trudeln

Verb (Tunwort)

 ➠ siehe auch: Tru­deln (Substantiv)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈtʁuːdl̩n ]

Silbentrennung

trudeln

Definition bzw. Bedeutung

  • mit Hilfsverb haben, würfeln

  • mit Hilfsverb sein, haben: sich in einem ungleichmäßigen Rhythmus um sich selbst herum bewegen, oftmals dabei rollen oder auch fallen

  • mit Hilfsverb sein: sich ohne Hast bewegen

Konjugation

  • Präsens: trudel, du trudelst, er/sie/es trudelt
  • Präteritum: ich tru­del­te
  • Konjunktiv II: ich tru­del­te
  • Imperativ: trudel/​trudle! (Einzahl), trudelt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­tru­delt
  • Hilfsverben: haben, sein

Anderes Wort für tru­deln (Synonyme)

(sich) drehen:
aus einzelnen Fäden durch festes Umeinanderschlingen herstellen
etwas um eine Achse bewegen
kreise(l)n:
sich kreisförmig um etwas bewegen
rotieren:
einen Posten, eine Position tauschen
hektisch sein, hektisch werden, (sich) hetzen
schwanken:
sich nicht entscheiden können; sich mal so, mal so äußern oder verhalten
sich ständig verändern
taumeln:
schwankend bewegen mit der Gefahr umzufallen
sich schwankend irgendwohin bewegen
torkeln:
das Brauchtum ums Mostpressen pflegen
Most pressen, am Torkel drehen
wackeln (ugs.):
bildlich: kurz vor dem Versagen oder Sturz stehen
hin und her bewegen
wanken:
hin und her neigen, in der Gefahr zu kippen
in eine bestimmte Richtung sich unsicher hin und her bewegen

Sinnverwandte Wörter

bum­meln:
einkaufen gehen, durch die Geschäfte ziehen
etwas sehr langsam tun
da­ckeln:
langsam gehen, oftmals ohne Energie und watschelnd im Gang
gon­deln:
sich langsam irgendwohin bewegen, oft ohne feste Pläne
sich mit einer Gondel rudernd vorwärtsbewegen
krei­seln:
den Ball ständig in kurzen Pässen von einem zum anderen Spieler der Mannschaft spielen und so dem gegnerischen Tor näherkommen
mit dem Kreisel spielen
kul­lern:
in oder um sich selbst drehend fortbewegen
schip­pern:
mit Hilfsverb haben: mit einem Schiff transportieren
mit Hilfsverb sein: sich mit einem Wasserfahrzeug fortbewegen, eine Reise zur See machen
schlei­chen:
lautlos gehen
nur langsam vorankommen
schlur­fen:
beim Laufen die Füße nicht heben; schleppend gehen
Nebenform zu schlürfen
tap­pen:
mit den Füßen dumpf stampfen
sich unsicher, unbeholfen, plump, dumpfe Geräusche erzeugend, tastend vorwärtsbewegen
tra­ben:
schnell gehen
sich auf einem Reittier in einer schnellen Gangart, dem Trab, fortbewegen
trö­deln:
eine Handlung sehr langsam ausführen, so dass sie sich unnötig in die Länge zieht; Zeit verschwenden
Kaufen und Verkaufen von alten Sachen; mit Trödel handeln
trol­len:
(in gemäßigtem Tempo) irgendwohin gehen, sich an einen bestimmten Ort begeben
sich (meist in eher unerfreuter Stimmung) von einem Ort entfernen, weggehen, sich wegbegeben
trot­ten:
langsam, lustlos, stumpfsinnig, schwerfällig, mit monotonem Schritt irgendwohin gehen
wür­feln:
ein Nahrungsmittel in kleine Stücke, Würfel schneiden
eine bestimmte Zahl mit einem Würfel werfen
zo­ckeln:
langsam gehen oder fahren, auch: gemütlich schlendern oder bei Tieren: in langsamen, rhythmischen Bewegungen vorwärtsschreiten
zot­teln:
an etwas zerren oder es zerrend wegbewegen
in (verfilzten) Büscheln (Zotteln) herabhängen
zu­ckeln:
sich ganz langsam ohne Hast und Unruhe gemütlich zu Fuß fortbewegen, auch über Tiere und Fahrzeuge: sich langsam, in kleinen ruckartigen Bewegungen über unebenen Untergrund bewegen

