam mir zu unbeholfen und unnötig.

  • Besonders bei den unbeholfenen und naiven Gutmenschen aus Europa stehen solche Reiseziele nach wie vor hoch im Kurs.

  • Es wird schwer werden, ich werde mich unbeholfen anstellen, es wird mir peinlich sein, aber ich muss einfach loslegen.

  • Gladbach hätte gegen die gewohnt unbeholfen und unfair aufspielenden St-Pauli-Kicker gut und gern gewinnen können (müssen).

  • Nach und nach wird aus Angst Hass, dann Wut und Mordlust, die sich in erst unbeholfenen, dann kalkulierten Racheaktionen entladen.

  • Bis dahin habe er sich falschen, unbeholfenen Illusionen hingegeben und das Ideal da gesucht, wo es nicht zu finden sei.

  • Bei jedem unbeholfenen Schritt fallen sie von links nach rechts und umgekehrt.

Häufige Wortkombinationen

  • mit Substantiv (übertragen): unbeholfene Formulierung, unbeholfener Annäherungsversuch/Stil/Versuch
  • mit Substantiv: unbeholfene Bewegung/Gehversuche
  • mit Verb (übertragen): unbeholfen agieren/erscheinen/wirken
  • mit Verb: unbeholfen gehen/​staksen/​stolpern/​tapsen/​watscheln, sich unbeholfen bewegen

Wortbildungen

Übersetzungen

Wortaufbau

Das viersilbige Adjektiv un­be­hol­fen be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × N, 1 × B, 1 × F, 1 × H, 1 × L, 1 × O & 1 × U

  • Vokale: 2 × E, 1 × O, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × B, 1 × F, 1 × H, 1 × L

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten N, ers­ten E und L mög­lich.

Das Alphagramm von un­be­hol­fen lautet: BEEFHLNNOU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Unna
  2. Nürn­berg
  3. Ber­lin
  4. Essen
  5. Ham­burg
  6. Offen­bach
  7. Leip­zig
  8. Frank­furt
  9. Essen
  10. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Ulrich
  2. Nord­pol
  3. Berta
  4. Emil
  5. Hein­reich
  6. Otto
  7. Lud­wig
  8. Fried­rich
  9. Emil
  10. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Uni­form
  2. Novem­ber
  3. Bravo
  4. Echo
  5. Hotel
  6. Oscar
  7. Lima
  8. Fox­trot
  9. Echo
  10. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  7. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 18 Punkte für das Wort.

unbeholfen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort un­be­hol­fen kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

an­da­ckeln:
sich gemächlich nähern, energielos, etwas unbeholfen daherkommen
an­sä­beln:
das erste Stück von etwas (Lebensmittel wie Brotlaib, Kuchen, Braten oder Ähnliches) mit einem Messer grob, etwas unbeholfen zum Verbrauch abteilen
an­wa­ckeln:
sich unsicher, unbeholfen nähern; unsicher, unbeholfen herankommen
he­r­um­tap­pen:
unsicher, unbeholfen, plump herumlaufen
hüft­steif:
steif und oft unbeholfen bei Bewegungen in der Hüfte
in­sel­be­gabt:
in eine bestimmte Richtung sehr begabt, ansonsten aber unbeholfen
ta­pern:
langsam, unbeholfen gehen
tap­pen:
sich unsicher, unbeholfen, plump, dumpfe Geräusche erzeugend, tastend vorwärtsbewegen
tap­sen:
umgangssprachlich: sich unsicher, unbeholfen, plump, dumpfe Geräusche erzeugend, tastend vorwärtsbewegen
töl­peln:
unbeholfen und ungeschickt auftreten
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: unbeholfen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: unbeholfen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11456313, 10751671, 7452966, 7295209, 7295208, 7295207, 5989979, 5861811, 5335875, 4426818, 3770498, 2617290, 2510128, 2465195, 1985562, 1695329, 1314597 & 724472. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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  28. Stuttgarter Zeitung 1995