Gegenteil von tru­deln (Antonyme)

ra­sen:
sich (übermäßig) schnell bewegen
wüten, toben
ren­nen:
etwas häufig machen
sich schnell zu Fuß fortbewegen, schnell laufen
stür­men:
einen nach vorne auf den Gegner gerichteten Angriff unternehmen
einen Ort gegen Widerstand einnehmen

Redensarten & Redewendungen

  • ins Trudeln kommen
  • den Faden verlieren

Beispielsätze

  • Wir trudeln weiter zum Karussell und dem Stand mit der Zuckerwatte.

  • Die kleine Sportmaschine hat getrudelt, bevor sie am Horizont verschwand.

  • Der Ball ist in die Ecke getrudelt.

  • Beim Trudeln nimmt man drei Würfel, schüttelt sie und wirft sie.

  • Der gestellte Wecker klingelte heute nicht und nach einer Weile trudelte ich ein.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Seit Tagen trudeln zahlreiche Schreiben bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein.

  • Dennoch trudeln weiter Nachrichten neugieriger Follower ein.

  • Nach und nach trudeln die Kinder in Gruppen dort ein, werden auf den letzten Metern immer schneller.

  • Aber auch jetzt trudeln noch für diesen Sommer Anmeldungen ein.

  • Aigner sagt die letzten Sätze, da trudeln die Einladungen der anderen Minister ein.

  • Mittlerweile trudeln auch die ersten Kritiker-Meinungen zum neuen Star-Wars-Teil ein.

  • Auch absurde Fragen trudeln in schöner Regelmäßigkeit ein.

  • Aus Deutschland, Rumänien, der Türkei, den USA, Australien, Kanada und China – von überall her trudeln Anfragen und Videos ein.

  • TUTTLINGEN - Die ersten Künstler des Honberg-Sommers trudeln heute ein.

  • Stars können sich's erlauben, vor allem wenn sie senkrecht in die Höhe rasen, um per "Flip Top" gelassen wieder in die Tiefe zu trudeln.

  • Ein Land, in dem alles immer billiger wird, droht allmählich in eine Deflation zu trudeln.

Häufige Wortkombinationen

  • ein Flugzeug gerät ins Trudeln, Blätter trudeln

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf tru­deln?

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm tru­deln be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × D, 1 × E, 1 × L, 1 × N, 1 × R, 1 × T & 1 × U

  • Vokale: 1 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × D, 1 × L, 1 × N, 1 × R, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem U mög­lich.

Das Alphagramm von tru­deln lautet: DELNRTU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Verb fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Tü­bin­gen
  2. Ros­tock
  3. Unna
  4. Düssel­dorf
  5. Essen
  6. Leip­zig
  7. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Theo­dor
  2. Richard
  3. Ulrich
  4. Dora
  5. Emil
  6. Lud­wig
  7. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Tango
  2. Romeo
  3. Uni­form
  4. Delta
  5. Echo
  6. Lima
  7. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 8 Punkte für das Wort.

trudeln

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort tru­deln kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: trudeln. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: trudeln. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 6098332. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. kleinezeitung.at, 09.02.2022
  2. derstandard.at, 08.03.2021
  3. die-glocke.de, 08.08.2018
  4. computerbase.de, 05.05.2017
  5. abendblatt-berlin.de, 01.08.2016
  6. focus.de, 18.12.2015
  7. rp-online.de.feedsportal.com, 15.06.2013
  8. welt.de, 19.01.2009
  9. szon.de, 07.07.2007
  10. gea.de, 25.07.2006
  11. spiegel.de, 01.03.2005